" Wie sieht ihr Götter- oder Gottesbild aus? WD.S.: Religionen sind für mich wie die Facetten der Wirklichkeit oder des göttlichen, verschiedene Darshanas. Etymologisch ausgedrückt, die verschiedenen kulturellen Konstruktionen der Wirklichkeit, die ein unbeschreibliches Mysterium jeweils kulturell geprägt, beschreiben wollen. Ich habe keinen Konflikt mit den einzelnen Religionen, nicht mit Shiva, nicht mit Odin oder Zarathustra. Aber für mich ist und war es immer wichtig, meine Wurzeln zu finden. Ich habe einen sehr guten Freund, den Ältesten der Chayenn Indianer. Er war vor ein paar Jahren hier. Ich klagte ihm mein Leid der Entwurzelung, das wir unsere Gesänge und Riten verloren haben. Er sprach lange nicht und Medizinmänner können sich Tage ohne ein Wort zu sprechen mit dir unterhalten. Bis es aus ihm herausbrach: "Ihr habt Berge, Flüsse, Felsen und Pflanzen. Ihr habt überhaupt nichts verloren. Wenn du Lieder und Rituale suchst, frage SIE, denn SIE tragen das Wissen noch in sich." So, und wenn du mich nach meiner Religiösität fragst, nach meinem Gott oder Götterbild, dann frage ich dich, welche Gesänge, welche Sagas erzählen dir die Felsen, die Flüsse und die Pflanzen?..." (Yoga Aktuell 2003)