Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
"Was für ein Buch!" jubelt Rezensentin Ilma Rakusa fast ergriffen über diesen Roman des "ukrainischen Rimbaud" - ihrer Ansicht nach ein "Ausnahmetalent". Das Buch sei ein großer Wurf, "himmeltraurig und urkomisch, hoffnungslos und tief poetisch, pechschwarz und von einer unbändigen, zornigen Kraft", schreibt sie "zutiefst berührt" von diesem Werk, das ihren Informationen zufolge Anfang der neunziger Jahre unter kriminellen Jugendlichen im postkommunistischen Charkiw spielt. Serhij Zhadans Schilderung rechne ausgesprochen schonungslos mit der kommunistischen Vergangenheit ebenso ab wie mit der turbokapitalistischen Gegenwart. Die wüste Handlung spielt sich, wie wir lesen, an vier Tagen ab, in denen man entwurzelten und gewalttätigen Jugendlichen, korrupten Milizionären und bewaffneten Roma-Dealern, versifften Funktionärstöchtern und amerikanischen Erweckungspredigern begegnet. Getragen wird das "düstere" Buch aus Sicht der Rezensentin auch von einer radikalen Sprache, einem expressiven, raphaften, verzweifelten, tief poetischen und zornigen Sound, den Zhadan Rakusas Ansicht nach der Musik abgeschaut hat, und den das Übersetzerduo Juri Durkot und Sabine Stöhr brillant ins Deutsche gebracht hätten.
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