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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Mit Stephan Bierlings neuem Buch "Vormacht wider Willen" geht Rezensent Rainer Stephan hart ins Gericht. Zunächst einmal wirft der Kritiker dem Regensburger Politikwissenschaftler vor, seinem Untertitel "Deutsche Außenpolitik von der Wiedervereinigung bis zur Gegenwart" nicht gerecht zu werden, da er sich im Wesentlichen ausschließlich mit Deutschlands Rolle innerhalb des transatlantischen Bündnisses befasse. Und dann erfährt der Rezensent hier auch noch wenig Neues, findet keine Hintergründe und vermisst Detailliertes zu Deutschlands Rolle beim Klimaschutz oder zu den Wirtschaftsbeziehungen zu Asien, Afrika, Lateinamerika oder dem Mittleren Osten. Zunehmend verärgert stellt Stephan fest, dass Bierling lediglich die Kanzler, ihre Außenminister und ab und an Finanzminister auftreten lässt, den Großteil der Akteure aber schlichtweg ignoriert. Auch bemängelt der Kritiker das Fehlen von Struktur und Methode; und wenn er schließlich ahnt, dass Bierling in der deutschen Außenpolitik nach 1945 "Nationale Alleingänge, militärische Macht, Drohpolitik und Dominanzstreben" vermisst, kann der Rezensent seinen Ärger kaum noch bändigen.