Alice Hasters
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Identitätskrise (MP3-Download)
Ungekürzte Lesung. 348 Min.
Sprecher: Hasters, Alice
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Unsere Gesellschaft befindet sich in einer Identitätskrise. Alle Systeme, die Sicherheit, Zukunft und Gerechtigkeit versprachen, scheinen versagt zu haben, und nun herrschen Zweifel und Verunsicherung. Identitätskrisen haben einen schrecklichen Ruf. Sie sind anstrengend für alle Beteiligten. Doch sie sind unbedingt notwendig - denn nur so können sich Menschen und Gesellschaften weiterentwickeln. Alice Hasters stellt sich den größten Ängsten der Jetztzeit und bietet einen Ausblick - erhellend, persönlich und vor allem tröstlich.
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Alice Hasters wurde 1989 in Köln geboren. Sie lebt und arbeitet als Autorin und Publizistin in Berlin. Sie war unter anderem für das Jugendprogramm Funk tätig, entwickelte Social Media Formate für die Tagesschau und den RBB und moderierte bei Deutschlandfunk Nova. Mit Maxi Häcke spricht sie im Podcast Feuer & Brot über Feminismus und Popkultur. Ihr erstes Buch Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen, aber wissen sollten belegte Platz 5 der Jahresbestsellerliste Sachbuch im Paperback 2020. Für ihre Bildungsarbeit zum Thema Rassismus wurde sie 2020 zur Kulturjournalistin des Jahres gewählt.
Produktdetails
- Verlag: Tacheles!
- Erscheinungstermin: 23. Oktober 2023
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783864847912
- Artikelnr.: 69132332
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Viel neues ist in Alice Hasters' Buch nicht zu lesen, meint Rezensent Jörg Scheller, was freilich nicht heiße, dass es die Lektüre nicht lohne. Der Rezensent beschreibt es als ein Buch in der Tradition westlicher Selbstkritik, ohne die der erreichte Fortschritt zum Stillstand kommen würde. Inhaltlich geht es zunächst, erfahren wir, um westliche Verfehlungen im Zuge zum Beispiel des Kolonialismus, aber auch eines über die Stränge schlagenden Kapitalismus, im kürzeren zweiten Teil schreibt Hasters über die gerechtere Gesellschaft, die sie sich wünscht. Unter anderem, so Scheller, möchte sie das Leistungsprinzip verabschieden, wobei die Rhetorik auf Stammtischniveau bleibt, aber es geht eben um Wirkung, erklärt der Kritiker, nicht um Wissenschaft. Wichtig ist der Hinweis, findet der Rezensent, dass Hasters ihre Kritik auch auf sich selbst anwendet und insofern Teil hat an dem Hang zur Introspektion, der deutsche Diskurse über Identität und Ungleichheit prägt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Alice Hasters unternimmt einen geduldigen Ritt durch die Hysterie um die Identitätspolitik, besonnen, ohne dogmatisch zu werden oder dem Publikum eine Ideologie unterjubeln zu wollen. Sie nimmt den Dampf aus allen Debatten." Thembi Wolf, stern.de, 5.11.2023 "Eine kluge, ehrliche und reflektierte Zeitdiagnose." Claas Christophersen, NDR Kultur, 08.11.2023 "Es geht ihr nicht gut, der deutschen Gesellschaft. Die Autorin Alice Hasters diagnostiziert ihr eine tiefe Identitätskrise - und zeigt einen Weg zu mehr Resilienz. Eine Spurensuche, die spannende ist, die anregt, eigene Verunsicherungen angesichts der Weltlage besser zu verstehen." Sigrun Rehm, Badische Zeitung, 17.11.2023 "Hasters verlässt die Essayform und schreibt stattdessen Dialoge.
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Monologe. Eine Kurzgeschichte. Sie widmet sich den Gefühlen, die eine Identitätskrise auslöst und dekliniert dabei die klassischen Phasen des Trauerns durch: Verdrängung, Wut, Verhandeln, Depression und schließlich Akzeptanz." Paula Lochte, Bayern 2 'Zündfunk', 30.10.2023 "Alice Hasters zeigt wieder auf, was viele nicht sehen möchten. [...] [Ihr] Gedanke, sich ein wenig mehr umeinander zu kümmern, statt nur das eigene Wohl im Blick zu halten, ist einer, der laut gedacht werden sollte und in Zukunft immer wichtiger werden könnte." Nicole Ahles, NDR Info, 04.11.2023 "Ein existenzialistischer Crashkurs für eine von der Realität eingeholte westliche Welt. [...] Hasters schafft es, rechter Identitätspolitik den Wind aus den Segeln zu nehmen." Manuel Liu, Kölner Stadt-Anzeiger, 10.03.2024 "Hasters Worte haben eine starke Wirkkraft, gerade weil sie Widersprüche aushält. Ihre gesellschaftlichen Analysen sind intelligent und ihre Forderungen nach Veränderung sind herausfordernd und zugleich hoffnungsvoll. [...] Das Buch ist das, was der Diskurs in Deutschland gerade braucht. Mit ihren klaren Worten gibt Hasters einen harten Realitätscheck und erinnert uns gleichzeitig daran: Es muss nicht nur anders sein, es kann auch." Naomi Asal, Mephisto 97.6, 10.11.2023 "Guten Büchern gelingt es zuweilen, uns zu zeigen, dass wir etwas bisher vielleicht nicht ganz richtig gesehen haben. Gute Bücher wie dieses vermögen unsere Perspektive zu verändern." Ronald Meyer-Arlt, Hannoversche Allgemeine, 11.11.2023 "Ihre Stärke ist es heranzuzoomen und zu fragen: Warum fällt uns Veränderung so schwer? [...] Hasters trifft wunde Punkte - das macht ihr Buch wertvoll." Konrad Ringleb, Münchner Merkur, 04.11.2023 "Über unseren Köpfen schweben Ängste, Zweifel, Unsicherheit, weil zurzeit alles auf den Kopf gestellt wird, woran wir je geglaubt haben. Hasters sagt jedoch: Klar, niemand hat Bock auf Identitätskrisen. Aber sie sind notwendig, weil erst sie dazu führen, dass wir uns den Problemen wirklich stellen - und dadurch zu einer Lösung gelangen. Ein wichtiges Buch." Daniel Schieferdecker, Esquire, Herbst 2023 "Wer Alice Hasters in den Kaninchenbau folgt, wird die Welt mit anderen Augen sehen. Und sich selbst auch." Tirolerin (AT), 21.10.2023 "In ihrem neuen Buch zeigt die Autorin schonungslos die Folgen des westlichen Lebensstils auf. Sie lässt aber auch Hoffnung aufkommen." Greta Gramberg, Eßlinger Zeitung, 22.11.2023 "Hasters stellt sich den aktuellen Ängsten, von denen viele geplagt werden, vor allem aber bietet sie einen ebenso erhellenden wie zuversichtlichen Blick nach vorn." Alexander Maier, Eßlinger Zeitung, 03.11.2023
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Verständlicher Gedankenanstoß rund um einen gesellschaftlichen Wandel
Mein Leseeindruck:
Ich mag Alice Hasters als Autorin für ihre klare, verständliche Art des Schreibens sowie das Vereinen von Eindringlichkeit und Unaufgeregtheit. Das erfüllt …
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Verständlicher Gedankenanstoß rund um einen gesellschaftlichen Wandel
Mein Leseeindruck:
Ich mag Alice Hasters als Autorin für ihre klare, verständliche Art des Schreibens sowie das Vereinen von Eindringlichkeit und Unaufgeregtheit. Das erfüllt „Identitätskrise“ auf jeden Fall auch. Und doch tue ich mich etwas schwer mit meiner Rezension, weil ich den Punkt des Buches nicht so richtig greifen kann - aber vielleicht geht es genau darum.
Irritiert war ich bereits zu Beginn, als Hasters das 20. Jhd. als das tödlichste der Menschheitsgeschichte mit „Millionen Opfern rassistischer Gewalt“ bezeichnet. Für mich klingt es hier und auch später noch einmal so, als würde sie Antisemitismus in Rassismus eingliedern, was faktisch absolut inkorrekt ist. Antisemitismus liegt ein Glaube an übermächtige Juden*Jüdinnen zugrunde, welchen mensch entgegentreten muss - daher ist Antisemitismus auch so oft Anknüpfungspunkt für Verschwörungserzählungen. Andere Diskriminierungsformen wirken dagegen insofern, dass sie die marginalisierte Gruppe abwerten und deshalb auslöschen wollen. Das Ergebnis ist natürlich das gleiche, aber der Ausgangspunkt verschieden. Damit möchte ich selbstverständlich keins von beiden irgendwie kleiner reden, mir geht es lediglich um die sprachliche Abgrenzung, welcher der Autorin am Ende dann auch doch nachkommt. Somit weiß ich einfach nicht so recht, was ich davon halten soll.
Abgesehen davon findet sich in diesem Buch viel Grundlegendes und manch Persönliches. Die Autorin schreibt zwar verständlich, aber auch etwas sprunghaft. Bis zum Ende hin fiel es mir schwer, ein konkretes Fazit aus dem Buch mitzunehmen außer: Der Westen funktioniert so nicht (mehr). Das war mir vorher schon bewusst und doch fand ich die Herleitung über verschiedene Identitätskrisen und warum es deshalb so schwer ist, bei privilegierten Menschen Verständnis und Veränderung zu erwirken, interessant. „Identitätskrise“ würde ich als eingängiges Einstiegswerk einordnen, in dem Hasters die Fakten mit der nötigen Eindringlichkeit darbietet. Den kürzeren zweiten Teil fand ich in der Idee gut und er hat das Schwere aus dem ersten Teil durch bissige Ironie und verschiedene Erzähltöne angenehm aufgelockert. Einerseits fehlte mir auch hier ein wenig Struktur, andererseits weist die Autorin hier auch völlig berechtigt auf die Notwendigkeit von mehr Ambiguitätstoleranz hin, sodass ich diese Gedankensammlung in ihrer Form passend finde.
Ich empfehle es durchaus für alle, die sich grundlegend über strukturelle Zusammenhänge informieren wollen.
3,5 ⭐️
Was ich besonders interessant fand:
Aufschlussreich war für mich, noch einmal das fatale Wechselspiel von Kapitalismus und Demokratie aufgezeigt zu bekommen. Im Gegensatz zu Autokratien soll in einer Demokratie von der Gesellschaft selbst entschieden werden. Grundlage dafür ist natürlich eine entsprechende Freiheit und Identitätsklarheit. Und hier kommt Kapitalismus als „stabilisierende“ Komponente ins Spiel - er soll durch ein breites Angebot die absolute (Wahl-)Freiheit garantieren. Dass das so nicht funktioniert und mittelfristig zu mehr Unfreiheit führt, dürfte mittlerweile hoffentlich vielen Menschen bewusst sein.
„Wohlstand für alle“ mag eine nette Idee sein, die aber nicht mit einem kapitalistischen System (das immer auf Ausbeutung beruht) vereinbar ist und in der Vergangenheit auch noch nie funktioniert hat. Denn Selbstverwirklichung wird immer proklamiert, doch auch hier geht die Rechnung strukturell nicht auf, denn irgendwer muss ja auch die unbeliebten Jobs machen.
Gleichberechtigung bedroht in vielerlei Hinsicht westliche Identitäten - ob Weiße oder cis Männer, ob hetero oder nicht-behindert. Denn wenn tatsächliche Gleichberechtigung geschaffen würde, würden sich die bisherigen Identitäten, die stets in Abgrenzung und konstruierter Überlegenheit zu anderen existieren, in Luft auflösen und das ist mental herausfordernd.
Auch die westliche Selbsterzählung rund um Innovation und Fortschritt wankt, wenn der Fortschritt nicht zum Nutzen echter Menschen passiert (z. B. Arbeitszeitverkürzung durch Maschinenunterstützung). Wie kann sich der Westen diese Erzählung von Freiheit eigentlich noch selbst glauben, wenn Technologien Menschen eher noch unfreier machen und den Weg ebnen für autoritäre Kräfte?
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