an die Hand genommen. Und was hat gegen eine Karte gesprochen, auf der die unbekannten Orte eingezeichnet sind, die die Expeditionen erreichten? Weddellmeer und Viktoria-Land hat man schon gehört. Aber wo liegen die Macquarie-Insel und die Franklin-Insel? Wo soll man die Robertson-Bucht, Kap Adare und Coats-Land suchen? Wie schön wäre es gewesen, die Routen der Expeditionen mit dem Finger auf der Karte nachzufahren. Der Untertitel des Buches führt etwas in die Irre: Nur die Texte sind "alt", die Fotos hingegen modern. Zu ihnen erfährt man wenig. Wie sind sie entstanden? Waren die Autoren auf einer Antarktis-Kreuzfahrt? Ein Foto zeigt den Südpol und vier Flaggen. Wie hat der Fotograf es dorthin geschafft? Leider liest man dazu nichts, dabei wäre doch gerade das interessant gewesen: die Unterschiede einer modernen Reise, zu der man ohne große eigene Organisationsmühen als zahlender Gast aufbricht, und die Anstrengungen der frühen Entdecker aufzuzeigen. Da wurde eine Chance vertan. bär
"Der Kontinent des eisigen Südens. Alte Expeditionsberichte und Fotos aus der Antarktis", herausgegeben von Klaus Isele und Gianni Kuhn. Klaus Isele Editon, Eggingen 2021. 142 Seiten, zahlreiche Fotos. Gebunden, 19,80 Euro.
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