Portugiesische Tagebücher

Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 14.10.1997Hinweis

Diese Tagebücher, die sich auf die Zeit von 1969 bis 1976 beziehen, in denen der Übersetzer und Schriftsteller Curt Meyer-lason Direktor des Goethe-Instituts in Lissabon war, erschienen in erster Auflage 1979. Es ist sehr zu begrüßen, daß sie nunmehr erneut mit kleinen Nachträgen vorgelegt werden. Sie sind blendend geschrieben, stimmungsvoll, voller Verständnis für das Land, spöttisch, wenn es um das deutsche (und nicht nur das deutsche) diplomatische Personal geht. Und sie gehen über den Anlaß, die Leitung eines Goethe-Instituts, weit hinaus. Sie sind auch nicht nur eine Einführung in Portugal; sie sind dies aber ganz gewiß auch. Den harschen, boshaften Urteilen über deutsche Diplomaten, insofern Kultur in Rede steht, vermag derjenige kaum zu widersprechen, der hier seinerseits Erfahrungen gemacht hat. Meyer-Clason fand sich da eben hoffnungslos überlegen. (Curt Meyer-Clason: "Portugiesische Tagebücher". Mit einem Vorwort von Walter Jens. A 1 Verlag, München 1997. 376 S., geb., 44,- DM.) HANS-MARTIN GAUGER

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