Gilles Marmasse

Broschiertes Buch

Vorlesung über Naturphilosophie Berlin 1823/24

Nachschrift von K.G.J. v. Griesheim

Beschreibung

Hegels Naturphilosophie ist in ihren philosophischen Aspekten entgegen einem häufig geäußerten Vorurteil keineswegs überholt und veraltet. Die hier vorgestellte Nachschrift des Hegelschülers K.G.J. v. Griesheim dokumentiert mit bemerkenswerter Genauigkeit Hegels Vorlesung über Naturphilosophie von 1823/1824. Diese Vorlesung kann als ein Übergang zwischen den beiden unterschiedlichen Ausgaben der "Enzyklopädie" von 1817 und 1827 angesehen werden. Zudem gehört sie zusammen mit Hegels eigenhändigen Manuskripten aus der Jenaer Zeit zu den noch erhaltenen Quellen, die neben anderen von C.-L. Michelet für die "Zusätze" zu den Abschnitten über Naturphilosophie in der "Enzyklopädie" (1842) verwendet wurden. Dadurch kann diese Edition neu analysiert und beurteilt werden. Viele bisher unbekannte Formulierungen und Stellungnahmen Hegels in der Vorlesung erweitern unsere Kenntnis seiner Naturphilosophie.

Autor

Der Herausgeber: Gilles Marmasse, geboren 1971 in Frankreich, ist Ancien Élève de l¿École Normale Supérieure (Paris) und Agrégé de Philosophie. Er arbeitet an der Universität Paris-Sorbonne über Hegel und ist Lehrbeauftragter an der Universität Cergy-Pontoise.

Produktdetails

• Hegeliana 12
• Verlag: Peter Lang
• Artikelnr. des Verlages: 36635
• 2000.
• Seitenzahl: 280
• Erscheinungstermin: 6. Oktober 2000
• Deutsch
• Abmessung: 210mm x 148mm x 16mm
• Gewicht: 360g
• ISBN-13: 9783631366356
• ISBN-10: 3631366353
• Artikelnr.: 25956998

Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Auch nach bald 200 Jahren gibt es noch Neuerscheinungen von Hegel, insbesondere exaktere Fassungen der Vorlesungsmitschriften. Zwei in verschiedenen Reihen erschienene neue Bände hat sich Thomas Sören Hoffmann angesehen.
1) G.F.W. Hegel: Vorlesungen über die Philosophie des Rechts
Seinen "Grundlinien der Philosophie des Rechts" hat es Hegel zu verdanken, dass man ihn von deren Erscheinen an für einen politischen Opportunisten gehalten hat - umso größeres Interesse erweckten daher alle Texte und Vorlesungsmitschriften aus diesem Umfeld. Doch hält der Rezensent den Vorwurf, Hegel habe aus Gründen der Opportunität "die Idee des Rechtsstaats" geopfert, ohnehin für unhaltbar. Der neue Band bestätigt ihm diese Ansicht nur. Hegel

versucht darin, wie grundsätzlich, die Balance zwischen vernunftrechtlicher Begründung und (wahrer) Wirklichkeit - so jedenfalls die Lesart des Rezensenten. Die "hohe Authentizitätsvermutung" der Herausgeber dieser Mitschrift aus dem Wintersemester 1819/20 teilt der Rezensent, das "Mitschriften-Stakkato" findet er ein wenig gewöhnungsbedürftig und Hegel selbst in seinen Äußerungen ganz uneingeschüchtert.
2) ders.: Vorlesung zur Naturphilosophie
Diese Mitschrift erfasst die Vorlesungen 1923/24, ihr ist ein einleitender Essay beigefügt. Darin vertritt der Herausgeber Gilles Marmasse den Standpunkt, dass Hegels Naturphilosophie auf eine Theorie des "lebensweltlichen Naturumgangs" zielt. Der Rezensent stimmt einerseits zu, dass Hegel tatsächlich in erster Linie am "Phänomenalen" interessiert war, betont jedoch auch die "rational-prinzipientheoretische" Komponente seiner Philosophie. Hegel ging es, so Hoffmann, stets um beides: die Beziehung der Rationalität zur Natur einerseits, die Lösung davon andererseits. Der Mensch und seine Vernunft erscheinen so als "Freigelassene der Schöpfung".

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