Broschiertes Buch

Überwindung der Moderne?

Japan am Ende des zwanzigsten Jahrhunderts

Mitarbeit: Hijiya-Kirschnereit, Irmela

Beschreibung

Überwindung der Moderne?

Autor

Irmela Hijiya-Kirschnereit lehrt seit 1991 Japanologie am Ostasiatischen Institut der Freien Universität Berlin.

Produktdetails

• edition suhrkamp 1999
• Verlag: Suhrkamp
• 1996.
• Seitenzahl: 246
• Deutsch
• Abmessung: 13mm x 108mm x 176mm
• Gewicht: 161g
• ISBN-13: 9783518119990
• ISBN-10: 3518119990
• Artikelnr.: 06293064

Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 25.11.1996

Irmela Hijiya-Kirschnereit (Herausgeberin): Überwindung der Moderne? Japan am Ende des zwanzigsten Jahrhunderts. Suhrkamp Verlag, Frankfurt 1996, 247 Seiten, 19,80 DM.

Den Modernisierungsschub, den China derzeit erlebt, hat Japan längst hinter sich. Fällt diesem Land folglich eine Führungsrolle zu? Die Antworten von Japanologen, die in diesem Sammelband zu Wort kommen, fallen skeptisch aus. Zwar mangele es Nippon nicht an Sendungsbewußtsein, schreibt Klaus Antoni: Der Inselstaat habe im neunzehnten Jahrhundert behauptet, seine konfuzianischen Kulturimporte aus China seien eigene Errungenschaften; er habe sich von Asien abgewandt. Zudem habe eine schnelle Industrialisierung die "tiefe Überzeugung von der kulturellen Mission Japans

und der damit einhergehenden Minderwertigkeit Asiens" geschürt. Doch die imperialen Träume seien im Zweiten Weltkrieg gescheitert, auch wenn der Glaube an die eigene Einzigartigkeit geblieben sei. Ihn deuteten die Nachbarländer als Arroganz - ein Umstand, der die wechselseitigen Beziehungen belaste. Kenichi Mishima bescheinigt seinen Landsleuten, sie seien "hin- und hergerissen zwischen der europäischen und der eigenen Kultur". Hochtrabende Theorien über deren unvergleichliche Qualitäten lenkten nur von ihrer Unsicherheit angesichts einer unwirtlichen Gegenwart ab, die Carol Gluck beschreibt: Das Parteienspektrum sei zersplittert, die Wirtschaft erhole sich nur langsam von der letzten Rezession, und die Öffentlichkeit plage noch immer die Erinnerung an die Giftgasanschläge der Aum-Sekte. Für Japan gehe die beschauliche Phase der Nachkriegszeit zu Ende. OLIVER HEILWAGEN

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