Claudia Kemfert
Gebundenes Buch
Schockwellen
Letzte Chance für sichere Energien und Frieden. Gewinner des getAbstract Business Impact Readers' Choice Award 2023
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Die Energiekrise erschüttert die globale Wirtschaft. Gas und Öl werden als geopolitische Waffen eingesetzt. Und plötzlich sind Kohle, Fracking und Atomkraft wieder auf der Tagesordnung. Doch wer zahlt den Preis? Haben wir überhaupt noch eine Chance, uns aus den Abhängigkeiten zu befreien? Energieökonomin Claudia Kemfert gibt Antworten. Und sie benennt die Verantwortlichen für die verfahrene Situation. Ein kleines Zeitfenster bleibt, durch entschlossenes Handeln unsere Energieversorgung zu sichern und gleichzeitig Demokratie, Wohlstand und friedliches Zusammenleben zu stützen.»Dieses B...
Die Energiekrise erschüttert die globale Wirtschaft. Gas und Öl werden als geopolitische Waffen eingesetzt. Und plötzlich sind Kohle, Fracking und Atomkraft wieder auf der Tagesordnung. Doch wer zahlt den Preis? Haben wir überhaupt noch eine Chance, uns aus den Abhängigkeiten zu befreien? Energieökonomin Claudia Kemfert gibt Antworten. Und sie benennt die Verantwortlichen für die verfahrene Situation. Ein kleines Zeitfenster bleibt, durch entschlossenes Handeln unsere Energieversorgung zu sichern und gleichzeitig Demokratie, Wohlstand und friedliches Zusammenleben zu stützen.»Dieses Buch ist eine schonungslose Aufarbeitung, rüttelt mit unbequemen Wahrheiten auf und will vor allem eins, nämlich dass wir aus dem Schaden klüger werden.« Ernst Ulrich von Weizsäcker»Claudia Kemfert ist eine herausragende Expertin, die messerscharf versteht, was Phase ist - wie wir so sagen.« Luisa Neubauer»Professor Kemfert zählt zu den weltweit führenden Wissenschaftlern und erklärt immer wieder geduldig Fakten, Hintergründe und Zusammenhänge von Energie, Wirtschaft und Politik. Aktuell wichtiger denn je!« Sven Plöger
Claudia Kemfert ist die wichtigste deutsche Wissenschaftlerin für Energie- und Klimaökonomie. Seit 2004 leitet sie die Abteilung Energie, Verkehr, Umwelt am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) und ist Professorin für Energieökonomie und Nachhaltigkeit. Sie ist eine mehrfach ausgezeichnete Spitzenforscherin, gefragte Expertin für Politik und Medien und Bestsellerautorin.
Produktdetails
- Verlag: Campus Verlag
- Artikelnr. des Verlages: 51696
- Seitenzahl: 310
- Erscheinungstermin: 8. Februar 2023
- Deutsch
- Abmessung: 219mm x 145mm x 31mm
- Gewicht: 520g
- ISBN-13: 9783593516967
- ISBN-10: 3593516969
- Artikelnr.: 66233142
Herstellerkennzeichnung
Campus Verlag GmbH
Werderstraße 10
69469 Weinheim
vertrieb@campus.de
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Felix Schwarz verzeiht der Energiefachfrau Claudia Kemfert den ein oder anderen falschen Ton, wenn die Autorin Fehler von Politik und Wirtschaft in Sachen Verschleppung der Energiewende anprangert, die Partnerschaften von BASF oder Eon mit Gazprom, die selbstgereche Ignoranz von Steinmeier, Merkel und Gabriel. Packend und prägnant ist das auf jeden Fall, verspricht Schwarz. Und dass Energiesicherheit nur zusammen mit sozialer Gerechtigkeit und Klimaschutz gedacht werden sollte, das macht die Lektüre dem Rezensenten ein für allemal klar.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Versäumnisse der Energiepolitik
Claudia Kemfert über den fossilen Ausstieg
Ob es um die gestiegenen Preise, die verschleppte Energiewende oder die Abhängigkeit von Russland geht: Seit dem Kriegsausbruch in der Ukraine wird nahezu täglich über Energiepolitik diskutiert. Doch wie ist Deutschland überhaupt in diese Lage hineingeraten? Waren die Probleme von heute vorhersehbar? Und welche Konsequenzen sollten aus den Fehlern der Vergangenheit gezogen werden? All diesen Fragen geht die Ökonomin Claudia Kemfert in ihrem Buch "Schockwellen" nach. Als Professorin für Energieökonomik und Nachhaltigkeit an der Leuphana Universität Lüneburg, Abteilungsleiterin für Energie, Verkehr und Umwelt am Deutschen Institut für
Claudia Kemfert über den fossilen Ausstieg
Ob es um die gestiegenen Preise, die verschleppte Energiewende oder die Abhängigkeit von Russland geht: Seit dem Kriegsausbruch in der Ukraine wird nahezu täglich über Energiepolitik diskutiert. Doch wie ist Deutschland überhaupt in diese Lage hineingeraten? Waren die Probleme von heute vorhersehbar? Und welche Konsequenzen sollten aus den Fehlern der Vergangenheit gezogen werden? All diesen Fragen geht die Ökonomin Claudia Kemfert in ihrem Buch "Schockwellen" nach. Als Professorin für Energieökonomik und Nachhaltigkeit an der Leuphana Universität Lüneburg, Abteilungsleiterin für Energie, Verkehr und Umwelt am Deutschen Institut für
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Wirtschaftsforschung (DIW) und Mitglied im Sachverständigenrat für Umweltfragen der Bundesregierung gehört sie zu den bekanntesten Energie- und Klimaforscherinnen Deutschlands, die vielfach auch aneckt.
Ihr Engagement bei den "Scientists for Future" und manch scharfe, zugespitzte Formulierung gefallen nicht jedem. Kleine Kostprobe: "Wie es der fossilen Mafia gelang, Staat und Wirtschaft zu unterwandern und die Energiewende zu verschleppen", schlug sie auf Twitter als alternative Buchunterzeile vor. Manche Kritiker werfen ihr vor, Wissenschaft mit grünem Aktivismus zu vermischen. Kemfert versteht es, ihre Thesen prägnant, allgemeinverständlich und persönlich darzustellen. Sie schildert umfangreich ihre zahlreichen Diskussionen mit Politikern, Wissenschaftskollegen und Unternehmern. Ihre Enttäuschungen, ihre Verzweiflung und immer wieder aufkeimende Motivation, aufklären zu wollen, werden deutlich. Kemfert beklagt das einseitige Verständnis von Energiesicherheit. Denn Energiesicherheit dürfe nie isoliert, sondern sollte stets in Verbindung mit sozialer Gerechtigkeit und Klimaschutz gedacht werden.
Schon seit der Ostpolitik Willy Brandts ("Wandel durch Handel") sieht sie eine stark um sich greifende Naivität der deutschen Politik, wenn es um die Partnerschaft mit Russland geht. Die Wurzel des Problems sieht Kemfert allerdings in der Kooperation von Unternehmen wie Eon und BASF mit dem russischen Staatskonzern Gazprom und dem Bau der Ostseepipelines Nord Stream 1 und 2. Schon damals habe sich abgezeichnet, dass Russland den Bau von neuen Erdgasleitungen als Teil seiner außen- und sicherheitspolitischen Strategie begreift.
Ähnlich wie bei dem ersten Projekt Nord Stream 1 hält Kemfert den Bau der Pipeline Nord Stream 2 nicht nur im Nachhinein für einen großen Fehler. Schon damals sei klar gewesen: Wenn Russland die Lieferungen stoppen sollte, fehlte es an Leitungssystemen, um osteuropäische Länder mit Alternativen zu versorgen. Und auch der Verkauf von Gasspeichern an Russland erhöhte die Abhängigkeit. Dass die Bundesregierung damals keine Pflicht für eine Gasreserve eingeführt hat, hält Kemfert ebenso für ein großes Versäumnis. Schockiert zeigt sie sich gegenüber der Ignoranz Merkels, Steinmeiers und Gabriels. Ignoranz gegenüber den Warnungen der Wissenschaft, osteuropäischer Partner, der EU-Kommission und der USA.
Außerdem: All die fatalen Partnerschaften und Geschäftsbeziehungen zwischen Deutschland und Russland hätten im Ukrainekrieg nicht diese Wucht entfachen können ohne die verschleppte Energiewende. Dass Kemfert einst für Atomkraft und LNG-Terminals warb, bezeichnen manche Kritiker als Wendigkeit. Sie selbst versucht, diesen Widerspruch aufzulösen. Atomkraft wäre für Kemfert vor 15 Jahren eine Option gewesen - vorausgesetzt, die Politik wäre schneller aus der Kohlekraft ausgestiegen und hätte die erneuerbaren Energien beherzter ausgebaut. Aufgrund der jahrzehntelangen Nutzungsdauer hätten sich damals aus ihrer Sicht auch LNG-Terminals gelohnt.
Bei diesem Thema kommt es zu einer Seltenheit: Kritik an den Grünen. Wenn auch ohne namentliche Nennung. Denn Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck ließ mehrere LNG-Terminals bauen, auch um perspektivisch grünen Wasserstoff importieren zu können. Abgesehen davon betont Kemfert bisweilen in der Manier einer Oberlehrerin immer wieder, die Grünen (und natürlich sie selbst) hätten es besser gewusst. Was bezogen auf Russland und die Relevanz der Energiewende wohl auch stimmt. Angela Merkel und Sigmar Gabriel wirft sie vor, kein Interesse an einem zügigen fossilen Ausstieg gehabt zu haben. Und die Subventionen in Milliardenhöhe für Atom, Gas und Kohle seien unter den Tisch gekehrt worden. Mehr noch: Ein Netzwerk aus Lobbyisten und Pseudowissenschaftlern habe eine Kampagne gegen die Energiewende initiiert. Bundeskanzler Olaf Scholz nimmt sie ebenso in die Mangel. Ein Energieembargo hätte Kemfert zufolge ein früheres Ende des Krieges bewirken können. Daher stört sie sich gewaltig an der Kritik von Olaf Scholz an wissenschaftlichen Modellrechnungen, die nahelegten, dass Deutschland ein Energieembargo hätte verkraften können.
Auch wenn sie sich manchmal im Ton vergreift (das "Volk" fühle sich durch missverständliche Kommunikation der Regierung betrogen), brilliert Kemfert darin, die Fehler der deutschen Politik und Wirtschaft in einer packenden Erzählweise aufzuzeigen. Die verschleppte Energiewende und die Naivität gegenüber Putin werden als Sündenfall in die deutsche Geschichte eingehen. FELIX SCHWARZ
Claudia Kemfert: Schockwellen. Letzte Chance für sichere Energien und Frieden. Gebundene Ausgabe, Campus Verlag, Frankfurt / New York 2023, 310 Seiten, 26 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Ihr Engagement bei den "Scientists for Future" und manch scharfe, zugespitzte Formulierung gefallen nicht jedem. Kleine Kostprobe: "Wie es der fossilen Mafia gelang, Staat und Wirtschaft zu unterwandern und die Energiewende zu verschleppen", schlug sie auf Twitter als alternative Buchunterzeile vor. Manche Kritiker werfen ihr vor, Wissenschaft mit grünem Aktivismus zu vermischen. Kemfert versteht es, ihre Thesen prägnant, allgemeinverständlich und persönlich darzustellen. Sie schildert umfangreich ihre zahlreichen Diskussionen mit Politikern, Wissenschaftskollegen und Unternehmern. Ihre Enttäuschungen, ihre Verzweiflung und immer wieder aufkeimende Motivation, aufklären zu wollen, werden deutlich. Kemfert beklagt das einseitige Verständnis von Energiesicherheit. Denn Energiesicherheit dürfe nie isoliert, sondern sollte stets in Verbindung mit sozialer Gerechtigkeit und Klimaschutz gedacht werden.
Schon seit der Ostpolitik Willy Brandts ("Wandel durch Handel") sieht sie eine stark um sich greifende Naivität der deutschen Politik, wenn es um die Partnerschaft mit Russland geht. Die Wurzel des Problems sieht Kemfert allerdings in der Kooperation von Unternehmen wie Eon und BASF mit dem russischen Staatskonzern Gazprom und dem Bau der Ostseepipelines Nord Stream 1 und 2. Schon damals habe sich abgezeichnet, dass Russland den Bau von neuen Erdgasleitungen als Teil seiner außen- und sicherheitspolitischen Strategie begreift.
Ähnlich wie bei dem ersten Projekt Nord Stream 1 hält Kemfert den Bau der Pipeline Nord Stream 2 nicht nur im Nachhinein für einen großen Fehler. Schon damals sei klar gewesen: Wenn Russland die Lieferungen stoppen sollte, fehlte es an Leitungssystemen, um osteuropäische Länder mit Alternativen zu versorgen. Und auch der Verkauf von Gasspeichern an Russland erhöhte die Abhängigkeit. Dass die Bundesregierung damals keine Pflicht für eine Gasreserve eingeführt hat, hält Kemfert ebenso für ein großes Versäumnis. Schockiert zeigt sie sich gegenüber der Ignoranz Merkels, Steinmeiers und Gabriels. Ignoranz gegenüber den Warnungen der Wissenschaft, osteuropäischer Partner, der EU-Kommission und der USA.
Außerdem: All die fatalen Partnerschaften und Geschäftsbeziehungen zwischen Deutschland und Russland hätten im Ukrainekrieg nicht diese Wucht entfachen können ohne die verschleppte Energiewende. Dass Kemfert einst für Atomkraft und LNG-Terminals warb, bezeichnen manche Kritiker als Wendigkeit. Sie selbst versucht, diesen Widerspruch aufzulösen. Atomkraft wäre für Kemfert vor 15 Jahren eine Option gewesen - vorausgesetzt, die Politik wäre schneller aus der Kohlekraft ausgestiegen und hätte die erneuerbaren Energien beherzter ausgebaut. Aufgrund der jahrzehntelangen Nutzungsdauer hätten sich damals aus ihrer Sicht auch LNG-Terminals gelohnt.
Bei diesem Thema kommt es zu einer Seltenheit: Kritik an den Grünen. Wenn auch ohne namentliche Nennung. Denn Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck ließ mehrere LNG-Terminals bauen, auch um perspektivisch grünen Wasserstoff importieren zu können. Abgesehen davon betont Kemfert bisweilen in der Manier einer Oberlehrerin immer wieder, die Grünen (und natürlich sie selbst) hätten es besser gewusst. Was bezogen auf Russland und die Relevanz der Energiewende wohl auch stimmt. Angela Merkel und Sigmar Gabriel wirft sie vor, kein Interesse an einem zügigen fossilen Ausstieg gehabt zu haben. Und die Subventionen in Milliardenhöhe für Atom, Gas und Kohle seien unter den Tisch gekehrt worden. Mehr noch: Ein Netzwerk aus Lobbyisten und Pseudowissenschaftlern habe eine Kampagne gegen die Energiewende initiiert. Bundeskanzler Olaf Scholz nimmt sie ebenso in die Mangel. Ein Energieembargo hätte Kemfert zufolge ein früheres Ende des Krieges bewirken können. Daher stört sie sich gewaltig an der Kritik von Olaf Scholz an wissenschaftlichen Modellrechnungen, die nahelegten, dass Deutschland ein Energieembargo hätte verkraften können.
Auch wenn sie sich manchmal im Ton vergreift (das "Volk" fühle sich durch missverständliche Kommunikation der Regierung betrogen), brilliert Kemfert darin, die Fehler der deutschen Politik und Wirtschaft in einer packenden Erzählweise aufzuzeigen. Die verschleppte Energiewende und die Naivität gegenüber Putin werden als Sündenfall in die deutsche Geschichte eingehen. FELIX SCHWARZ
Claudia Kemfert: Schockwellen. Letzte Chance für sichere Energien und Frieden. Gebundene Ausgabe, Campus Verlag, Frankfurt / New York 2023, 310 Seiten, 26 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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»So legt Kemfert mit ihrem Werk zweifellos das Buch der Stunde vor, in dem sie nicht nur faktenreich die Genese der fatalen deutschen Abhängigkeit von russischem Gas nachzeichnet, sondern auch wieder und wieder betont, wie die "Kräfte der Vergangenheit" (...), also etwa deutsche Energieunternehmen wie Eon, aber auch große Teile der politischen Klasse, sich vehement und über Jahre gegen eine Wende hin zu erneuerbaren Energien sperrten.« Cord Aschenbrenner, Süddeutsche Zeitung, Das politische Buch, 12.02.2023 »»[Kemfert] brilliert [...] darin, die Fehler der deutschen Politik und Wirtschaft in einer packenden Erzählweise aufzuzeigen. Die verschleppte Energiewende und die Naivität gegenüber Putin werden als Sündenfall in die deutsche
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Geschichte eingehen.« Felix Schwarz, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 30.05.2023 »Genügend Stoff und engagierte Thesen, die die Lektüre lohnen.« Martin Hubert, DLF Andruck - Das Magazin für Politische Literatur, 06.02.2023 »Die bekannte Energieökonomin hat das Buch zur Lage geschrieben: über Klima, Krieg und darüber, was das alles mir uns zu tun hat.« Die ZEIT, 16.03.2023 »Verständlich, anschaulich und bisweilen auch humorvoll.« Dora Schöls, Badische Zeitung, 22.02.2023 »Wie ist Deutschland eigentlich vor langer Zeit in die Abhängigkeit von russischem Erdgas geraten? Wer sich das alles noch mal gut informiert erzählen lassen will, sollte zum neuen Buch der Energieökonomin Claudia Kemfert greifen.« Süddeutsche Zeitung, 28.02.2023 »Claudia Kemfert erklärt schlüssig, wie sämtliche Merkelregierungen nach 2013 die Energiewende aktiv sabotiert haben. Deswegen entstehen heute Kosten in Milliardenhöhe; weil die günstigen Erneuerbaren bisher eine geringere Rolle spielen, als sie bei ungebremsten Ausbau spielen könnten.« Martin Unfried, taz FUTURZWEI, 03.03.2023 »Das Buch der Stunde!« Natur + Umwelt, 25.05.2023
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Die Masse an Trollen und populistischen Dummschwätzern, die sich berufen fühlen, dieses Buch schlecht zu machen und Professor Dr. Claudia Kemfert zu diskreditieren, sind mitunter der größte Indikator für die Qualität und Treffsicherheit dieser investigativen …
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Die Masse an Trollen und populistischen Dummschwätzern, die sich berufen fühlen, dieses Buch schlecht zu machen und Professor Dr. Claudia Kemfert zu diskreditieren, sind mitunter der größte Indikator für die Qualität und Treffsicherheit dieser investigativen Auseinandersetzung.
Als wichtigste deutsche Wissenschaftlerin für Energie- und Klimaökonomie legt Claudia Kemfert den Finger in die Wunde und zeigt schonungslos wie die sich ankündigende Klimakrise über die letzten Jahrzehnte zu dem Monster Klimakatastrophe mutieren konnte. Wenig überraschend: durch unser eigenes Verschulden, bzw. das der Politik und unfassbar dreisten und gewinnsüchtigen Lobby-Interessen. Zugleich offenbart sie das perfide orchestrierte Ränkespiel und die Lügenscharade Putins und seiner Vasallen sowie die Versäumnisse des Westens, darauf angemessen zu reagieren und sich nicht an der Nase durch die Manege führen zu lassen.
All das zu lesen tut weh, und genau das soll es auch. Denn wir müssen aus der Vergangenheit und unseren Fehlern lernen, es besser machen und endlich mit Sieben-Meilen-Stiefeln vorangehen, wenn wir den Planeten und die Demokratie noch retten wollen.
Dieses Buch ist eine Abrechnung mit der Vergangenheit, korrupten Systemen, destruktiven und manipuliert populistischen Strömungen in der (sozialen) Medienlandschaft sowie der zögerlichen und zu sehr auf Machterhalt und Wählergunst gepolten Politik. Es ist aber auch ein Buch zur Ermächtigung und ein Aufruf, mit all diesem Wissen die Zukunft neu, ökologisch bewusst und sozial gerecht zu gestalten. Packen wir's an! Jetzt!
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Bei der Lektüre gingen mir nicht nur einmal Schockwellen durch den ganzen Körper! Wie haben wir – allen voran die Politik – nicht sehen können, was mit der bislang fehlgeschlagenen Energiewende und den Putins Plänen für Europa auf uns zu kommt???? Claudia Kemfert …
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Bei der Lektüre gingen mir nicht nur einmal Schockwellen durch den ganzen Körper! Wie haben wir – allen voran die Politik – nicht sehen können, was mit der bislang fehlgeschlagenen Energiewende und den Putins Plänen für Europa auf uns zu kommt???? Claudia Kemfert gibt darauf in ihrer fundierten Analyse Antworten. Diese Analyse ist fundiert und umreißt nicht nur sehr detailliert das erste Jahr nach dem kompletten russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, sondern auch die 20 Jahre zuvor.
Obwohl viele von uns ja das Jahr 2022 noch so nahe vor Augen haben, hat mich doch überrascht, wie viel ich schon wieder vergessen und verdrängt habe – besonders, welche Chancen die Politik hier hat vorbeiziehen lassen. Und die 20 Jahre kennt das Versagen vor allem zwei Namen: Altmaier-Knick und Gabriel-Senke. Der damalige Umweltminister Peter Altmaier (CDU) hatte die EEG-Förderung für den Solarstrum zusammengestrichen. Energie- und Wirtschaftsminister Gabriel verschlimmbesserte die Situation zusätzlich. Ja, aber sie waren bei diesem Versagen angesichts der Klimakrise nicht alleine. Kemfert, Energieexpertin, Professorin und Wirtschaftswissenschaftlerin, zeichnet die Genese nach, was alles schiefgegangen ist. Bei einigem – zum Beispiel bei dem Verkauf der Gasspeicher an russische Unternehmen – wurden die Risiken bewusst kleingeredet. Kemfert war selbst über Jahrzehnte eine der Warnenden. Darum hat mir besonders gefallen, dass bei aller scharfen und sachlichen Analyse der Wissenschaftlerin ihre eigene Wut auch immer wieder spürbar wird.
So fühlte ich mich nicht so allein, wenn ich den Kopf gegen die Tischkante knallen lassen wollte. Die Politik hat mit unserer Zukunft und, noch schlimmer, mit der Zukunft unserer Kinder gespielt. Und das werde ich einigen nie vergessen. Kemfert entlässt uns Leser*innen aber nicht mit einem völligem Gefühl der Mutlosigkeit. Wir können nämlich noch beim Klimaschutz einiges erreichen, wenn die Politik endlich anders handelt. Das müssen sie an der Wahlurne spüren. Seid ihr dabei?
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