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Ein typischer Henning Mankell: authentisch, engagiert, voll sprühendem Witz und tiefem Ernst. Ein Roman, der das Gegensätzlichste verbindet - eine Satire auf den modernen Literaturbetrieb und einen Einblick in die illegale Welt der Einwanderer.
Jesper Humlin hat es nicht leicht. Er ist ein gefeierter Lyriker, doch sein Verleger besteht darauf, dass er endlich einen Kriminalroman schreibt. Seine Freundin will ein Kind von ihm, der Kurs seiner Wertpapiere ist gefallen, und seine über achtzigjährige Mutter hat eine Agentur für Telefonsex eröffnet. Alle anderen scheinen erfolgreicher zu sein als er. Da bringt eine Lesung im Boxclub eines alten Freundes die Wende in seinem Leben. Dort lernt er Tea-Bag, ein schwarzes Flüchtlingsmädchen, und ihre Freundinnen kennen. Sie wollen Schriftstellerinnen werden und bei Jesper Humlin in die Lehre gehen. Und nach und nach erfährt er ihre Geschichten: von Tea-Bag, die aus dem Sudan kommt und immer von einem unsichtbaren Affen erzählt, von Tanja, der Russin, die massenhaft Handys klaut und mit dem Dietrich hantiert wie andere Frauen mit dem Lippenstift, und von Leyla, die einen jungen Schweden liebt und vor dem Zorn ihrer iranischen Sippe flieht. Als Jesper Humlin versucht, die Mädchen vor der Polizei in Sicherheit zu bringen, beschwört er ungeahnte Verwicklungen herauf, die zu einem tragikomischen Höhepunkt führen.
Ein Buch von wunderbarer Komik und tiefem Ernst - ein neues Genre, in dem Mankell wie in seinen früheren Büchern brilliert.
Ein Buch von wunderbarer Komik und tiefem Ernst - ein neues Genre, in dem Mankell wie in seinen früheren Büchern brilliert.
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Henning Mankell (1948 - 2015) lebte als Schriftsteller und Theaterregisseur in Schweden und Maputo (Mosambik). Seine Romane um Kommissar Wallander sind internationale Bestseller. Zuletzt erschienen bei Zsolnay Treibsand (Was es heißt, ein Mensch zu sein, 2015), die Neuausgabe von Die italienischen Schuhe (Roman, 2016), Die schwedischen Gummistiefel (Roman, 2016) und die frühen Romane Der Sandmaler (2017), Der Sprengmeister (2018) und Der Verrückte (2021).
© Ulla Montan
Produktdetails
- Verlag: ZSOLNAY
- Artikelnr. des Verlages: 551/05220
- Seitenzahl: 380
- Deutsch
- Abmessung: 209mm
- Gewicht: 554g
- ISBN-13: 9783552052208
- ISBN-10: 3552052208
- Artikelnr.: 11173882
Herstellerkennzeichnung
Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
Eine fast schon skurrile Tragikomödie
Der neue Mankell ist kein Krimi! Aber die Mankell-Fans, die auch gerne mal ein anderes Buch in die Hand nehmen, werden nicht enttäuscht sein. Sie dürfen ihren Lieblingsautor von einer ganz neuen Seite kennenlernen: von seiner witzigen. Weil aber auch seine ernste, kritische Sicht nicht fehlt, ist aus seinem neuen Roman eine fast schon skurrile Tragikomödie geworden. Mit satirischem Humor nimmt Henning Mankell den Literaturbetrieb auf die Schippe - man erkennt den Insider - , während er gleichzeitig engagiert und bewegend vom Untergrundleben illegaler Einwanderer erzählt. Zwei Welten wie sie gegensätzlicher nicht sein könnten.
Die Niederungen der Literatur
Zwischen die gerät Jesper
Der neue Mankell ist kein Krimi! Aber die Mankell-Fans, die auch gerne mal ein anderes Buch in die Hand nehmen, werden nicht enttäuscht sein. Sie dürfen ihren Lieblingsautor von einer ganz neuen Seite kennenlernen: von seiner witzigen. Weil aber auch seine ernste, kritische Sicht nicht fehlt, ist aus seinem neuen Roman eine fast schon skurrile Tragikomödie geworden. Mit satirischem Humor nimmt Henning Mankell den Literaturbetrieb auf die Schippe - man erkennt den Insider - , während er gleichzeitig engagiert und bewegend vom Untergrundleben illegaler Einwanderer erzählt. Zwei Welten wie sie gegensätzlicher nicht sein könnten.
Die Niederungen der Literatur
Zwischen die gerät Jesper
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Humlin, seines Zeichens Poet. Jesper Humlin, ein eitler Pfau und Hypochonder, der einige vielbeachtete Gedichtbändchen veröffentlicht hat, schwebt in den höheren Sphären der Literatur. Die soll er nach dem Willen seines verschrobenen Verlegers Olof Lundin nun verlassen und einen Kriminalroman schreiben. Nicht Kunst, sondern Auflage ist gefragt! Während Jesper Humlin sich noch ziert, läuft die Vermarktung seines Dichter-Krimis bereits auf Hochtouren. Schlimmer noch: Alle um ihn herum wollen plötzlich Bücher schreiben - meistens Krimis. Sein Börsenmakler, der ihn arm gemacht hat, ebenso wie seine 87-jährige Mutter, die Telefonsex anbietet, und zu guter Letzt auch noch seine Freundin Andrea. Nicht auszudenken, wenn einer von denen mehr Erfolg hätte als er!
Eine Achterbahnfahrt der Gefühle
Dann lernt Jesper Humlin auf einer Lesereise die junge Afrikanerin Tea-Bag, die Russin Tanja und Leyla aus dem Iran kennen. Plötzlich findet sich der Literat in der Welt der "modernen Höhlenmenschen", Menschen, die illegal in seiner Heimat Schweden leben. Jesper Humlin spürt, dass die drei Mädchen Geschichten bergen, die noch nie geschrieben wurden. Langsam lässt er sich auf Tea-Bag, Tanja, Leyla und ihr Leben im Versteck ein und sie erzählen ihm nach und nach ihre erschütternden Schicksale. Für den Leser wird der Spagat zwischen Spaß und bitterem Ernst manchmal zu einer regelrechten Achterbahnfahrt. Da hat man gerade erst über einen Börsenmakler gelacht, der auch noch die dramatischsten Kursverluste schönredet und dann liest man so einen Satz: "Denn so hoch wird der Berg aus zusammengepressten Leichen auf dem Boden des Meeres einmal sein, ...dass der Gipfel sich wie ein neues Land aus dem Meer erheben wird und das Fundament aus Schädeln und Rippen wird die Brücke zwischen den Kontinenten schlagen..."
(Rosina Wälischmiller)
Eine Achterbahnfahrt der Gefühle
Dann lernt Jesper Humlin auf einer Lesereise die junge Afrikanerin Tea-Bag, die Russin Tanja und Leyla aus dem Iran kennen. Plötzlich findet sich der Literat in der Welt der "modernen Höhlenmenschen", Menschen, die illegal in seiner Heimat Schweden leben. Jesper Humlin spürt, dass die drei Mädchen Geschichten bergen, die noch nie geschrieben wurden. Langsam lässt er sich auf Tea-Bag, Tanja, Leyla und ihr Leben im Versteck ein und sie erzählen ihm nach und nach ihre erschütternden Schicksale. Für den Leser wird der Spagat zwischen Spaß und bitterem Ernst manchmal zu einer regelrechten Achterbahnfahrt. Da hat man gerade erst über einen Börsenmakler gelacht, der auch noch die dramatischsten Kursverluste schönredet und dann liest man so einen Satz: "Denn so hoch wird der Berg aus zusammengepressten Leichen auf dem Boden des Meeres einmal sein, ...dass der Gipfel sich wie ein neues Land aus dem Meer erheben wird und das Fundament aus Schädeln und Rippen wird die Brücke zwischen den Kontinenten schlagen..."
(Rosina Wälischmiller)
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Noch nie ist Mankell ein Buch derart missraten, konstatiert Rezensent Heinrich Detering. Fast alles an diesem Buch, das mit dem Verzicht auf eine Gattungsbezeichnung die Schwebe zwischen Dokumentation und Fiktion hält, findet Detering falsch, "bloß seine Absicht nicht". Die Grundlage des Buchs bildet das gleiche humanitäre Engagement, das Mankell auch mit seiner Theaterarbeit in Zimbabwe und zwei Afrika-Romanen bewiesen hat, die Detering "ungleich gelungener" fand. Im vorliegenden Buch stößt sich der Rezensent jedoch immer wieder an Klischees, die, wie er findet, "direkt aus dem Vorrat des Kolonialromans" stammen. Anhand der Schicksale von Flüchtlingsmädchen aus Afrika, Russland und dem Mittleren Osten, die ein fiktiver Schriftsteller
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aufgezeichnet hat, erzähle das Buch von entsetzlichem Elend, von Erniedrigungen und Entwürdigungen. Es solle aufrütteln durch Einfühlung, "doch von der ersten Seite sind es die falschen Metaphern, die jedes Bemühen um Authentizität durchkreuzen". Hätte Mankell nicht "diese Hybridform aus Roman und Reportage" gewählt, vielleicht wäre es anders gekommen. Denn Mankells "Protagonist und fiktiver Erzähler" ist, wie wir lesen "der von erotischen und literarischen Krisen, von seiner Eitelkeit und seinem Verleger gebeutelte" Jesper Humlin, und in der " mit den Flüchtlingserzählungen nur sehr lose verknüpften Satire auf den Literaturbetrieb" sieht Detering denn auch einen überraschen prägnant und witzig geratenen Lichtblick dieses an Tiefpunkten reichen Romans.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Ich könnte es nicht ertragen, wenn ich nicht jeden Tag einmal richtig lachte. "Tea-Bag" bietet mir Raum für den satirischen Humor, den ich in mir trage." Henning Mankell "Überzeugte Mankell-Fans bekommen hier alles geboten, was ihr Herz begehrt, im Verbund mit einer neuen, überraschenden Zutat: trockenem, skurrilem Humor." Andrea Bollinger, Der Bund, 13.02.03 "Wieder einmal zeigt Mankell, dass er auch ohne Verbrecher und Kommissar Wallander zu fesseln vermag. Ein mit Ironie verfeinerter und zugleich bewegender gesellschaftskritischer Roman." Gala, 20.02.03
Tea-Bag ist eine junge Frau, die in Schweden lebt. Sie ist aus Afrika geflohen und hält sich hier nun illegal auf. Was das für die junge Frau bedeutet, schildert der Autor auf ganz spanndene Weise. Außerdem erzählt er von Tea-Bags Herkunft und den Erlebnissen auf dem Weg …
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Tea-Bag ist eine junge Frau, die in Schweden lebt. Sie ist aus Afrika geflohen und hält sich hier nun illegal auf. Was das für die junge Frau bedeutet, schildert der Autor auf ganz spanndene Weise. Außerdem erzählt er von Tea-Bags Herkunft und den Erlebnissen auf dem Weg hierher. Viel Schlimmes hat sie erlebt, und seitdem ich dieses Buch gelesen habe, weiß ich, wie gut es mir geht.<br />Das Buch sollte jeder haben, denn es öffnet uns den Blick für eine Problematik, die sonst selten auf den Tisch gepackt wird. Sehr lesenswert.
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Stellt euch vor, ihr müsstet aus eurer Heimat fliehen, weil euer Vater ein mieses Ekel ist und euch noch mieser verheiraten will. Und dann gelingt es euch tatsächlich, abzuhauen. Das Leben wird hart. Ihr habt keine Unterkunft, nichts zu essen. Bei Hunger hilft nur, mutig jemand anderem in …
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Stellt euch vor, ihr müsstet aus eurer Heimat fliehen, weil euer Vater ein mieses Ekel ist und euch noch mieser verheiraten will. Und dann gelingt es euch tatsächlich, abzuhauen. Das Leben wird hart. Ihr habt keine Unterkunft, nichts zu essen. Bei Hunger hilft nur, mutig jemand anderem in die Tasche zu greifen. Und dann gelingt euch die Flucht in ein anderes Land. Hier wird alles besser- dachtet ihr. Doch da kommt ihr in ein AUffanglager. Mit euch zusammen warten hier schon tausende andere auf ein besseres Leben. Wie du sitzen sie hier fest, dürfen nicht raus aus dem Lager. Manche werden verrückt, andere krank. Doch irgendwann kommst du frei und landest in einem Land deiner Wahl. Dummerweise bist du nicht legal hier. Du hast keine Papiere und keine Rechte. Ein Versteckspiel beginnt, das jeden Moment zu Ende sein kann. Immer auf der Hut vor der Polizei oder einem Verräter bewegst du dich wie jemand, den es gar nicht gibt.
So eine Person ist Tea- Bag. In wirklichkeit heißt sie anders. Diesen Namen hat sie sich in der Not zugelegt, als man sie nach ihrem Namen fragte. Tea-Bag heißt übrigens einfach nur Teebeutel. Auf solch eine Packung war ihr Blick damals gefallen, bevor sie antwortete. Henning Mankell, der dieses beeindruckende Buch schrieb, beschäftigt sich seit einiger Zeit mit dem Elend der Rechtlosen, aber auch mit den menschlichen Katastrophen besonders in Afrika. Und so beschreibt er in diesem Buch am Beispiel einer jungen Frau, wie es Menschen oft ergeht, die vor Schlimmem fliehen und doch nichts besseres finden.<br />Das Buch hat mir stark beeindruckt und sehr nachdenklich gemacht. Seither finde ich es nicht mehr selbstverständlich, ein eigenes Bett zu haben, eine Identität, einen Platz an einer guten Schule, nette Eltern und Freunde. Das Buch empfehle ich gerne weiter.
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Henning Mankell hat hier einen wunderbaren Roman geschrieben über eine junge Frau, die aus großem Elend und familiären Gründen ihre Heimat verlässt. Zunächst landet sie im Flüchtlingslager und später in Schweden. Doch sie ist dort eine Illegale. Was das …
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Henning Mankell hat hier einen wunderbaren Roman geschrieben über eine junge Frau, die aus großem Elend und familiären Gründen ihre Heimat verlässt. Zunächst landet sie im Flüchtlingslager und später in Schweden. Doch sie ist dort eine Illegale. Was das für einen Menschen bedeutet, wenn er immer in der Angst leben muss, entdeckt zu werden, das wird in diesem Buch sehr deutlich. Und es hat mich das Thema "Flüchtlinge" mit ganz neuen Augen sehen lassen.<br />Ich finde, dieses Buch sollte Pflichtlektüre sein, denn es thematisiert etwas, was auch in unserem Land zum Alltag gehört. Und außerdem holt es all diejenigen zurück auf den Teppich, denen es irgendwie zu gut geht...
Ich empfehle das Buch unbedingt weiter.
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