schwarze Lesezeichen.
Wer die erste Beklemmung überwunden hat und das Buch liest, stellt fest, dass die Autoren den Leser zu einer Reise oder auch Safari durch insgesamt zehn moderne Ansätze des strategischen Managements einladen. Sie haben die verschiedenen Ansätze originell beschrieben. Dennoch ist der Leser am Ende der Safari auf einem hohen Niveau irritiert. Er muss feststellen, dass die von den Autoren zweifellos kenntnisreich vorgestellten Strategieansätze zum Teil miteinander konkurrieren und auch Widersprüche aufweisen. Das Thema strategisches Management lässt sich offenbar nicht ohne weiteres in schlüssigen Konzepten und Handlungsprogrammen einfangen.
Der praktische Nutzen des Buches ist eingeschränkt: Neben den grundsätzlichen Betrachtungen, die für Doktoranden und Diplomanden interessant sind, bietet die Schrift dem Unternehmer in der Praxis und dem Strategieberater kaum brauchbare Hilfen. Leider fehlen konkrete Beispiele und die ansonsten in amerikanischen Managementbüchern verbreiteten Fallstudien, die die Inhalte plastisch veranschaulichen und gerade deswegen einen hohen didaktischen Wert haben. So nimmt der Leser die Erkenntnis mit, dass ihm wohl nichts anderes übrig bleibt, als sich mit eigenen Bordmitteln - so gut er kann - zu wappnen, um nicht bei der Safari durch die Wildnis des strategischen Managements von der richtigen Piste abzukommen. Das Buch enthält intelligente Reflexionen über das strategische Management, ein Kompass auf dem Weg durch die Wildnis ist es indessen nicht.
ROBERT FIETEN
(Management-Forschungs-Team Köln)
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 27.03.2000