und dem Papst in Rom. Er braucht nur fünfzehn Seiten für seine Darstellung, die jedem halbwegs informierten und interessierten Leser Lust machen müßte, sogleich nach Kleinhelfendorf aufzubrechen und seinerseits den Faden der baierischen Geschichte bis ins frühe Mittelalter zurückzuspulen. Fünfundzwanzig ähnliche Beiträge verschiedener Autoren, in denen "Schauplätze der Geschichte in Bayern" vorgestellt werden, enthält der Band: darunter das Lechfeld bei Augsburg, auf dem Otto der Große die Ungarn schlug; Bamberg, das neue Rom Kaiser Heinrichs II.; Würzburg, wo Friedrich Barbarossa Hochzeit feierte; Kelheim, Ort des Mordanschlags auf Herzog Ludwig I.; Straubing, wo Agnes Bernauer hingerichtet wurde; Memmingen, ein Zentrum des Bauernaufstandes anno 1525. In München, Regensburg und Nürnberg wurden je zwei Schauplätze ausgesucht, was ihre bedeutende Stellung unterstreicht. Nicht alle Beiträge sind so souverän verfaßt wie der des jüngst verstorbenen Friedrich Prinz über Kleinhelfendorf. Doch hinreichende Anstöße, einige, wenn nicht alle "Schauplätze" aufzusuchen und sich in die bayerische Geschichte zu vertiefen, liefern auch sie. So kann der gewichtige Band durchaus als Reiseführer dienen.
H.E.R.
"Schauplätze der Geschichte in Bayern", herausgegeben von Alois Schmid und Katharina Weigand. Verlag C. H. Beck, München 2003. 496 Seiten. Gebunden, 26,90 Euro. ISBN 3-40650957-6
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