Daniel Kahneman
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Thinking, Fast and Slow
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Kahneman takes us on a groundbreaking tour of the mind and explains the two systems that drive the way we think. System 1 is fast, intuitive, and emotional; System 2 is slower, more deliberative, and more logical. Kahneman exposes the extraordinary capabilities-and also the faults and biases-of fast thinking, and reveals the pervasive influence of intuitive impressions on our thoughts & behavior.
Daniel Kahneman was the Eugene Higgins Professor of Psychology Emeritus at Princeton University and a former professor of public affairs at the Woodrow Wilson School of Public and International Affairs. He received the 2002 Nobel Prize in Economic Sciences for his pioneering work with Amos Tversky on decision-making. He is the author of the international bestseller Thinking, Fast and Slow. He died in 2024.
Produktdetails
- Verlag: Farrar, Straus, Giroux / Macmillan US
- Artikelnr. des Verlages: 33210843, 900086750
- Seitenzahl: 499
- Erscheinungstermin: 2. April 2013
- Englisch
- Abmessung: 208mm x 139mm x 35mm
- Gewicht: 516g
- ISBN-13: 9780374533557
- ISBN-10: 0374533555
- Artikelnr.: 34978403
Herstellerkennzeichnung
Libri GmbH
Europaallee 1
36244 Bad Hersfeld
gpsr@libri.de
"I will never think about thinking quite the same. [Thinking, Fast and Slow] is a monumental achievement." - Roger Lowenstein, Bloomberg/Businessweek
Besser denken
Der Psychologe und Nobelpreisträger Daniel Kahneman erklärt, wo sich das Gehirn Fallen stellt.
Von Patrick Bernau
Wie bringt man Menschen dazu, sich schwach und hilflos zu fühlen? Die Antwort scheint paradox: Man muss sie nur bitten, an Konfliktsituationen zu denken, in denen sie sich so richtig durchgesetzt haben. Und zwar an zehn verschiedene.
Plötzlich geht das Suchen los. An zehn Situationen erinnert sich kaum einer. Schon zieht das Gehirn den Schluss: Wenn es so schwer ist, sich ans Durchsetzen zu erinnern - dann kann es damit ja auch nicht so weit her sein.
Der Psychologe Daniel Kahneman hat nicht nur diesen Fehlschluss aufgedeckt. Mit überraschenden Fakten über das
Der Psychologe und Nobelpreisträger Daniel Kahneman erklärt, wo sich das Gehirn Fallen stellt.
Von Patrick Bernau
Wie bringt man Menschen dazu, sich schwach und hilflos zu fühlen? Die Antwort scheint paradox: Man muss sie nur bitten, an Konfliktsituationen zu denken, in denen sie sich so richtig durchgesetzt haben. Und zwar an zehn verschiedene.
Plötzlich geht das Suchen los. An zehn Situationen erinnert sich kaum einer. Schon zieht das Gehirn den Schluss: Wenn es so schwer ist, sich ans Durchsetzen zu erinnern - dann kann es damit ja auch nicht so weit her sein.
Der Psychologe Daniel Kahneman hat nicht nur diesen Fehlschluss aufgedeckt. Mit überraschenden Fakten über das
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menschliche Denken hat er gleich zwei Wissenschaften revolutioniert, die Psychologie und die Wirtschaftswissenschaft, er hat dafür einen Nobelpreis erhalten. Inzwischen hat jeder Reformpolitiker von Kahneman und dessen Kollegen Amos Tversky gelernt - beispielsweise in Bezug auf die Höhe von Steuern: Menschen werden wütend, wenn sie Geld verlieren. Aber diejenigen, die Geld hinzugewinnen, freuen sich nur wenig über diese Reform.
In diesem Jahr ist ein umfassendes Buch von Kahneman erschienen, das sich schon wie sein wissenschaftliches Vermächtnis liest, aber jedem Laien alles von vorne erklärt und trotzdem noch so viele neue Erkenntnisse enthält, dass es auch Experten nicht langweilig wird. Kahneman erklärt darin nicht nur Denkeffekte, sondern auch den Umgang mit Geld, und erläutert, was er über das Glücklichsein herausgefunden hat.
Heute teilt Kahneman das menschliche Denken in zwei unterschiedliche Systeme auf: Das erste funktioniert schnell, automatisch und ohne große Anstrengung, kann aber nur Routineaufgaben lösen und macht gelegentlich Fehler. ("Ein Ball und ein Schläger kosten zusammen 1,10 Euro. Der Schläger kostet einen Euro mehr als der Ball. Was kostet der Ball?") Das zweite System kann kompliziertere Aufgaben mit viel Überlegung lösen, braucht aber mehr Zeit und mehr Konzentration. Und kommt manchmal gar nicht zum Zuge, vor allem wenn das erste System schon eine naheliegende Lösung parat hat. Deshalb übersehen die meisten, dass der Ball im Rechenbeispiel nicht zehn Cent kostet, sondern nur fünf.
Für seine Zweiteilung des Denkens hat Daniel Kahneman von anderen Forschern Kritik geerntet. Harvard-Ökonom Andrei Shleifer bezweifelt, dass ein genaueres Verständnis des Gehirns eines Tages zwei völlig unterschiedliche Denksysteme zu Tage fördern wird. Kahneman vernachlässigt auch die Intuition, die komplizierte Probleme manchmal im Schlaf löst. Aber seine Zweiteilung des Denkens hilft, Denkweisen und Denkfehler der Menschen zu verstehen.
Schließlich passen viele Entscheidungen hervorragend zu diesem Muster. Der Einkauf im Supermarkt: Wer für die ganze Woche plant, kauft dank des nachdenklichen Systems viel abwechslungsreicher ein, als wenn man immer nur den schnellen Hunger stillt. Auch Mitgefühl und Egoismus lassen sich mit Kahnemans zwei Systemen erklären. Immerhin haben andere Psychologen erst vor kurzem festgestellt, dass Menschen egoistischer werden, wenn sie mehr Zeit zum Nachdenken haben. Das intuitive Denksystem ist also viel freundlicher als das überlegte.
Nur hinsichtlich Zahlen und Wahrscheinlichkeiten sind beide Systeme schlecht. Das können Menschen kaum einschätzen, ohne die nötigen statistischen Daten und Formeln zu lernen. Selbst Statistikprofis tun sich mitunter schwer, gegen ihre Intuition anzurechnen. Trotzdem überschätzen sich Menschen in solchen Fragen ständig. Kahneman will seinen Lesern deshalb Weisheiten mitgeben, die sie hinterher in der Kaffeeküche weitergeben können. Seine Leser werden zwar manchmal in der Kaffeeküche ein bisschen besserwisserisch wirken, inhaltlich aber für die Hälfte der Gespräche hervorragend gerüstet sein.
Gerüstet sind sie dann auch für die neuen Diskussionen rund um Wirtschaftswachstum und Glück. Macht Geld glücklich? Diese Frage teilt Kahneman erstmal auf: Wer viel verdient, ist typischerweise zwar zufriedener mit dem Leben, aber nicht unbedingt besser gelaunt. Doch die Laune selbst ist auch ein fragiles Konstrukt. Die aktuelle Laune unterscheidet sich nämlich weit von der Laune, an die man sich später erinnert. Am plastischsten zeigt Kahneman das an einer Darmspiegelung. Solche Untersuchungen sind ziemlich schmerzhaft: umso mehr, je intensiver der Arzt untersucht. Wenn der Arzt jetzt am Ende der Untersuchung nicht einfach aufhört, sondern noch ein paar Minuten auf leichtem Niveau weitermacht, dann hat der Patient zwar länger Schmerzen - aber erinnert sich an die Darmspiegelung mit weniger Schrecken. In diesem Punkt sind viele Fragen offen. "Die Philosophen werden damit noch eine Weile zu kämpfen haben", prophezeit Kahneman.
Über das Glück könnte Daniel Kahneman also noch mal ein ganzes Leben forschen. Sein bisheriges Forscherleben reicht aber schon für ein sehr spannendes Buch.
Daniel Kahneman: Schnelles Denken, langsames Denken. Siedler 26,99 Euro
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
In diesem Jahr ist ein umfassendes Buch von Kahneman erschienen, das sich schon wie sein wissenschaftliches Vermächtnis liest, aber jedem Laien alles von vorne erklärt und trotzdem noch so viele neue Erkenntnisse enthält, dass es auch Experten nicht langweilig wird. Kahneman erklärt darin nicht nur Denkeffekte, sondern auch den Umgang mit Geld, und erläutert, was er über das Glücklichsein herausgefunden hat.
Heute teilt Kahneman das menschliche Denken in zwei unterschiedliche Systeme auf: Das erste funktioniert schnell, automatisch und ohne große Anstrengung, kann aber nur Routineaufgaben lösen und macht gelegentlich Fehler. ("Ein Ball und ein Schläger kosten zusammen 1,10 Euro. Der Schläger kostet einen Euro mehr als der Ball. Was kostet der Ball?") Das zweite System kann kompliziertere Aufgaben mit viel Überlegung lösen, braucht aber mehr Zeit und mehr Konzentration. Und kommt manchmal gar nicht zum Zuge, vor allem wenn das erste System schon eine naheliegende Lösung parat hat. Deshalb übersehen die meisten, dass der Ball im Rechenbeispiel nicht zehn Cent kostet, sondern nur fünf.
Für seine Zweiteilung des Denkens hat Daniel Kahneman von anderen Forschern Kritik geerntet. Harvard-Ökonom Andrei Shleifer bezweifelt, dass ein genaueres Verständnis des Gehirns eines Tages zwei völlig unterschiedliche Denksysteme zu Tage fördern wird. Kahneman vernachlässigt auch die Intuition, die komplizierte Probleme manchmal im Schlaf löst. Aber seine Zweiteilung des Denkens hilft, Denkweisen und Denkfehler der Menschen zu verstehen.
Schließlich passen viele Entscheidungen hervorragend zu diesem Muster. Der Einkauf im Supermarkt: Wer für die ganze Woche plant, kauft dank des nachdenklichen Systems viel abwechslungsreicher ein, als wenn man immer nur den schnellen Hunger stillt. Auch Mitgefühl und Egoismus lassen sich mit Kahnemans zwei Systemen erklären. Immerhin haben andere Psychologen erst vor kurzem festgestellt, dass Menschen egoistischer werden, wenn sie mehr Zeit zum Nachdenken haben. Das intuitive Denksystem ist also viel freundlicher als das überlegte.
Nur hinsichtlich Zahlen und Wahrscheinlichkeiten sind beide Systeme schlecht. Das können Menschen kaum einschätzen, ohne die nötigen statistischen Daten und Formeln zu lernen. Selbst Statistikprofis tun sich mitunter schwer, gegen ihre Intuition anzurechnen. Trotzdem überschätzen sich Menschen in solchen Fragen ständig. Kahneman will seinen Lesern deshalb Weisheiten mitgeben, die sie hinterher in der Kaffeeküche weitergeben können. Seine Leser werden zwar manchmal in der Kaffeeküche ein bisschen besserwisserisch wirken, inhaltlich aber für die Hälfte der Gespräche hervorragend gerüstet sein.
Gerüstet sind sie dann auch für die neuen Diskussionen rund um Wirtschaftswachstum und Glück. Macht Geld glücklich? Diese Frage teilt Kahneman erstmal auf: Wer viel verdient, ist typischerweise zwar zufriedener mit dem Leben, aber nicht unbedingt besser gelaunt. Doch die Laune selbst ist auch ein fragiles Konstrukt. Die aktuelle Laune unterscheidet sich nämlich weit von der Laune, an die man sich später erinnert. Am plastischsten zeigt Kahneman das an einer Darmspiegelung. Solche Untersuchungen sind ziemlich schmerzhaft: umso mehr, je intensiver der Arzt untersucht. Wenn der Arzt jetzt am Ende der Untersuchung nicht einfach aufhört, sondern noch ein paar Minuten auf leichtem Niveau weitermacht, dann hat der Patient zwar länger Schmerzen - aber erinnert sich an die Darmspiegelung mit weniger Schrecken. In diesem Punkt sind viele Fragen offen. "Die Philosophen werden damit noch eine Weile zu kämpfen haben", prophezeit Kahneman.
Über das Glück könnte Daniel Kahneman also noch mal ein ganzes Leben forschen. Sein bisheriges Forscherleben reicht aber schon für ein sehr spannendes Buch.
Daniel Kahneman: Schnelles Denken, langsames Denken. Siedler 26,99 Euro
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Ein ausgezeichnetes Werk, das aktueller denn je ist. In einer Zeit, in der fast immer der Schnellste und Erste belohnt wird, ist es sehr nützlich, auf die Vorteile des langsamen Denkens hinzuweisen. Entschleunigung ohne Substanz ist nur etwas gegen Kurzatmigkeit. Denken und Überdenken …
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Ein ausgezeichnetes Werk, das aktueller denn je ist. In einer Zeit, in der fast immer der Schnellste und Erste belohnt wird, ist es sehr nützlich, auf die Vorteile des langsamen Denkens hinzuweisen. Entschleunigung ohne Substanz ist nur etwas gegen Kurzatmigkeit. Denken und Überdenken führen dagegen zu verdienten Erfolgen beim Problemlösen. Das Werk ist unbedingt zu empfehlen. Es scheint auf der Linie slowfood, slowmotion zu liegen, aber es ist viel mehr als die "Entdeckung der Langsamkeit".
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Antworten 3 von 3 finden diese Rezension hilfreich
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