Leopold Ziegler (1881-1958) war einer der wegweisenden Denker seiner Zeit. Seine Werke gehörten zu den meistgelesenen Büchern der Zeit. Renate Vonessen, Dr. phil., als freie Schriftstellerin 1970 bis 1973 Redaktionstätigkeit in der Zeitschrift Scheidewege; später Mitarbeiterin an der Ausgabe der Gesammelten Werke Reinhold Schneiders im Insel Verlag. Zahlreiche Essays und Aufsätze.
Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Sic transit gloria mundi: Leopold Ziegler, so berichtet Stefan Breuer aus einer offensichtlich guten Kenntnis von Leben und Werk des Autors, war einmal ein berühmter Philosoph und erhielt in den zwanziger Jahren sogar den Goethe-Preis der Stadt Frankfurt. Nach dem Krieg wurde er vergessen. Die Leopold-Ziegler-Stiftung und der Verlag Königshausen und Neumann bemühen sich nun um eine Wiederbelebung in Form einer neuen Gesamtausgabe, und Breuers Artikel stellt die Frage, ob dieses Unterfangen wohl lohnt. In seinem späten Werk "Mensch und Wirtschaft", so Breuer, nimmt Ziegler seine Philosophie über Kultur und Zivilisation wieder auf, ein damals häufiges Thema, das unter den Nazis zu schlimmsten Auswüchsen führte. Ziegler sei zwar ein Gegner der Nazis gewesen, erzählt Breuer, aber seine Gedanken über die "tote" Zivilisation und die lebensspendende Kultur - seien dem damaligen Zeitgeist doch allzu nah, als dass sie noch irgend Impulse zur Lösung heutiger Probleme geben könnten. Selbst antisemitische Passagen findet der Rezensent bei Ziegler. Und so fürchtet Breuer, dass Ziegler trotz der neuen Ausgabe ein für alle Mal vergessen bleibt.
