binden einen Ausweg aus dem trüben Einerlei.
Symmetrie und Ausgewogenheit
Zunächst gibt es eine kurze Geschichte der Krawattenknoten. Der Leser erfährt, dass schon die Terrakotta-Armee des chinesischen Kaisers Shi Huangdi (221-206 v.Chr.) kunstvoll geschlungene Halsbinden trug, der unmittelbare Vorläufer des Langbinders im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) erfunden wurde, und dass im 19. Jahrhundert mit dem Aufkommen der Figur des Dandy eine wahre Krawattenmanie ausbrach. Der schnelle Gang durch die Geschichte mündet in eine amüsante Krawattentypologie, die sich der Knotentheorie widmet. Durch dieses Wissen vorbereitet, kann der Leser nun knapp hundert Seiten lang,
Die 85 Methoden eine Krawatte zu binden studieren.
Die Krönung: der Knoten in neun Schritten
Freundlicherweise beginnen Fink und Mao mit den einfacheren Knoten in drei Schritten. Was sie auf der linken Seite des Buches mit Worten beschreiben ("Während das passive schmale Ende beim fertigen Knoten weiterhin mit der Naht nach außen zeigt, ist die Naht beim aktiven breiten Ende nach innen, also brustwärts gerichtet.") wird auf der rechten Seite mit Abbildungen illustriert. Das sieht dann ein bisschen wie in einem Schifffahrtsfachbuch aus, aber schließlich geht es ja auch um die perfekte Art, einen Knoten zu binden. Wer schließlich den Balthus in neun Schritten beherrscht, der dürfte sich auf jedem Parkett bewegen können und in Sachen Halsmode macht so einem Herren keiner mehr was vor.
(Eva Hepper, literaturtest.de)