Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 25.06.1998Ferne"Yukon" von Theo Allofs (Text und Fotografien). Verlag Artcolor, Hamm und Leipzig 1998. 159 Seiten, zahlreiche Farbfotografien, eine Karte. Gebunden, 58 Mark. ISBN 3-89743-233-1.
Manche Bücher sind wie jene Filme, die man im Kino anschaut und über die, wenn man danach in einem Lokal beisammensitzt, kein Wort mehr verloren wird - man redet über alles, nur nicht das, was man gerade gesehen hat. Ein solches Buch ist dieser Bildband über den Yukon: Er ist solide gemacht, aber nicht brillant, belanglos, aber nicht ärgerlich. Der Autor verzichtet ebenso auf poetische Raffinessen wie auf Geschwätzigkeit. Er trifft hier eine "nette alte Indianerin" und dort "einen Goldsucher mit wettergegerbtem Gesicht" und plaudert ansonsten über die Wildnis. Die Fotografien sind selten spektakulär, wären aber für jeden Dia-Abend eine Bereicherung. Meist sieht man leere Landschaften in hübschen Herbstfarben, mitunter Elche im Gegenlicht, und auch Indianer, die selbstgemachtes Kunsthandwerk, oder Aussteiger, die selbstgebastelte Schneeschuhe in die Kamera halten, fehlen nicht. Im eigenen Buchregal würde man den Band nicht vermissen. (str.)
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