Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Diese Bibliographie zur Geschichte des Paul Cassirer Verlags ist mit soviel "antiquarischem Sachverstand", so anregend, so sorgfältig, zugleich so anregend gemacht, schwärmt Friedrich Pfäffelin, dass es seiner Meinung nach gar nicht mehr nötig sein wird, eine richtige Verlagsgeschichte zu schreiben. Dieser Materialienband enthalte alles, was man wissen will und muss. Zum Beispiel eine Dokumentation sämtlicher veröffentlichter Bücher, Zeitschriften, Drucke und Mappenwerke, mit genauesten Angaben zu Auflagen, Drucktypen, Satzspiegel, Format, Einbandformen, Vorzugsausgaben und was immer das Buchhändler- oder sonst bibliophile Herz zu wissen begehrt. Paul Cassirer war, anders als sein Bruder Bruno, nicht nur Verleger, sondern auch Kunsthändler, erläutert Pfäffelin, mit einem Hang zu expressionistischen Autoren und Künstlern. Doch galt sein verlegerisches Engagement auch politischen Autoren wie Landauer, Kautsky, Lasalle oder Ernst Bloch. Dieser bekam vom Verleger als Honorar für den "Geist der Utopie" ein Häuschen in Zehlendorf gekauft; "jedes Buch eine Geschichte", lebendige Geschichte, freut sich Pfäffelin.
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