Montage). Zack, zack, zack, wie bei einer Vorladung werden da die Dienstausweise mehrerer Mitarbeiter der New Yorker Drogenpolizei heruntergeblättert, großartige Gesichter von Männern, die wir gleich anschließend in halbnaher Aufnahme zum Telefonhörer greifen sehen - eine Nachricht macht ihren Weg durch die Stadt, am Ende steht ein spektakulärer Coup nach nur zehn Minuten. Und dann schon die nächsten Dienstausweise, dieses Mal sind es Ermittler, die gegen die Ermittler ermitteln, und wenige Szenen später sitzt die Hauptfigur, ein Cop mit einem Rest von Gewissen (gespielt von Treat Williams), der keine große Karriere, hier aber seinen Moment hat, in der privaten Bibliothek eines Staatsanwalts und weiß nicht so recht, ob er etwas zu erzählen hat. "Prince of the City", der in einer Doppel-DVD mit begleitender Dokumentation vorliegt, ist ein Epos, in dem sichtbar wird, was Lumet auch war: einer der größten filmischen Chronisten von New York, dieser Stadt, die unergründlich reich ist an Figuren, die allein schon eine gewöhnliche Grillparty im Garten eines Polizisten zu einem sagenhaften Ereignis machen. "The Sopranos" konnten dort neu anfangen, wo Lumet mit seinem schnellen Reportagekino immer schon gewesen war.
breb.
"Prince of the City"
Warner. 2 DVDs. 160 Min., Englisch, Deutsch, Untertitel. Trailer, Doku.
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