(Finanz-)Probleme sein - ihre Belastungen sind ohnehin überdurchschnittlich hoch. Auch Familien wollen sich nicht als notleidende Randgruppe behandelt wissen, die ständig neue Finanzspritzen braucht. Patchwork-Familien, Eineltern-Familien... die Familie als Lebensform ist vielfältiger denn je, so dass das "Idealbild" der Familie mit einem Alleinverdiener, Ehefrau und zwei Kindern nicht länger als die Norm angesehen werden kann.
Anstatt Modelle wie ein Erziehungsgehalt oder ein Familiengeld zu diskutieren, sollten die Politiker die derzeitige Verteilung der Mittel überdenken. Weniger direkte Zuwendungen an Familien, sondern schwerpunktmäßig mehr Investitonen in Betreuung und Bildung, das ist das Gebot der Stunde, wie auch die Studien PISA und TiMMS zeigen. Wenn Politiker großzügig eine Lösung des "Vereinbarkeitsproblems" von Familie und Beruf verkünden, klingt das oft so, als würden sie Frauen einen netten Gefallen tun. Dabei geht es bei Betreuungs- und Bildungseinrichtungen wie Krippe, Kindergarten, Hort und Ganztagsschule auch um die Ausbildung der Kinder!
S.O.S. Familie. Ohne Kinder sehen wir alt aus liefert ein realistisches Bild von der Familie in Deutschland, das auf aktuellen Zahlen beruht. Ohne sich auf ideologische Grabenkämpfe einzulassen, fordert Renate Schmidt eine Politik, die sich an der Lebenswirklichkeit orientiert und beiden Elternteilen verschiedene Lebensentwürfe offen lässt. (Birgit Kuhn)