Clueless - Was sonst!

Schule kommt wie sie, imponiert ihr, nur verbringt er den Rest der Partynacht lieber mit Männern. Erst als sich Tai in Josh vernarrt, merkt Cher, daß sie ihren weltverbessernden Stiefbruder liebt. Von caritativem Rausch ergriffen, mutiert die Modepuppe zur guten Fee.

So leben sie: die Teenies von Beverly Hills. Zwischen Discman und Walkman, Handy und Drogen hat Amy Heckerling in Clueless - was sonst! die Generation der neunziger Jahre entdeckt, die keineswegs so verloren ist, wie es die Regisseurin auf den ersten Blick suggeriert. Zwar distanziert sie sich in ihrem selbstverfaßten Drehbuch vom glamourösen Lebensstil der verzogenen Gören, doch mit moralischer Besserwisserei hat sie nichts im Sinn. Lieber macht sie sich lustig über die bald frechen, bald rührenden Versuche ihrer Kids, ein bißchen beliebt zu sein an der Oberfläche und ein bißchen glücklich darunter. Selbst wenn sich Cher bekehrt, entläßt die Regisseurin sie nicht aus der ironischen Perspektive, sondern hält ungläubige, doch wohlwollende Distanz.

Diese fast erwachsenen Kinder leben so rasch, wie sie die Kanäle im Fernseher wechseln, und so stürmt die romantische Komödie voran, ohne Längen und ohne sich zu überstürzen. Das Auge kommt auf seine Kosten, dafür bürgt schon die Kostümdesignerin Mona May; und mit Alicia Silverstone kann der Film nicht nur geschmäcklerisch blenden, sondern seine Protagonistin auch als Mensch vorzeigen. Eine vergnügliche Satire auf jene, die keinen Durchblick haben, also auf alle - was sonst? c.s.

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