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Prävalenz und Erscheinungsbild von Equine Odontoclastic Tooth Resorption and Hypercementosis (EOTRH) bei Islandpferden in ihrem Heimatland (eBook, PDF)

Beschreibung

Untersuchungen älterer Pferde ergeben im Allgemeinen eine hohe Prävalenz von EOTRH. Anhand klinischer und röntgenologischer Untersuchungen konnte in Island eine Population mit geringer Prävalenz von EOTRH detektiert und klinische und röntgenologische Parameter mit anamnestischen Faktoren in einen Zusammenhang gebracht werden. 191 Pferde in einem Alter von mindestens 15 Jahren wurden in Island einer klinischen und röntgenologischen Untersuchung der rostralen Maulhöhle unterzogen. Zusätzlich wurde von jedem Besitzer ein anamnestischer Fragebogen ausgefüllt, der Informationen zum Fütterungs- und Haltungsmanagement sowie zur zahnmedizinischen Historie lieferte. Die klinische Gesundheit der rostralen Maulhöhle wurde mit Hilfe eines Befundbogens sowie fotographisch dokumentiert. Im Rahmen der röntgenologischen Untersuchung wurden intraorale Röntgenaufnahmen von Ober- und Unterkiefer angefertigt. Für 187 Pferde wurde der Anamnesebogen vollständig ausgefüllt. Die Auswertung der klinischen Befunde wurde bei 170 Pferden durchgeführt. Röntgenbilder von 188 Pferden standen in ausreichender Qualität zur Verfügung. Die Befundung der Röntgenaufnahmen erfolgte verblindet zu Identität und klinischen Befunden des jeweiligen Pferdes durch drei unabhängige Untersucher, um einen systematischen Fehler zu minimieren. Die Bewertung der klinischen und röntgenologischen Befunde erfolgte für die einzelnen Parameter mittels Punkteskala. Die Mehrheit der Pferde wurde den überwiegenden Teil des Jahres auf der Weide gehalten (82,4 % (154/187) für 9-12 Monate). Die untersuchten Pferde zeigten eine gute klinische Gesundheit der rostralen Maulhöhle. Gingivitis und Gingivaretraktion traten bei 5,3 % (ggr.: 4,7 %; mgr.: 0,6 %) bzw. 61,9 % (ggr.: 50,0 %; mgr.: 11,3 %; hgr.: 0,6 %) der Pferde auf. Zahnstein wurde bei 49,4 % (84/170) der Pferde an den Inzisivi und bei 74,2 % (96/128) an den Canini beobachtet. Die Wahrscheinlichkeit für Zahnstein an den Inzisivi korrelierte hoch signifikant mit dem Alter. Fisteln, bulböse Auftreibungen der Zahnwurzel und erhöhte Mobilität bzw. Zahnverlust aufgrund von EOTRH wurden bei keinem der Pferde beobachtet. Die röntgenologische Untersuchung ergab eine Prävalenz von EOTRH-ähnlichen Läsionen von 27,7 % (ggr.: 26,6 %; mgr.: 1,1 %). Das Vorhandensein von röntgenologischen Veränderungen zeigte eine signifikante Altersabhängigkeit. In Anbetracht der guten klinischen Gesundheit der rostralen Maulhöhle ist anzunehmen, dass es sich bei den milden röntgenologisch sichtbaren Läsionen der Pferde um physiologische, altersbedingte Veränderungen handelt. Die vorliegende Studie ist die erste, die eine Pferdepopulation mit sehr geringer klinischer und röntgenologischer Prävalenz von EOTRH beschreibt. Die Lebensumstände der untersuchten Pferde könnten dazu beigetragen haben, einen gesunden klinischen und röntgenologischen Zahnstatus zu erhalten. Ausgeprägte Weidehaltung, die eine natürliche Fresshaltung und kontinuierliche Futteraufnahme begünstigen wie auch die besonderen Umstände der extensiven Weidebewirtschaftung auf Island können dabei einen positiven Effekt auf die Zahngesundheit haben. Die vorliegende Studie eröffnet für die Erforschung von EOTRH einige Ansatzpunkte, insbesondere im Bereich der Prophylaxe von EOTRH, auch wenn der hier dargestellte Zusammenhang durch die vorliegenden Untersuchungen nicht eindeutig belegt wird. Weitere Studien, insbesondere die chemischen und physikalischen Eigenschaften der Pflanzen und Böden in Bezug auf die Zahngesundheit betreffend, sind notwendig, um mögliche Zusammenhänge aufzuzeigen. Examination of elderly horses generally reveal high prevalences of EOTRH. By use of clinical and radiographic examination a population with low prevalence of EOTRH could be found. Clinical and radiographic aspects were brought into relation with anamnestic parameters. In Iceland, the rostral oral cavity of 191 horses, aged 15 years and above, was examined clinically and radiographically. In addition, each owner was asked to answer an anamnestic questionnaire which contented information about the feeding practice, husbandry management and dental care. The health of the rostral oral cavity was documented by report and photography. For radiographic examination intraoral images of the maxilla and mandible were taken. If the corner mandible incisors were superimposed by the canines, oblique pictures were added. The anamnestic questionnaire was completed for 187 horses. Evaluation of clinical parameters could be accomplished in 170 cases. Radiographic images of 188 horses were sufficient for evaluation. Analysis of the radiographic images was performed by three person who were blinded to identity and clinical status of the horses in order to minimize errors. Each clinical and radiographic parameter was evaluated by use of a scoring system. The majority of the horses was kept on pasture almost throughout the year (82,4 % (154/187) in 9 to 12 months). The study horses showed a good clinical health of the rostral oral cavity. Gingivitis and gingival recession were detected in 5,3 % of the horses (mild: 4,7 %; moderate: 0,6 %) and 61,9 % (mild: 50,0 %; moderate: 11,3 %; severe: 0,6 %). Incisor and canine calculus was found in 49,4 % (84/170) and 74,2 % (96/128) of the horses. The probability for incisor calculus was strongly correlated with age. Fistulae, bulbous enlargement of the root and increased mobility or tooth lost because of EOTRH was not present at all. The radiographic prevalence of EOTRH-like lesions was 27,7 % (mild: 26,6 %; moderate: 1,1 %). Appearance of radiographic alterations was significantly age-dependent. Accompanied by low clinical findings of the rostral oral cavity, it is very likely that the presented radiographic findings are caused by age. The current study is the first one picturing a horse population with very low clinical and radiological prevalence of EOTRH. Special living conditions of the horses could have had a positive effect on the dental health. Pasturing – promoting a natural feeding posture and continuous food intake – and extensive pasture management in Iceland probably had a promoting impact on the dental health. The current study may initialise new approaches for the research of EOTRH, especially in the field of prophylaxis, even though, the presented relations between clinical and radiographic findings and anamnestic parameters are unproven yet. Further research of chemical and physical properties of forage plants and soils and its effect on equine dental health are required for better understanding of possible influences.

Technische Details

• Geräte: PC
• ohne Kopierschutz
• Größe: 4.25MB
• FamilySharing(5)

Barrierefreiheit

• Text-to-Speech

Produktdetails

• Verlag: Cuvillier Verlag
• Seitenzahl: 86
• Erscheinungstermin: 14. November 2025
• Deutsch
• ISBN-13: 9783689523961
• Artikelnr.: 76012390