The Courage to Act: A Memoir of a Crisis and Its Aftermath

Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 11.01.2016Mut zur Geldpolitik
Ben Bernankes Erinnerungen

"Wie ist das geschehen?", fragte konsterniert Präsident George W. Bush, als die Fed im wilden September 2008 bereit war, 85 Milliarden Dollar zur Rettung des Versicherungsgiganten AIG bereitzustellen. Er gab dem damaligen Fed-Vorsitzenden Ben Bernanke freie Hand, ebenso die Führung des Kongresses.

Heute, in seinen Erinnerungen, reflektiert Bernanke: "Wenn wir handelten, würde uns niemand danken. Aber wer würde uns danken, wenn wir nicht handelten? Der Grund, warum die Fed als politisch unabhängige Institution existiert, ist ihre Fähigkeit, politisch unpopuläre Entscheidungen für das langfristige Wohl des Landes zu treffen." Das Buch beschreibt den Weg eines Mannes aus einer amerikanischen Kleinstadt, der eine beeindruckende akademische Karriere absolviert, dann Wirtschaftsberater eines Präsidenten wird und schließlich die Fed in einer extrem komplizierten Phase führt. Es ist nicht erstaunlich, dass Bernanke die Geldpolitik unter seiner Leitung für insgesamt gut hält. Auch wer diese Ansicht nicht teilt, kann dieses faktenreiche Buch eines Insiders mit Gewinn lesen.

gb.

Ben S. Bernanke: The Courage to act. W.W. Norton & Company. New York 2015. 610 Seiten. 35 Dollar

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