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Der Teufel trägt Prada
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Andrea Sachs (Anne Hathaway, „Plötzlich Prinzessin“) ist das, was man ein Mädchen vom Lande nennen könnte – wohlbehütet aufgewachsen und sehr bodenständig. Um ihrem Traumjob Journalistin näher zu kommen, entschliesst sie sich zu einem Umzug in die Glitzer-Metropole New York City. Denn wenn es eine Stadt gibt auf dieser Welt, in der man wichtige Kontakte knüpfen kann, dann hier!Doch Kontakte von unerwarteter Seite sind es, denen Andrea begegnet: sie nimmt einen Job an als Assistentin der Herausgeberin von „Runway“ – DEM Modemagazin schlechthin. Miranda Priestly (Meryl Streep,...
Andrea Sachs (Anne Hathaway, „Plötzlich Prinzessin“) ist das, was man ein Mädchen vom Lande nennen könnte – wohlbehütet aufgewachsen und sehr bodenständig. Um ihrem Traumjob Journalistin näher zu kommen, entschliesst sie sich zu einem Umzug in die Glitzer-Metropole New York City. Denn wenn es eine Stadt gibt auf dieser Welt, in der man wichtige Kontakte knüpfen kann, dann hier!
Doch Kontakte von unerwarteter Seite sind es, denen Andrea begegnet: sie nimmt einen Job an als Assistentin der Herausgeberin von „Runway“ – DEM Modemagazin schlechthin. Miranda Priestly (Meryl Streep, „The Hours“) heisst ihre neue Chefin, der die gesamte New Yorker High Society zu Füßen liegt.
Hinter der makellosen Fassade verbirgt sich jedoch der reinste Drachen: Miranda schikaniert alles und jeden in ihrer Umgebung mit wahnwitzigen Aufgaben und hysterisch-cholerischen Anfällen.
DER TEUFEL TRÄGT PRADA ist die Verfilmung des New York Times-Bestsellers „The Devil wears Prada“ von Lauren Weisberger. Sie war im echten Leben Assistentin der amerikanischen VOGUE-Herausgeberin Anna Wintour. Man munkelt, Parallelen seien nicht ganz ungewollt... Ebenso wie die Buchvorlage so ist auch der Film eine irrwitzige und schräge Komödie über die gleichermaßen abgedrehte wie abgehobene New Yorker Gesellschaft. Hier spielt Geld absolut keine Rolle! Und wer keins hat, der spielt auch keine Rolle...
Doch Kontakte von unerwarteter Seite sind es, denen Andrea begegnet: sie nimmt einen Job an als Assistentin der Herausgeberin von „Runway“ – DEM Modemagazin schlechthin. Miranda Priestly (Meryl Streep, „The Hours“) heisst ihre neue Chefin, der die gesamte New Yorker High Society zu Füßen liegt.
Hinter der makellosen Fassade verbirgt sich jedoch der reinste Drachen: Miranda schikaniert alles und jeden in ihrer Umgebung mit wahnwitzigen Aufgaben und hysterisch-cholerischen Anfällen.
DER TEUFEL TRÄGT PRADA ist die Verfilmung des New York Times-Bestsellers „The Devil wears Prada“ von Lauren Weisberger. Sie war im echten Leben Assistentin der amerikanischen VOGUE-Herausgeberin Anna Wintour. Man munkelt, Parallelen seien nicht ganz ungewollt... Ebenso wie die Buchvorlage so ist auch der Film eine irrwitzige und schräge Komödie über die gleichermaßen abgedrehte wie abgehobene New Yorker Gesellschaft. Hier spielt Geld absolut keine Rolle! Und wer keins hat, der spielt auch keine Rolle...
Produktdetails
- Anzahl: 1 DVD
- Hersteller: 20th Century Fox Home Entertainment
- Gesamtlaufzeit: 104 Min.
- Erscheinungstermin: 9. März 2007
-
FSK: ohne Alterseinschränkung gemäß §14 JuSchG - Sprachen: Deutsch, Englisch
- Untertitel: Deutsch, Türkisch, Englisch
- Regionalcode: 2
- Bildformat: 16:9 (anamorph codiert), PAL
- Tonformat: Deutsch DD 5.1 ...
- EAN: 4010232037824
- Artikelnr.: 20947651
Herstellerkennzeichnung
LEONINE Distribution GmbH
Taunusstrasse 21
80807 München
www.leoninedistribution.com
Im Fegefeuer der Eitelkeiten
In der Verfilmung des Romans "Der Teufel trägt Prada" spielt Meryl Streep die fiese Chefredakteurin eines Hochglanz-Modemagazins
Als ich das einzige Mal auf den Schauen in Paris war (den Prêt-à-porter-Schauen, darling, mais bien sûr), schmuggelte mich ein zwei Meter großer Stylist unter seinem bodenlangen Mantel an den Einlaßkontrollen vorbei, und das stimmt wirklich. Es war im Herbst 1990, am Welthorizont zog drohend der Golfkrieg herauf, im Carrousel du Louvre zeigte Jean-Paul Gaultier seine Mode für den kommenden Sommer. Natürlich hatte ich keinen Sitzplatz, sondern stand irgendwo hinten, aber gesehen habe ich trotzdem gut. Der Laufsteg war mit Blüten bedeckt, bevor es losging, kam
In der Verfilmung des Romans "Der Teufel trägt Prada" spielt Meryl Streep die fiese Chefredakteurin eines Hochglanz-Modemagazins
Als ich das einzige Mal auf den Schauen in Paris war (den Prêt-à-porter-Schauen, darling, mais bien sûr), schmuggelte mich ein zwei Meter großer Stylist unter seinem bodenlangen Mantel an den Einlaßkontrollen vorbei, und das stimmt wirklich. Es war im Herbst 1990, am Welthorizont zog drohend der Golfkrieg herauf, im Carrousel du Louvre zeigte Jean-Paul Gaultier seine Mode für den kommenden Sommer. Natürlich hatte ich keinen Sitzplatz, sondern stand irgendwo hinten, aber gesehen habe ich trotzdem gut. Der Laufsteg war mit Blüten bedeckt, bevor es losging, kam
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Vogelzwitschern vom Band, und als mit einer ziemlichen Verspätung Madonna hereinkam und ihren Platz in der ersten Reihe einnahm, tuschelten alle, denn sie war damals gerade sehr gefragt. Und irgendwann ging das Licht im Saal aus, und dann kam laute Musik vom Band, und die Scheinwerfer richteten sich auf den Laufsteg, den in der folgenden halben Stunde Frauen und Männer entlangliefen, die so überirdisch schön waren, daß ich mir in der Erinnerung noch die Augen reiben möchte. Die junge Helena Christensen war darunter, die langen Haare trug sie in der Mitte gescheitelt. Und Cameron, der tolle Dunkelhaarige aus Madonnas "Express yourself"-Video, hatte ein Matrosenhütchen schräg auf dem Kopf.
Naomi Campbell sah ich am selben Tag für Chloé laufen, und wenn ich auch nicht mehr weiß, wie ich dort hineingekommen bin, denn eine Einladung hatte ich auch dafür ganz bestimmt nicht, so erinnere ich mich doch noch genau an ihren Gang, denn so etwas hatte ich nie zuvor gesehen und auch danach nicht wieder: Während jedes Schrittes schien sie eine Millisekunde innezuhalten, schien, während sie eins ihrer langen dünnen Beine eckig vor das andere setzte, mitten im Laufen zu stoppen, die Schultern immer asynchron ausrichtend, in diesem eigenartigen Stakkato, in dem jeder Schritt zum Einzelbild gefror, stakste sie, eben zwanzig Jahre alt, den langen Laufsteg entlang, begleitet von Blitzlichtern und den Schreien der Fotografen, die immer wieder ihren Namen riefen und denen sie, vorne angekommen, ein Schmollen schenkte, nie ein Lächeln. Auf dem anschließenden Empfang stellte ich fest, daß Paloma Picasso kleiner ist als ich, sie war damals sehr berühmt, und als ich an diesem Abend nach Hause ging, hatte ich das Gefühl, von einem Zauberstab berührt und in einen fabelhafteren Menschen verwandelt worden zu sein, ein Effekt, der sich jedoch über Nacht wieder in Luft auflöste.
Jetzt kommt ein Film ins Kino, der vom flüchtigen Zauber der Modewelt handelt, "Der Teufel trägt Prada", die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Lauren Weisberger, die im wirklichen Leben mal Assistentin von Anna Wintour war, der Chefredakteurin der amerikanischen "Vogue", weshalb ihr Buch als Enthüllungsroman gilt und bei seinem Erscheinen 2003 in der Modebranche für manche hochgezogene Augenbraue sorgte und wahrscheinlich für noch einige mehr gesorgt hätte, gäbe es kein Botox. Die Chefredakteurin, die im Buch Miranda Priestly heißt, wird als rücksichtslose, böse Person dargestellt, die die Ich-Erzählerin, ihre bedauernswerte Assistentin, grausam schikaniert. Die Handlung: Aschenputtel im "Vogue"-Milieu. Die Moral: Ein gutes Herz ist wichtiger als Kleidergröße 34. Seitenweise geht es darum, wie die blöde Chefin sich Kaffee von Starbucks bringen läßt, anderen Leuten verbietet, in ihrer Gegenwart zu essen, wie sie morgens ihre Tasche auf den Schreibtisch der Assistentin pfeffert, und dann hat sie, und gestern hat sie, und und und. Ohne den Verdacht, daß alles auf wahren Tatsachen beruht, hätte sich das Buch bestimmt nicht monatelang in der "New York Times"-Bestsellerliste gehalten, es hätte sich wohl auch niemand für die Filmrechte interessiert. Deshalb sollte erlaubt sein, an dieser Stelle ein paar Sätze über die Frau zu verlieren, die für den "Teufel in Prada" Pate stand, auch wenn die Autorin natürlich darauf besteht, daß alles Fiktion ist.
Anna Wintour, 1949 in London geboren, ist die mächtigste Person der Modebranche, und weil es da um sehr viel Geld geht, ist sie eine der mächtigsten Frauen der Welt. Sie ist seit 1988 Chefin der amerikanischen "Vogue", die sie um mehrere Titel erweitert und zu einem Imperium ausgebaut hat. Von ihrem Urteil hängen Karrieren ab: Zeigt sie Klotzschuhe von Nicolas Ghesquière in der "Vogue", wird die halbe weibliche Welt kommende Saison darauf herumstelzen wollen; weil sie nicht gern lang in Europa ist, wurde die Modewoche in Mailand ihretwegen auf nur vier Tage zusammengestrichen. Ihr Markenzeichen: ein seit Jahrzehnten unveränderter Louise-Brooks-Pagenkopf. Sie ist klein, zierlich, trägt nie Hosen oder flache Schuhe, dafür sehr gerne Pelz. Als ihr Tierschützer einmal einen toten Waschbären auf den Tisch legten, soll Wintour einfach eine Serviette darübergelegt und sich ungerührt einen Espresso bestellt haben. Es ist bekannt, daß sie jeden Morgen um 5.30 Uhr aufsteht und eine Partie Tennis spielt, bevor sie, von professionellen Stylisten geschminkt und gefönt, von ihrem Chauffeur zum Condé-Nast-Gebäude am Times Square gebracht wird. Sie hat einen Sohn und eine Tochter, ist von ihrem Mann, einem Psychologen, geschieden und mit einem millionenschweren Unternehmer liiert. Sie bleibt nie länger auf einer Party als die ersten zehn Minuten, angeblich verläßt sie sogar Abendeinladungen bei ihr zu Hause noch vor dem Nachtisch. Natürlich gilt sie als kalt, böse, hart und mitleidlos, aber das sagt womöglich mehr über unsere Welt aus als über Anna Wintour: mit dem Wohlwollen, das mächtigen Männern entgegenschlägt, ließe sie sich bestimmt als durchsetzungsstark, ehrgeizig, zielstrebig und unbestechlich beschreiben. Bei allen wichtigen Modenschauen ist sie zu besichtigen: Halb verdeckt von einer riesigen Sonnenbrille, die ihr das Aussehen eines teuren Insekts verleiht, sitzt sie in der ersten Reihe und verzieht nie die Miene.
In "Der Teufel trägt Prada" spielt Anne Hathaway die Hauptrolle, eine Art noch süßere Liv Tyler, die man sich schon in "Brokeback Mountain" nicht merken konnte - die eigentliche Hauptrolle aber spielt natürlich - natürlich! - Meryl Streep: Als Miranda Priestly beherrscht sie die hohe Kunst, selbst Menschen von oben herab anzusehen, die deutlich größer sind als sie, und ihre Angewohnheit, jeden Dialog mit einem knappen "danke, das war's" zu beenden, bevor er in ein Gespräch ausartet, möchte man sich am liebsten abgucken.
Aber ein Teufel? Und: Prada?
Wäre dieser Film ein Kleidungsstück, er wäre ein beiges Twinset von Pringle: klassisch, gediegen, ein bißchen brav und ganz bestimmt nicht gefährlich. Aber er ist eben ein Film, und auch als solchen muß man ihn erst mal tragen können: Anna Wintour konnte es. Zusammen mit ihrer Tochter hat sie eine Vorstellung in New York besucht. Sie soll von Kopf bis Fuß in Prada gekleidet gewesen sein, heißt es, und sie hätte die ganze Zeit gelacht. Und zwar zuletzt.
JOHANNA ADORJÁN
Von Donnerstag an im Kino.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Naomi Campbell sah ich am selben Tag für Chloé laufen, und wenn ich auch nicht mehr weiß, wie ich dort hineingekommen bin, denn eine Einladung hatte ich auch dafür ganz bestimmt nicht, so erinnere ich mich doch noch genau an ihren Gang, denn so etwas hatte ich nie zuvor gesehen und auch danach nicht wieder: Während jedes Schrittes schien sie eine Millisekunde innezuhalten, schien, während sie eins ihrer langen dünnen Beine eckig vor das andere setzte, mitten im Laufen zu stoppen, die Schultern immer asynchron ausrichtend, in diesem eigenartigen Stakkato, in dem jeder Schritt zum Einzelbild gefror, stakste sie, eben zwanzig Jahre alt, den langen Laufsteg entlang, begleitet von Blitzlichtern und den Schreien der Fotografen, die immer wieder ihren Namen riefen und denen sie, vorne angekommen, ein Schmollen schenkte, nie ein Lächeln. Auf dem anschließenden Empfang stellte ich fest, daß Paloma Picasso kleiner ist als ich, sie war damals sehr berühmt, und als ich an diesem Abend nach Hause ging, hatte ich das Gefühl, von einem Zauberstab berührt und in einen fabelhafteren Menschen verwandelt worden zu sein, ein Effekt, der sich jedoch über Nacht wieder in Luft auflöste.
Jetzt kommt ein Film ins Kino, der vom flüchtigen Zauber der Modewelt handelt, "Der Teufel trägt Prada", die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Lauren Weisberger, die im wirklichen Leben mal Assistentin von Anna Wintour war, der Chefredakteurin der amerikanischen "Vogue", weshalb ihr Buch als Enthüllungsroman gilt und bei seinem Erscheinen 2003 in der Modebranche für manche hochgezogene Augenbraue sorgte und wahrscheinlich für noch einige mehr gesorgt hätte, gäbe es kein Botox. Die Chefredakteurin, die im Buch Miranda Priestly heißt, wird als rücksichtslose, böse Person dargestellt, die die Ich-Erzählerin, ihre bedauernswerte Assistentin, grausam schikaniert. Die Handlung: Aschenputtel im "Vogue"-Milieu. Die Moral: Ein gutes Herz ist wichtiger als Kleidergröße 34. Seitenweise geht es darum, wie die blöde Chefin sich Kaffee von Starbucks bringen läßt, anderen Leuten verbietet, in ihrer Gegenwart zu essen, wie sie morgens ihre Tasche auf den Schreibtisch der Assistentin pfeffert, und dann hat sie, und gestern hat sie, und und und. Ohne den Verdacht, daß alles auf wahren Tatsachen beruht, hätte sich das Buch bestimmt nicht monatelang in der "New York Times"-Bestsellerliste gehalten, es hätte sich wohl auch niemand für die Filmrechte interessiert. Deshalb sollte erlaubt sein, an dieser Stelle ein paar Sätze über die Frau zu verlieren, die für den "Teufel in Prada" Pate stand, auch wenn die Autorin natürlich darauf besteht, daß alles Fiktion ist.
Anna Wintour, 1949 in London geboren, ist die mächtigste Person der Modebranche, und weil es da um sehr viel Geld geht, ist sie eine der mächtigsten Frauen der Welt. Sie ist seit 1988 Chefin der amerikanischen "Vogue", die sie um mehrere Titel erweitert und zu einem Imperium ausgebaut hat. Von ihrem Urteil hängen Karrieren ab: Zeigt sie Klotzschuhe von Nicolas Ghesquière in der "Vogue", wird die halbe weibliche Welt kommende Saison darauf herumstelzen wollen; weil sie nicht gern lang in Europa ist, wurde die Modewoche in Mailand ihretwegen auf nur vier Tage zusammengestrichen. Ihr Markenzeichen: ein seit Jahrzehnten unveränderter Louise-Brooks-Pagenkopf. Sie ist klein, zierlich, trägt nie Hosen oder flache Schuhe, dafür sehr gerne Pelz. Als ihr Tierschützer einmal einen toten Waschbären auf den Tisch legten, soll Wintour einfach eine Serviette darübergelegt und sich ungerührt einen Espresso bestellt haben. Es ist bekannt, daß sie jeden Morgen um 5.30 Uhr aufsteht und eine Partie Tennis spielt, bevor sie, von professionellen Stylisten geschminkt und gefönt, von ihrem Chauffeur zum Condé-Nast-Gebäude am Times Square gebracht wird. Sie hat einen Sohn und eine Tochter, ist von ihrem Mann, einem Psychologen, geschieden und mit einem millionenschweren Unternehmer liiert. Sie bleibt nie länger auf einer Party als die ersten zehn Minuten, angeblich verläßt sie sogar Abendeinladungen bei ihr zu Hause noch vor dem Nachtisch. Natürlich gilt sie als kalt, böse, hart und mitleidlos, aber das sagt womöglich mehr über unsere Welt aus als über Anna Wintour: mit dem Wohlwollen, das mächtigen Männern entgegenschlägt, ließe sie sich bestimmt als durchsetzungsstark, ehrgeizig, zielstrebig und unbestechlich beschreiben. Bei allen wichtigen Modenschauen ist sie zu besichtigen: Halb verdeckt von einer riesigen Sonnenbrille, die ihr das Aussehen eines teuren Insekts verleiht, sitzt sie in der ersten Reihe und verzieht nie die Miene.
In "Der Teufel trägt Prada" spielt Anne Hathaway die Hauptrolle, eine Art noch süßere Liv Tyler, die man sich schon in "Brokeback Mountain" nicht merken konnte - die eigentliche Hauptrolle aber spielt natürlich - natürlich! - Meryl Streep: Als Miranda Priestly beherrscht sie die hohe Kunst, selbst Menschen von oben herab anzusehen, die deutlich größer sind als sie, und ihre Angewohnheit, jeden Dialog mit einem knappen "danke, das war's" zu beenden, bevor er in ein Gespräch ausartet, möchte man sich am liebsten abgucken.
Aber ein Teufel? Und: Prada?
Wäre dieser Film ein Kleidungsstück, er wäre ein beiges Twinset von Pringle: klassisch, gediegen, ein bißchen brav und ganz bestimmt nicht gefährlich. Aber er ist eben ein Film, und auch als solchen muß man ihn erst mal tragen können: Anna Wintour konnte es. Zusammen mit ihrer Tochter hat sie eine Vorstellung in New York besucht. Sie soll von Kopf bis Fuß in Prada gekleidet gewesen sein, heißt es, und sie hätte die ganze Zeit gelacht. Und zwar zuletzt.
JOHANNA ADORJÁN
Von Donnerstag an im Kino.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Es ist ein Film mit Esprit!
Dieser Film hat einen hohen Unterhaltungswert und begeistert somit ein breites Publikum. Als wir diesen Film geschaut haben, waren wir alle so hingerissen, dass jeder einzelne sein Umfeld nicht wahrgenommen hat. Dieser Film erfüllt einfach alle Kriterien, die ein …
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Es ist ein Film mit Esprit!
Dieser Film hat einen hohen Unterhaltungswert und begeistert somit ein breites Publikum. Als wir diesen Film geschaut haben, waren wir alle so hingerissen, dass jeder einzelne sein Umfeld nicht wahrgenommen hat. Dieser Film erfüllt einfach alle Kriterien, die ein ausgezeichneter Film beeinhalten sollte. Sehr zu empfehlen!!!!
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Die College Absolventin Andrea Sachs mit ausgezeichneten Noten will Journalistin werden. Sie bewirbt sich auch bei dem Modemagazin Runway. Doch die suchten bisher Assistentinnen mit anderen Qualitäten. Eigentlich hätte Andrea nicht den Hauch einer Chance genommen zu werden, denn sie …
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Die College Absolventin Andrea Sachs mit ausgezeichneten Noten will Journalistin werden. Sie bewirbt sich auch bei dem Modemagazin Runway. Doch die suchten bisher Assistentinnen mit anderen Qualitäten. Eigentlich hätte Andrea nicht den Hauch einer Chance genommen zu werden, denn sie interessiert sich nicht sonderlich für Mode, und ihr Outfit stellt dies unter Beweis. Durch eine Laune der Leiterin des Magazins Miranda Priestley erhält Andrea den Job.
Eine Riesenchance für ihr weiteres Berufsleben, falls sie mindestens ein Jahr durchhält. Doch hier ticken die Uhren anders. Mode ist ein höchst verderbliches Produkt. Und das gilt für die ganze Branche, einschließlich der Magazine, die darüber berichten. Andrea lernt schnell kennen, was eine Rund um die Uhr Bereitschaft bedeutet. Alles muss schneller als schnell erfolgen, muss quasi vorausgeahnt und beschafft werden. Ihr Freundeskreis leidet unter der neuen veränderten Andrea. Doch sie stellt sich den Herausforderungen, taucht ein in diese neue für sie unbekannte Welt und geniesst sie wie eine Droge.
Als eine Intrige ihre Chefin Miranda um ihren Job bringen soll, versucht Andrea sie zu warnen, und wird selbst zur Intrigantin. Hier erkennt sie nun, dass der eingeschlagene Weg nicht der ihre sein kann, zieht die Reißleine und steigt aus.
Der Film zeigt die hektische Arbeitswelt im Bereich des Modejournalismus. Alles ist möglich und alles ist just in time möglich. Die involvierten Menschen scheinen das Tempo wie eine Droge zu konsumieren. Gerade weil jeder wissend von der Vergänglichkeit dieses Schaffens ist, scheint das diese noch weiter anzuspornen.
Ob Modebranche oder nicht, ist für die Erkenntnisse, die man gewinnen kann, zweitrangig. Es ist ein Bereich des Sich-Zeigens- der Demonstration von Macht, das könnte auch eine andere Branche sein. Hier wird uns vorgeführt, welche Mechanismen ein Macht-Mensch beherrschen muss. Eine Ausstrahlung von Bedeutung, eine lakonische Art, die keinen Widerspruch, keine Diskussion zulässt, vielleicht eine Lust, Menschen den eigenen Willen aufzuzwingen, sich bedeutend fühlen können, weil man der Weber'schen Definition von Macht genügt: anderen den eigenen Willen aufzwingen, und sei der Wunsch auch noch so ungewöhnlich, wie etwa ein Vorabexemplar eines kommenden Kult-Buchs. Verbunden ist dies mit der in allen Gesten sichtbaren Verachtung derer, die im Rang unter einem stehen. Mit Gleich-oder Höherrangigen allerdings ein Höchstmass an Liebenswürdigkeit, der Code der Zugehörigkeit wird erkennbar. Mindestens so interessant ist die Umgebung dieser Macht-Person, die sich das alles bieten lassen, dafür grosse Opfer, nicht nur an Privatleben, sondern auch an Würde erbringen. Der Markt ist eisenhart - wenn man nicht will, gut, da warten schon Tausende auf eine solche Chance - das ist ist eine höchst verführerische Perspektive. Der Preis, der gezahlt wird, ist hoch. Konkurrenz untereinander, vollkommene Anpassung nach oben. Der Film kann die Lektüre einer soziologischen Abhandlung über des Menschen Hörigkeit ersetzen. Natürlich muss es in diesem Film ein Happy End geben, der Durchbruch zur Persönlichkeit.
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