Bodenschätze, der Kreislauf der Gesteine und der des Wassers, die Klimazonen und die Lebensräume, dort wiederum die Evolution der Arten und der Einfluss des Menschen auf Natur und Landschaft. "An die Zukunft denken", ist der letzte Beitrag überschrieben. Da freilich hat längst jeder Leser begriffen, wie wichtig dies unscheinbare Pünktlein in der Galaxis für uns ist. Dass John Woodward dabei nie der Versuchung erliegt, pathetisch zu werden, macht das Buch besonders angenehm. Das er indes viele Themen nur andeutet, kann bei der Fülle des Stoffs nicht verwundern. Aber das ist durchaus kindgerecht. Mal weckt er Interesse durch Absonderlichkeiten, wenn er etwa erklärt, was Protisten sind und als Beispiel ein bizarres Radiolarengehäuse zeigt. Mal spielt er mit dem Kuschelfaktor und wählt die Wühlmaus als Stellvertreter für sämtliche Säugetiere. Stets aber ist das Material eingebettet in den Zusammenhang eines kurzen Kapitels und dieses wiederum in größere Übersichten, so dass sich die Welt samt ihrer vielfältigen Geheimnisse allmählich erschließt - ob nun erklärt wird, wie das Klima die unterschiedliche Vegetation der Taiga und des Regenwalds beeinflusst, oder eine Beschreibung des Wetters von einem Eiswürfel über verdunstendes Wasser bis zum Tornado führt. Dass ein Foto dann auch gleich noch einen Traktor zeigt, der gemeinsam mit einigen Heuballen durch die Luft gewirbelt wird, sorgt für ein weiteres "Wow". So wie diesen Band wünscht man sich die Erdkundebücher für die Grundschule.
F.L.
"Wow! Erde" von John Woodward. Dorling Kindersley Verlag, München 2010. 128 Seiten, mehr als 800 Farbfotos. Gebunden, 14,95 Euro.
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