InhaltVorwort 9Prolog: Warum der Wald wieder wichtig wird 11Forst und Jagd: »The German problem« 15Ein Gast sieht mehr 17Waidmannslust von Gottes Gnaden 221. Im Wald wächst ein Jäger (1929-1945) 25Die Jagd ruft 27Eine fatale Liaison 28Jagd - mit der Muttermilch eingesogen 32Meisters jagdliche Lehrjahre 35Schüsse in Deutschland 43Trophäenkult 50Götterdämmerung 532. Lernen für den Lebenstraum (1945-1953) 57Jagdlobby besiegt Waldlobby 62Wer den (Wild)Schaden hat, spottet jederBeschreibung 67Karriereleiter mit hohen Sprossen 69Mutter Natur weiß es besser 733. Vom Hegejäger zum Waldheger (1953-1965) 77Beim Jagen drückt man ein Auge zu 83Ein Traum gerät ins Schlingern 86Das Bild von Jagd bekommt Risse 92Hoch hinaus, endlich Hochgebirge 94Blick zurück nach vorn 100Gegenwind von oben - eine Episode 102Harte Arbeit für andere 104Strafversetzt nach oben 1084. Kassandra bleibt unbeliebt (1966-1978) 110Die Nachhaltigkeit der Ausreden 115Nationalpark - eine Idee im Zerreisstest 117Ja, mach nur einen Plan ... 120Zurück an die Basis 121Bitte recht freundlich! 127Der Weihnachts-Stern und die Zeitenwende im Wald 129Tauziehen im Schatten des Watzmann 131Ein Mann wird zur Zielscheibe 136Laudatio auf einen Kärrner 1395. Leiter des Forstamts Bad Reichenhall - eine ganz besondere Herausforderung (1978-1994) 142Die Koalition der Zufriedenen 146Es ist zum Verzweifeln 150»Da muss man ja Mitleid haben!« 151»Waldsterben« - es rauscht im deutschen Blätterwald 153Lawinen, Hochwasser und Du¨rre 154Die Lage des Waldes 155Der Schock des Trophäenjagdverzichts 157Verpasste Chancen 158Der Wald mag dahinsiechen, das Dogma muss leben 160Die Politik reagiert 161Verbände kämpfen für funktionsgerechte Wälder 162Jagdtrophäen mit Gold aufgewogen 163Die Weißwand klärt die Fronten 167Der eine strahlt, der andere zahlt 170Die Waldbesucher sind schuld 173Bergmischwälder für die Enkel 175Die Jugend motivieren 176Vom (Ver)Schweigen im Walde 178Worte sind Zwerge, Taten sind Riesen 1816. »Die Tannen können wir auf ewige Zeiten vergessen!« (1994-2006) 184Weltmeister im Verstecken - eine Erfolgsstory 187Trophäenjagd verhindert naturnahe Wälder 191Klu¨ger als der liebe Gott 194Routineschäden 197Störfaktor Mensch 198»Sparwälder« als Folge überhöhter Wildbestände 200Ein Nationalpark als Zentrum der Trophäenjagd 204Ohne Lernbereitschaft gibt es keinen Wandel 206Wie (un)bezahlbar ist Hochwasserschutz? 217Gibt es kurzfristigen Hochwasserschutz? 220Humus - schwarzes Gold 221Keine klaren Ziele - keine Zukunft 223Weiterhin prima Klima für die Jagd? 2277. Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (2007 bis heute) 236Epilog: Was können wir tun in Zeiten des Klimawandels? 248Anmerkungen 254Glossar 259Grafiken 265Literaturempfehlungen 272
Das Thema ist ein Dauerbrenner, in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit reduziert es sich jedoch auf jenes routinierte Achselzucken, das der jährlichen Vorstellung des Waldzustandsberichtes zu folgen pflegt. Dem deutschen Wald geht es vielleicht nicht so schlecht wie einst vorhergesagt, sein Regenerationsbedarf ist aber nach wie vor hoch. Das ist keine gute Botschaft, weil wir als Hochkultur nicht von Netzwerkknoten leben können, sondern auf eine intakte Natur angewiesen sind. Reiches Anschauungsmaterial, wie falsch mit den Wäldern seit Jahrzehnten umgegangen wird und wie eine tatsächlich nachhaltige Forstwirtschaft auszusehen hätte, bietet das Leben des bayerischen Jägers und Försters Georg Meister, Jahrgang 1929. Er hat über Jahrzehnte den Umbau des Waldes fotografisch dokumentiert. Sein Werdegang liest sich wie ein Krimi, auch in der sechs Jahre nach dem ersten Erscheinen komplett überarbeiteten Fassung. Die Winkelzüge der Forstverwaltung, die Kollisionen mit den Waldbesitzern, die Behauptungsmacht der Jagdlobby, der hohe Bestand an Wild - alles zusammen verhindert das Entstehen eines stabilen Mischwalds, der sich als perfektes System selbst erhalten kann. Wie dieses Ziel erreicht werden könnte, zeigt das Buch auch auf: Ein Maßnahmenkatalog bündelt die Einsichten dieses engagierten Naturschützers. (Claus-Peter Lieckfeld: "Tatort Wald". Georg Meister und sein Kampf für unsere Wälder. Westend Verlag, Frankfurt am Main 2012. 272 S., zahlr. Abb., geb., 22,99 [Euro].) hhm
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