daher, winterfrisch und heimelig. Natürlich ist Weihnachten ein wichtiges Thema, aber gültig ist das Buch den ganzen Winter über, von November bis Februar. Entsprechend den neuen Bräuchen im Kinderalltag ist auch Halloween in die winterliche Ereigniskette aufgenommen, mit dem berühmten "Trick or Treat"-Reim und Edgar Allan Poes gruseligem "Raben Nimmermehr".
Die Auswahl ist entschieden traditionell, aber in Abstufungen. Von den Liedern sind nur die guten alten vertreten, mit sämtlichen Strophen, Noten in singbarer Lage und Gitarrengriffen. Die Gedichte sind teils altvertraut - von Morgenstern, Heine, Storm -, teils zeitgenössisch, aber nicht ganz neu - ungefähr die Guggenmos-Generation. Die Geschichten schließlich sind seltsam und selten, es sind Lieblingsgeschichten. Nie hätten wir von Jan Skácels lebenslanger Sehnsucht nach einer Harfe erfahren ohne dieses Buch. Und Jürg Schubigers kleine Poesie-Texte, sonst manchmal allzu verrätselt, wenn man mehrere hintereinander liest, - hier, einzeln eingestreut, geben sie dem ganzen Buch eine verträumte Note.
Man kennt Rotraut Susanne Berners Bilder inzwischen fast so gut wie die bunte Bauklotzsammlung im Kinderzimmer; sie gehören einfach dazu. In diesem Fall holen sie all die schönen, gediegenen Verse und Geschichten mühelos in die Gegenwart.
MONIKA OSBERGHAUS.
Rotraut Susanne Berner: "Apfel, Nuss und Schneeballschlacht". Gerstenberg Verlag, Hildesheim 2001. 144 S., geb., 39,90 DM. Für jedes Alter.
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