mag als in Deutschland. Dass ein Mann wie Nef der Mont-Pèlerin-Gesellschaft angehört, versteht sich von selbst.
Es ist in intellektuellen Kreisen eine alte und schöne Übung, verdienstvollen Weggenossen und Mitstreitern zu einem runden Geburtstag eine Festschrift zu widmen. Dass in der von Peter Ruch, Pierre Bessard und Daniel Eisele herausgebenen Festschrift für Nef immerhin 60 Beiträge zusammengekommen sind, spricht für die feste Verankerung des Geehrten innerhalb der liberalen Gemeinde. Man findet unter den Autoren die in solchen Fällen "üblichen Verdächtigen" wie Vàclav Klaus, Silvio Borner, Detmar Döring und Erich Weede, aber auch zahlreiche weniger bekannte Beiträger.
Die im Durchschnitt vier Seiten langen Aufsätze gliedern sich in mehrere Kapitel: "Freiheit und Robert Nef", "Nonzentralismus als Garant der Freiheit", "Freiheit durch Kapitalismus", "Verwirklichung von Freiheit in der Zivilgesellschaft", "Freiheit im Recht" sowie "Zusammenhang von Religion und Freiheit".
Beiträge im Umfang weniger Seiten eignen sich kaum für tiefschürfende Analysen oder Reflexionen. Darum geht es in dieser Festschrift auch nicht, in der sich die Autoren nicht mit Selbstzweifeln an der eigenen Lehre befassen, sondern sich eher noch einmal gegenseitig versichern, für das richtige Anliegen zu kämpfen. "Es zischt im Staatsapparat", heißt es zu Beginn des Beitrags von Charles B. Blankart und Gerrit B. Koester, während Erich Weede Europa auf dem Weg zur Knechtschaft voranschreiten sieht mit einer Schweiz im Schlepptau, deren Langsamkeit hier zur Tugend wird. Gerd Habermann enttarnt angebliche Liberale, die der wahren liberalen Sache schaden, während Silvio Borner anhand eines Schreibens der Kantonspolizei die Gefahr aufzeigt, dass sich auch die Schweiz zu einem "umfassenden Gebots- und Verbotsstaat" entwickelt.
gb.
Peter Ruch et al. (Hrsg.): Robert Nef. Kämpfer für die Freiheit.
Edition Swiss Liberty. Luzern 2012. 332 Seiten. 40 Franken
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main