
Hermann Simon
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Am Gewinn ist noch keine Firma kaputtgegangen (MP3-Download)
Ungekürzte Lesung. 454 Min.
Sprecher: Pappenberger, Sebastian
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Gewinn: der Preis des Überlebens "Gewinnmaximierung ist das Gegenteil von Verschwendung", sagt Hermann Simon. Umso erstaunlicher ist es, dass mehr als 80 Prozent der Unternehmen, die derzeit in den USA an die Börse gehen, noch nie Gewinn gemacht haben. Auch in Deutschland gibt es nur wenige Gewinn-Stars, dabei ist der echte Gewinn nach Steuern die wichtigste Zielgröße im Management. Denn Gewinne, davon ist Simon überzeugt, sind die Kosten des Überlebens und schaffen neuen Wert. In seinem Buch bringt er Klarheit in den Dschungel der Gewinnbegriffe und Bilanzrechnungen. Er beleuchtet die P...
Gewinn: der Preis des Überlebens "Gewinnmaximierung ist das Gegenteil von Verschwendung", sagt Hermann Simon. Umso erstaunlicher ist es, dass mehr als 80 Prozent der Unternehmen, die derzeit in den USA an die Börse gehen, noch nie Gewinn gemacht haben. Auch in Deutschland gibt es nur wenige Gewinn-Stars, dabei ist der echte Gewinn nach Steuern die wichtigste Zielgröße im Management. Denn Gewinne, davon ist Simon überzeugt, sind die Kosten des Überlebens und schaffen neuen Wert. In seinem Buch bringt er Klarheit in den Dschungel der Gewinnbegriffe und Bilanzrechnungen. Er beleuchtet die Performance zahlreicher Unternehmen und Branchen im internationalen Vergleich und geht auf die wichtigsten Gewinntreiber ein: Preis, Absatz und Kosten. Aus seiner scharfsinnigen Analyse leitet Simon praktische Konsequenzen ab und bietet den ersten Leitfaden für eine am Gewinn orientierte, nachhaltige Unternehmensführung!
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Hermann Simon ist der einzige Deutsche, der in die 'Thinkers50 Hall of Fame' der weltweit wichtigsten Managementdenker aufgenommen wurde. Der Entdecker der 'Hidden Champions', der unbekannten Weltmarktführer und ihrer Erfolgsrezepte, war Professor für Marketing an den Universitäten Bielefeld und Mainz. Es folgten Stationen in Harvard und Stanford, am MIT und INSEAD, an der Keio Universität in Tokio und der London Business School. 1985 gründete Simon die Unternehmensberatung Simon-Kucher & Partners und entwickelte sie zum Weltmarktführer für Preisberatung mit heute 39 Büros weltweit. Der international gefragte Redner stammt aus einem Dorf in der Eifel. Er ist Autor zahlreicher Bücher, die in 27 Sprachen übersetzt wurden. Bei Campus erschienen u.a. 'Hidden Champions - Aufbruch nach Globalia' (1996/2012), 'Preisheiten' (2013/2015) und seine Autobiografie 'Zwei Welten, ein Leben' (2018).
Produktdetails
- Verlag: ABOD von RBmedia Verlag
- Altersempfehlung: ab 18 Jahre
- Erscheinungstermin: 8. August 2023
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 4066004654577
- Artikelnr.: 69558712
Plädoyer für den Gewinn
Hermann Simon verteidigt eine umstrittene Größe
Im ersten Satz des Buches bekennt Hermann Simon: "Ich bin für Gewinnmaximierung!" In den letzten zwei Sätzen bekennt er: "Mein Fazit lautet deshalb, dass es für private Unternehmen keine Alternative zur Gewinnorientierung gibt. Denn am Gewinn ist noch keine Firma kaputtgegangen." Dazwischen beleuchtet er auf 260 Seiten das Thema Gewinn. Der Gewinn ist eine zentrale volks- wie betriebswirtschaftliche Größe. Der Gewinn ist der bekannteste Erfolgsmaßstab - und sehr umstritten, zumindest in der Zuspitzung der Gewinnmaximierung. Gewinn wird von den einen als Risikoprämie gepriesen, von anderen neutral als Restgröße aus Ertrag abzüglich Aufwand
Hermann Simon verteidigt eine umstrittene Größe
Im ersten Satz des Buches bekennt Hermann Simon: "Ich bin für Gewinnmaximierung!" In den letzten zwei Sätzen bekennt er: "Mein Fazit lautet deshalb, dass es für private Unternehmen keine Alternative zur Gewinnorientierung gibt. Denn am Gewinn ist noch keine Firma kaputtgegangen." Dazwischen beleuchtet er auf 260 Seiten das Thema Gewinn. Der Gewinn ist eine zentrale volks- wie betriebswirtschaftliche Größe. Der Gewinn ist der bekannteste Erfolgsmaßstab - und sehr umstritten, zumindest in der Zuspitzung der Gewinnmaximierung. Gewinn wird von den einen als Risikoprämie gepriesen, von anderen neutral als Restgröße aus Ertrag abzüglich Aufwand
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beschrieben, aber von Gegnern auch als unanständiger Profit verteufelt. Die aktuelle Diskussion um Shareholdervalue einerseits und Stakeholdervalue andererseits ist auch eine Diskussion darüber, wie viel Gewinn angemessen ist.
Diese wenigen Aussagen deuten schon den Facettenreichtum des Themas an. Es erstaunt daher, dass die Wissenschaft den Gewinn eher am Rande behandelt. Sie vermittelt die Gewinnberechnung, also die Gewinn- und Verlustrechnung, und beschreibt die Gewinnverwendungspolitik (Einbehaltung oder Ausschüttung). Simon ist aber der erste Autor, der dem Thema ein ganzes Buch widmet und vor allem jene Aspekte hervorhebt, die in klassischen BWL-Büchern nur kurze Erwähnung finden. Ihm geht es darum, in der gesellschaftlichen Diskussion um den Gewinn Stellung zu beziehen und Argumente zu liefern. Damit ist er aktueller als gedacht. Wer jetzt in der Corona-Krise nicht Rücklagen aus vergangenen Gewinnen hat, der bricht ganz schnell zusammen und hält nicht einmal wenige Wochen Umsatzausfall durch.
Simon kann der auf Peter Drucker zurückgehenden Definition viel abgewinnen, wonach Gewinn als ein Teil der vom Preis zu deckenden Kosten anzusehen ist. Auf jeden Fall ist Gewinn für ihn die einzige sinnvolle Zielgröße für ein Unternehmen. Denn im Gewinn finden alle Konsequenzen unternehmerischen Handelns ihren quantitativen Ausdruck. Daher sollte die absolute Gewinnhöhe das entscheidende Ziel sein, der sogenannte "echte Gewinn", wie er den Nettogewinn (Jahresüberschuss) nach Abzug aller Kosten nennt.
Mit großer Berechtigung wendet er sich gegen die modischen verwässerten Gewinngrößen, von denen Manager gern schwadronieren. Das reicht vom "Gewinn vor Steuern" bis hin zu "Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen" oder gar zu "bereinigtem Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen". Im letzten Fall bleiben auch noch Einmalaufwendungen oder Restrukturierungskosten unberücksichtigt. Je weniger Kosten berücksichtigt werden oder dem Nettogewinn wieder hinzugerechnet werden, um so aussageloser wird die Kennzahl. Ein Unternehmen, das seine Abschreibungen nicht verdient, vernichtet jeden Tag Vermögen.
Simon strebt nicht nur Nettogewinn an, er bekennt sich ganz klar zur Maximierung des Gewinns als Unternehmensziel. Erstens sei das Gewinnziel als solches und die Maximierung des Gewinns im Besonderen der Hauptgrund dafür, dass die Marktwirtschaft effizienter sei als andere Wirtschaftsordnungen. "Gewinnmaximierung ist aber auch Minimierung der Verschwendung und insofern vom Ansatz her Ressourcen schonend, nicht Ressourcen verschwendend und führt damit gleichzeitig zur optimalen Wohlstandsleistung." Dass gerade deutsche Unternehmen im internationalen Vergleich niedrige Gewinne erwirtschaften - im Durchschnitt nur 4 Prozent vom Umsatz, liegt nach Simons Ansicht vor allem an drei Ursachen; in erster Linie an der Verfolgung falscher Ziele, aber auch an Überkapazitäten in einigen Branchen und an einer zu hohen Abhängigkeit von einzelnen Lieferanten oder Kunden. Das sind seiner Meinung nach die drei größten Gewinnkiller.
Vor allem das beliebte Ziel hoher Marktanteile verurteilt er. Es gebe bis heute keinen Beweis dafür, dass ein hoher Marktanteil einen Einfluss auf die Höhe des Gewinns habe. Ein weiterer Grund für die niedrigen Gewinne sieht er in der gesellschaftlichen Verteufelung des Gewinns als Profit, wobei die meisten Kritiker die tatsächliche Höhe des Gewinns weit überschätzen, also gegen Windmühlen kämpfen. Viele Unternehmen verdienen nicht einmal ihre Kapitalkosten, jedenfalls die für das Eigenkapital. Dieser Vorwurf ist aber schwer objektivierbar, weil der Renditeanspruch eines Eigenkapitalgebers unterschiedlich hoch sein mag in Abhängigkeit von anderen Zielen. Dass Unternehmer bei einem Unterschreiten einer bestimmten Eigenkapitalverzinsung ihr Geld aus dem Unternehmen ziehen, lässt sich in der Praxis kaum beobachten. Unternehmer verfolgen meist andere Ziele wie jene, ihren Kindern ein gesundes Unternehmen übergeben zu können, in der Region eine bedeutende Rolle zu spielen, den Mitarbeitern sichere Arbeitsplätze zu geben oder ein bestimmtes Produkt produzieren zu wollen. Es gehen daher auch viel weniger Unternehmen in die Insolvenz als Simon in seinem Vorwort glaubt.
Auf sicherem Terrain befindet sich der Autor dann wieder, wenn er über das Zusammenspiel von Gewinn, Preis und Kosten berichtet. Simon wird nicht müde, darauf hinzuweisen, dass Preisveränderungen sofort auf den Gewinn durchschlagen, während Kostenveränderungen dies erst mit einer Zeitverzögerung tun.
Der Unternehmer, Berater und Theoretiker Simon möchte über den Gewinn diskutieren, ihm den Rücken stärken und seine Gegner überzeugen. Dazu gibt das Buch viele und gute Anregungen.
GEORG GIERSBERG
Hermann Simon: Am Gewinn ist noch keine Firma kaputtgegangen. 260 Seiten, Campus Verlag, Frankfurt 2020, 34 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Diese wenigen Aussagen deuten schon den Facettenreichtum des Themas an. Es erstaunt daher, dass die Wissenschaft den Gewinn eher am Rande behandelt. Sie vermittelt die Gewinnberechnung, also die Gewinn- und Verlustrechnung, und beschreibt die Gewinnverwendungspolitik (Einbehaltung oder Ausschüttung). Simon ist aber der erste Autor, der dem Thema ein ganzes Buch widmet und vor allem jene Aspekte hervorhebt, die in klassischen BWL-Büchern nur kurze Erwähnung finden. Ihm geht es darum, in der gesellschaftlichen Diskussion um den Gewinn Stellung zu beziehen und Argumente zu liefern. Damit ist er aktueller als gedacht. Wer jetzt in der Corona-Krise nicht Rücklagen aus vergangenen Gewinnen hat, der bricht ganz schnell zusammen und hält nicht einmal wenige Wochen Umsatzausfall durch.
Simon kann der auf Peter Drucker zurückgehenden Definition viel abgewinnen, wonach Gewinn als ein Teil der vom Preis zu deckenden Kosten anzusehen ist. Auf jeden Fall ist Gewinn für ihn die einzige sinnvolle Zielgröße für ein Unternehmen. Denn im Gewinn finden alle Konsequenzen unternehmerischen Handelns ihren quantitativen Ausdruck. Daher sollte die absolute Gewinnhöhe das entscheidende Ziel sein, der sogenannte "echte Gewinn", wie er den Nettogewinn (Jahresüberschuss) nach Abzug aller Kosten nennt.
Mit großer Berechtigung wendet er sich gegen die modischen verwässerten Gewinngrößen, von denen Manager gern schwadronieren. Das reicht vom "Gewinn vor Steuern" bis hin zu "Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen" oder gar zu "bereinigtem Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen". Im letzten Fall bleiben auch noch Einmalaufwendungen oder Restrukturierungskosten unberücksichtigt. Je weniger Kosten berücksichtigt werden oder dem Nettogewinn wieder hinzugerechnet werden, um so aussageloser wird die Kennzahl. Ein Unternehmen, das seine Abschreibungen nicht verdient, vernichtet jeden Tag Vermögen.
Simon strebt nicht nur Nettogewinn an, er bekennt sich ganz klar zur Maximierung des Gewinns als Unternehmensziel. Erstens sei das Gewinnziel als solches und die Maximierung des Gewinns im Besonderen der Hauptgrund dafür, dass die Marktwirtschaft effizienter sei als andere Wirtschaftsordnungen. "Gewinnmaximierung ist aber auch Minimierung der Verschwendung und insofern vom Ansatz her Ressourcen schonend, nicht Ressourcen verschwendend und führt damit gleichzeitig zur optimalen Wohlstandsleistung." Dass gerade deutsche Unternehmen im internationalen Vergleich niedrige Gewinne erwirtschaften - im Durchschnitt nur 4 Prozent vom Umsatz, liegt nach Simons Ansicht vor allem an drei Ursachen; in erster Linie an der Verfolgung falscher Ziele, aber auch an Überkapazitäten in einigen Branchen und an einer zu hohen Abhängigkeit von einzelnen Lieferanten oder Kunden. Das sind seiner Meinung nach die drei größten Gewinnkiller.
Vor allem das beliebte Ziel hoher Marktanteile verurteilt er. Es gebe bis heute keinen Beweis dafür, dass ein hoher Marktanteil einen Einfluss auf die Höhe des Gewinns habe. Ein weiterer Grund für die niedrigen Gewinne sieht er in der gesellschaftlichen Verteufelung des Gewinns als Profit, wobei die meisten Kritiker die tatsächliche Höhe des Gewinns weit überschätzen, also gegen Windmühlen kämpfen. Viele Unternehmen verdienen nicht einmal ihre Kapitalkosten, jedenfalls die für das Eigenkapital. Dieser Vorwurf ist aber schwer objektivierbar, weil der Renditeanspruch eines Eigenkapitalgebers unterschiedlich hoch sein mag in Abhängigkeit von anderen Zielen. Dass Unternehmer bei einem Unterschreiten einer bestimmten Eigenkapitalverzinsung ihr Geld aus dem Unternehmen ziehen, lässt sich in der Praxis kaum beobachten. Unternehmer verfolgen meist andere Ziele wie jene, ihren Kindern ein gesundes Unternehmen übergeben zu können, in der Region eine bedeutende Rolle zu spielen, den Mitarbeitern sichere Arbeitsplätze zu geben oder ein bestimmtes Produkt produzieren zu wollen. Es gehen daher auch viel weniger Unternehmen in die Insolvenz als Simon in seinem Vorwort glaubt.
Auf sicherem Terrain befindet sich der Autor dann wieder, wenn er über das Zusammenspiel von Gewinn, Preis und Kosten berichtet. Simon wird nicht müde, darauf hinzuweisen, dass Preisveränderungen sofort auf den Gewinn durchschlagen, während Kostenveränderungen dies erst mit einer Zeitverzögerung tun.
Der Unternehmer, Berater und Theoretiker Simon möchte über den Gewinn diskutieren, ihm den Rücken stärken und seine Gegner überzeugen. Dazu gibt das Buch viele und gute Anregungen.
GEORG GIERSBERG
Hermann Simon: Am Gewinn ist noch keine Firma kaputtgegangen. 260 Seiten, Campus Verlag, Frankfurt 2020, 34 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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»Ein Buch, das jeder Unternehmer lesen muss.« Rainer Zitelmann, wallstreet-online.de, 17.04.2020 »Der Unternehmer, Berater und Theoretiker Simon möchte über den Gewinn diskutieren, ihm den Rücken stärken und seine Gegner überzeugen. Dazu gibt das Buch viele gute Anregungen.« Georg Giersberg, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 06.04.2020 »Wer sich für betriebswirtschaftliche Details von Gewinn, Rendite und Rentabilität interessiert, wird hier ebenso fündig wie Leser, die sich um die ethischen Folgen des Gewinnstrebens sorgen. Das ist alles andere als ein trockenes BWL-Lehrbuch, sondern eine kluge, bisweilen sogar unterhaltsame Analyse des - laut Simon - 'wichtigsten Faktors für dauerhaften Erfolg'.« Britta Domke, Harvard Business Manager,
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20.03.2020 »Deutschlands bekanntester Managementberater schreckt mit einem Buch das Land auf. Seine einfache Botschaft: Die Rendite kommt viel zu kurz.« Hans-Jürgen Jakobs, Handelsblatt, 11.03.2020 »Hermann Simon gelingt es, begeisternd über einen der elementarsten Aspekte des Unternehmertums zu schreiben. Ein Buch mit Klassiker-Potenzial.« boerse.de, 22.04.2020 »Pflicht-Lektüre, weil es genau JETZT die Chance zum Neuanfang gibt!« Gudula Buzmann, LOESUNG, 30.04.2020 »[Das] in deutlicher Sprache verfasstes Buch bietet einen Mehrwert für alle, die ihre Unternehmensführung langfristig optimieren möchten.« Laura Kracht, Bankingclub, 13.07.2020 »Simon erleichtert die Lektüre - wie von ihm gewohnt - mit klarer Argumentation und präziser Analyse, angereichert mit zahlreichen Statistiken und Fallbeispielen.« VDI-Nachrichten, 23.10.2020
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Gebundenes Buch
Ich bin selbst Berater und hatte mir von dem Buch erhellende Einblicke in die Arbeit der geschätzten Kollegen von SKP erhofft.
Leider ist man am Ende der Lektüre genauso klug wie nach dem Klappentext. Die These des Autors ergibt sich schon aus dem Titel und wird auf den folgenden 250 …
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Ich bin selbst Berater und hatte mir von dem Buch erhellende Einblicke in die Arbeit der geschätzten Kollegen von SKP erhofft.
Leider ist man am Ende der Lektüre genauso klug wie nach dem Klappentext. Die These des Autors ergibt sich schon aus dem Titel und wird auf den folgenden 250 Seiten nur durch immer neue, zusammenhanglose Spekulationen flankiert. Stellenweise hat man direkt Mitleid mit dem Autor, etwa wenn er laut darüber nachgrübelt, ob die (vermeintliche) Gewinnschwäche der deutschen Unternehmen nicht vielleicht auch etwas mit Steuervermeidung und Mentalität zu tun haben könnte. Belegt oder verworfen werden diese Thesen aber leider nicht, sodass sie einsame Selbstgespräche bleiben. Bestenfalls kramt er noch eine Anekdote heraus und verweist auf einen namentlich nicht genannten Unternehmer, der ihm 1970 mal ein Zitat zugerufen habe. Das ist weder erhellend noch unterhaltsam, sondern mitleiderregend.
Zusätzliche Zusammenfassungen und Zwischenfazits nach jedem Kapitel fassen die Wiederholung dann nochmals zusammen, was nach einer Weile richtig nervig wird - hier sollten offenbar nur Seiten bedruckt werden. Leider hat auch das Lektorat geschlafen, mir fielen mind. 10 Tippfehler auf und eine alternative Interpunktion zum guten alten Punkt war auch nicht im Angebot: Dabei sind gelegentliche Doppelpunkte oder gar Gedankenstriche doch auch was Feines.
Selbst das wissenschaftliche Niveau ist für einen Autor, der sich immerhin als "Prof. Dr. Dr. h.c. mult." bezeichnen lässt, erschreckend dünn. Direkt der erste Satz des Vorworts postuliert einen Dreisatz, der das Blut in den Adern gefrieren lässt: "In Deutschland gibt es 3,3 Mio. Unternehmen [Stand Ende 2018], in den letzten Jahren mussten 1,4 Mio. Unternehmen Insolvenz anmelden, das sind 42%." Jeder Siebtklässler weiß, dass der korrekte Anteil 1,4 / (3,3 + 1,4) = 29,8% lauten sollte, falls man Bestands- mit Verlaufsdaten überhaupt vergleichen dürfte (was unrealistisch erscheint, da in den letzten 10 Jahren sicherlich noch weitaus mehr Unternehmen neu gegründet wurden). So geht es munter weiter, Datenpunkte werden überhaupt nicht kritisch hinterfragt, sondern wild aus dem Zusammenhang gerissen und als Scheinbegründung für die gerade passende Anekdote verwendet.
Bleibt zu hoffen, dass der Autor keinesfalls Mathematik lehrt und sich lieber bald einen Hund kauft.
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