Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 18.02.2006KugelpopeleiDer Film hat einen doppelten Boden; leider ist der morsch. Die erste Hälfte ist so verschmiert und verschlafen, daß man sich mit absichtlichen Hörfehlern Abwechslung verschaffen und den Namen des Diktators "Chairman Goodchild" als "German Gottschalk" fehlverstehen muß, um nicht wegzudämmern - Charlize Theron in Strumpfhosen gegen das "Gottschalk-Regime", das wäre eine pralle Klamotte geworden. Wen der Gedanke stimuliert, sich von schönen Frauen Kugeln aus dem Leib popeln zu lassen, der braucht hiervon die DVD, ansonsten fällt in der zweiten Hälfte, die etwas geschwinder vorbeischlumpft, nur auf, daß a) Schulklassen, die lernen wollen, wie falsch Lamarck lag und wie richtig Darwin, hier eine Menge verkehrte Genetik und Stoffwechselkunde erleben können, b) ein Film, den der Musiksender MTV mitverantwortet, nicht notwendig stimmige Musik bietet - Drum'n'Bass hat selten abgelebter geklungen - und daß schließlich c) Marton Csokas ein sehr angenehmer Schauspieler ist, der auch im abstrusesten Klamauk eine gute Figur macht - aber das wußten wir schon aus "Xena, Warrior Princess".
dda
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main