Political Correctness und Normalität
Die amerikanische PC-Kontroverse im kulturgeschichtlichen Kontext. Diss.
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In vielen deutschsprachigen Debatten der letzten Jahre wurde Political Correctness als Terminus zwar aufgenommen, jedoch meist abgelöst von den charakteristischen Hintergründen und kulturhistorischen 'Wurzeln' der amerikanischen PC-Diskussion.Die vorliegende Studie rekonstruiert diese amerikanische Debatte von ihrer Entstehung in den späten 80er Jahren bis hin zu ihrer Reflexion in der amerikanischen Öffentlichkeit und akademischen Forschung in den späten 90er Jahren des 20. Jahrhunderts anhand der Konfliktfelder des literarischen Kanons und der universitären Lehrinhalte. Im Gegensatz zu...
In vielen deutschsprachigen Debatten der letzten Jahre wurde Political Correctness als Terminus zwar aufgenommen, jedoch meist abgelöst von den charakteristischen Hintergründen und kulturhistorischen 'Wurzeln' der amerikanischen PC-Diskussion.
Die vorliegende Studie rekonstruiert diese amerikanische Debatte von ihrer Entstehung in den späten 80er Jahren bis hin zu ihrer Reflexion in der amerikanischen Öffentlichkeit und akademischen Forschung in den späten 90er Jahren des 20. Jahrhunderts anhand der Konfliktfelder des literarischen Kanons und der universitären Lehrinhalte. Im Gegensatz zu dem in den amerikanischen Medien vermittelten Bild von PC als einer Bewegung der Liberalen und Linken wird die Kontroverse als ein conservative backlash gegen gesellschaftspolitische und kulturelle Veränderungen und Reformen gewertet. In theoretischer Perspektive werden die Auseinandersetzung um die amerikanische common culture und die Definition der nationalen Identität, die im Zentrum der Analyse stehen, als ein Neuverhandeln tradierter gesellschaftlicher Normalitätsvorstellungen (einschließlich der sie bestimmenden Normalitätsgrenzen) interpretiert. Die mit PC verbundenen Reformen, die wesentlich dazu beitrugen, dass die Kulturen ethnischer Minderheiten sowohl in den Kanon als auch in die universitären Curricula Eingang fanden, sind heute Bestandteil einer mühsam erkämpften 'Normalität'
INHALT
1 Einleitung
2 Konturen und Implikationen der PC-Diskussion: eine Bestandsaufnahme;2.1 Are You Politically Correct? Das Erscheinungsbild von Political Correctness in den Medien; 2.2 Von politically correct zu Political Correctness: Die Metamorphosen eines Begriffs; 2.3 Organisationen, Zeitungen, Bücher: Die Quellen und die Kontrahenten der PC-Diskussion; 2.4 Political Correctness an US-amerikanischen Universitäten; 2.5 Political Correctness außerhalb der US-amerikanischen Universitäten 2.6 Implikationen der Debatte
3 Political Correctness und das Verhandeln neuer Normalitätsvorstellungen; 3.1 Einführung in die Normalitätskategorien; 3.2 Worum ging es in der PC-Diskussion?; 3.3 Normalisierungsprozesse im Basisnormalfeld der amerikanischen Bildung
4 Die Diskussion um den literarischen Kanon und die Kontroverse um einen neuen kulturellen Konsens; 4.1 Der Streit um die Bücher: ein Chor disparater Stimmen; 4.2 Die Suche nach einer amerikanischen Tradition: Intellektuelle und literarische Emanzipation von Europa; 4.3 Auf der Suche nach einem kulturellen Konsens: Der Literarische Kanon im Widerstreit zwischen difference und cultural consensus
5 Zwischen Tradition und Innovation: Die Kontroverse um das geisteswissenschaftliche Curriculum; 5.1 Curriculum-Reformen seit dem 19. Jahrhundert; 5.2 Western civilization oder amerikanischer Multikulturalismus? Positionen in der PC-curriculum-Diskussion; 5.3 Zwischen Konsens und kulturellem Konflikt: Protonormalistische und flexibelnormalistische Strategien in der PC-curriculum-Diskussion
6 American Identity: Das Verhandeln alter und neuer gesellschaftlicher Normalitätsvorstellungen; 6.1 Anglo-Conformity und Melting Pot: Der Einsatz protonormalistischer Strategien bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts; 6.2 Cultural Pluralism: Flexibelnormalistische Strategien bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts; 6.3 The Salad Bowl: Flexibilisierungsstrategien des Multikulturalismus seit den 60er Jahren bis zur PC-Diskussion in den 90er Jahren; 6.4 E Pluribus Unum: Protonormalistische Strategien in den 90er Jahren
7 Conservative Correctness: Eine protonormalistische Antwort auf Flexibilisierungstendenzen in den 90er Jahren; 7.1 Protonormalistische Strategien in der öffentlichen Kampagne gegen Political Correctness; 7.2 Die Funktion von Political Correctness; 7.3 Political Correctness als Media Hype
8 Schlußbemerkungen
9 Ausblick
10 Bibliographie
Die vorliegende Studie rekonstruiert diese amerikanische Debatte von ihrer Entstehung in den späten 80er Jahren bis hin zu ihrer Reflexion in der amerikanischen Öffentlichkeit und akademischen Forschung in den späten 90er Jahren des 20. Jahrhunderts anhand der Konfliktfelder des literarischen Kanons und der universitären Lehrinhalte. Im Gegensatz zu dem in den amerikanischen Medien vermittelten Bild von PC als einer Bewegung der Liberalen und Linken wird die Kontroverse als ein conservative backlash gegen gesellschaftspolitische und kulturelle Veränderungen und Reformen gewertet. In theoretischer Perspektive werden die Auseinandersetzung um die amerikanische common culture und die Definition der nationalen Identität, die im Zentrum der Analyse stehen, als ein Neuverhandeln tradierter gesellschaftlicher Normalitätsvorstellungen (einschließlich der sie bestimmenden Normalitätsgrenzen) interpretiert. Die mit PC verbundenen Reformen, die wesentlich dazu beitrugen, dass die Kulturen ethnischer Minderheiten sowohl in den Kanon als auch in die universitären Curricula Eingang fanden, sind heute Bestandteil einer mühsam erkämpften 'Normalität'
INHALT
1 Einleitung
2 Konturen und Implikationen der PC-Diskussion: eine Bestandsaufnahme;2.1 Are You Politically Correct? Das Erscheinungsbild von Political Correctness in den Medien; 2.2 Von politically correct zu Political Correctness: Die Metamorphosen eines Begriffs; 2.3 Organisationen, Zeitungen, Bücher: Die Quellen und die Kontrahenten der PC-Diskussion; 2.4 Political Correctness an US-amerikanischen Universitäten; 2.5 Political Correctness außerhalb der US-amerikanischen Universitäten 2.6 Implikationen der Debatte
3 Political Correctness und das Verhandeln neuer Normalitätsvorstellungen; 3.1 Einführung in die Normalitätskategorien; 3.2 Worum ging es in der PC-Diskussion?; 3.3 Normalisierungsprozesse im Basisnormalfeld der amerikanischen Bildung
4 Die Diskussion um den literarischen Kanon und die Kontroverse um einen neuen kulturellen Konsens; 4.1 Der Streit um die Bücher: ein Chor disparater Stimmen; 4.2 Die Suche nach einer amerikanischen Tradition: Intellektuelle und literarische Emanzipation von Europa; 4.3 Auf der Suche nach einem kulturellen Konsens: Der Literarische Kanon im Widerstreit zwischen difference und cultural consensus
5 Zwischen Tradition und Innovation: Die Kontroverse um das geisteswissenschaftliche Curriculum; 5.1 Curriculum-Reformen seit dem 19. Jahrhundert; 5.2 Western civilization oder amerikanischer Multikulturalismus? Positionen in der PC-curriculum-Diskussion; 5.3 Zwischen Konsens und kulturellem Konflikt: Protonormalistische und flexibelnormalistische Strategien in der PC-curriculum-Diskussion
6 American Identity: Das Verhandeln alter und neuer gesellschaftlicher Normalitätsvorstellungen; 6.1 Anglo-Conformity und Melting Pot: Der Einsatz protonormalistischer Strategien bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts; 6.2 Cultural Pluralism: Flexibelnormalistische Strategien bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts; 6.3 The Salad Bowl: Flexibilisierungsstrategien des Multikulturalismus seit den 60er Jahren bis zur PC-Diskussion in den 90er Jahren; 6.4 E Pluribus Unum: Protonormalistische Strategien in den 90er Jahren
7 Conservative Correctness: Eine protonormalistische Antwort auf Flexibilisierungstendenzen in den 90er Jahren; 7.1 Protonormalistische Strategien in der öffentlichen Kampagne gegen Political Correctness; 7.2 Die Funktion von Political Correctness; 7.3 Political Correctness als Media Hype
8 Schlußbemerkungen
9 Ausblick
10 Bibliographie
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