Jonathan Moore
Broschiertes Buch
Poison Artist
Thriller
Herausgegeben: Wörtche, Thomas;Übersetzung: Lux, Stefan
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Caleb Maddox ist Schmerzforscher und Toxikologe und wird als solcher zeitweilig von der Polizei von San Francisco als Berater bei Mordfällen hinzugezogen. Und die braucht gerade dringend seine Expertise, da in den letzten Wochen immer wieder wohlsituierte Männer tot aus der Bay gezogen werden, die unter unbeschreiblichen Schmerzen gestorben sein müssen. Maddox hilft gerne, auch wenn er zurzeit Krach mit seiner Freundin hat und daher lieber durch alle Bars der Stadt zieht. Dabei lernt er die geheimnisvolle Emmeline kennen, der er rasch verfällt. Emmeline scheint direkt aus einem Film Noir d...
Caleb Maddox ist Schmerzforscher und Toxikologe und wird als solcher zeitweilig von der Polizei von San Francisco als Berater bei Mordfällen hinzugezogen. Und die braucht gerade dringend seine Expertise, da in den letzten Wochen immer wieder wohlsituierte Männer tot aus der Bay gezogen werden, die unter unbeschreiblichen Schmerzen gestorben sein müssen. Maddox hilft gerne, auch wenn er zurzeit Krach mit seiner Freundin hat und daher lieber durch alle Bars der Stadt zieht. Dabei lernt er die geheimnisvolle Emmeline kennen, der er rasch verfällt. Emmeline scheint direkt aus einem Film Noir der 1940er zu stammen, eine Femme fatale, stylish, mysteriös, extravagant. Die Nebel wallen über der Bay Area, der Asphalt glänzt regennass, und Emmeline führt Maddox an die unwahrscheinlichsten Orte. Aber nichts, gar nichts ist so, wie es scheint ...
Jonathan Moore ist Anwalt und Romancier. Bevor er sein Jurastudium in New Orleans abschloss, war er Englischlehrer, Wildwasser-Rafting-Führer auf dem Rio Grande, Besitzer von Taiwans erstem mexikanischen Restaurant, Betreuer in einem texanischen Wildniscamp für jugendliche Straftäter und Ermittler für einen Strafverteidiger in Washington, D.C. Er lebt mit seiner Familie auf Hawaii. Seine Bücher wurden in zwölf Sprachen übersetzt. Thomas Wörtche, geboren 1954. Kritiker, Publizist, Literaturwissenschaftler. Beschäftigt sich für Print, Online und Radio mit Büchern, Bildern und Musik, schwerpunktmäßig mit internationaler crime fiction in allen medialen Formen, und mit Literatur aus Lateinamerika, Asien, Afrika und Australien/Ozeanien. Herausgeber der 'global crime'-Reihe metro in Kooperation mit dem Unionsverlag (1999 - 2007), der Reihe 'Penser Pulp' bei Diaphanes (2013-2014). Gründete 2013 zusammen mit Zoë Beck und Jan Karsten den (E-Book-)Verlag CulturBooks und gibt ein eigenes Krimi-Programm für Suhrkamp heraus. Co-Herausgeber des Online-Feuilletons CULTurMAG. Stefan Lux übersetzt aus dem Englischen und hat u. a. James Kestrel, Jonathan Moore, Marie Rutkoski, Loraine Peck und Nick Kolakowski ins Deutsche übertragen. Er lebt in Bonn.
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© Maria Y. Wang/Suhrkamp Verlag
Produktdetails
- suhrkamp taschenbuch 5264
- Verlag: Suhrkamp
- Originaltitel: The Poison Artist
- Artikelnr. des Verlages: ST 5264
- Deutsche Erstausgabe
- Seitenzahl: 349
- Erscheinungstermin: 14. Juni 2022
- Deutsch
- Abmessung: 207mm x 129mm x 30mm
- Gewicht: 410g
- ISBN-13: 9783518472644
- ISBN-10: 351847264X
- Artikelnr.: 62725917
Herstellerkennzeichnung
Suhrkamp Verlag
Torstraße 44
10119 Berlin
info@suhrkamp.de
Das Maximum an Schmerzen
Jonathan Moore lässt eine Femme fatale auf einen Toxikologen los. Der wiederum soll eigentlich bei der Aufklärung einer Mordserie helfen, befasst sich aber lieber mit guter Küche.
Los geht's stumpf und gut und krimitypisch. Caleb steht im Hotel vorm Spiegel, begutachtet die Wunde an seiner Stirn, zieht ein paar Glassplitter aus der Haut und blutet das Waschbecken voll. Schuld an der Blessur trägt seine Freundin, die sich bei einem Streit nur noch zu helfen wusste, indem sie ein Whiskeyglas als Wurfgeschoss einsetzte. Sodann folgt eine Rückschau in die gemeinsame Geschichte des Pärchens, und schon wieder spielt ein Schnitt, diesmal an ihrem Fuß, eine wesentliche Rolle. Als Nächstes schleppt
Jonathan Moore lässt eine Femme fatale auf einen Toxikologen los. Der wiederum soll eigentlich bei der Aufklärung einer Mordserie helfen, befasst sich aber lieber mit guter Küche.
Los geht's stumpf und gut und krimitypisch. Caleb steht im Hotel vorm Spiegel, begutachtet die Wunde an seiner Stirn, zieht ein paar Glassplitter aus der Haut und blutet das Waschbecken voll. Schuld an der Blessur trägt seine Freundin, die sich bei einem Streit nur noch zu helfen wusste, indem sie ein Whiskeyglas als Wurfgeschoss einsetzte. Sodann folgt eine Rückschau in die gemeinsame Geschichte des Pärchens, und schon wieder spielt ein Schnitt, diesmal an ihrem Fuß, eine wesentliche Rolle. Als Nächstes schleppt
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sich Caleb in eine Kneipe, um dort erst einmal in Ruhe Whiskey zu trinken. Der Leser lernt also: In Jonathan Moores Thriller "Poison Artist" begegnen sich sogar Liebende mit unbarmherziger Härte, die Handlung spielt sich im Bereich menschlicher, allzumenschlicher Scharmützel ab, und alles scheint mit allem in Schwingung zu stehen: Frust, Verletzungen, Alkohol.
Das ist auch in dem Moment noch korrekt, da sich der Plot verdichtet: In der Bucht von San Francisco werden immer wieder die Leichen gut situierter Männer gefunden, deren entscheidende Gemeinsamkeit der Leidensweg ist. Caleb, von Beruf Toxikologe und Schmerzforscher, ermittelt für seinen Kumpel Henry, der als Gerichtsmediziner arbeitet, dass die Toten nicht nur vollkommen betrunken waren, sondern auch mit dem Muskelrelaxans Vecuronium und dem Nervengift Thujon vollgepumpt wurden. "Ich habe alles analysiert, was sein Hormonsystem in den letzten drei Stunden seines Lebens ausgestoßen hat", sagt Caleb, "die Werte sind völlig außer Rand und Band. Vor seinem Tod hat er das Maximum an Schmerzen durchgemacht, die ein Mensch ertragen kann. Drei Stunden lang, mindestens. Totales, unerträgliches Leiden."
Seltsam an der Sache ist, dass eines der Opfer zuletzt in jener Bar gesehen wurde, in der sich Caleb den Drink nach der Eskalation mit seiner Freundin genehmigte. Noch seltsamer ist, dass sein Institut um Zuschüsse kämpft, damit er die Forschung darüber, wie sich Schmerz messen lässt, zu Ende bringen kann. Am seltsamsten allerdings ist diese Femme fatale, die plötzlich auftaucht, sich fortan bei den unpassendsten Gelegenheiten ans und ins Geschehen schmiegt, nach einem "dunklen Parfüm" duftet, am liebsten Absinth trinkt, auf den Namen Emmeline hört, den Eindruck macht, "als wäre sie aus einem Stummfilm herausgetreten" - und Caleb um den Verstand bringt. Damit auch die langsamen Leser verstehen, dass die Story immer dann, wenn sie die Szene betritt, Richtung Noir abbiegt, hat der Autor das Wort "Schatten" fast fünfzigmal im Roman untergebracht.
Emmeline ist das Kraftzentrum des zweiten Handlungsstrangs, der laufend die realistisch erzählten und insgesamt gelungenen Passagen auskontert. Die phantasmagorischen Episoden mit ihr markieren zugleich eine Umkehr des Zeitflusses. Sie fährt einen Invicta, hat eine rückwärts laufende Uhr in ihrer Kemenate und lässt sich von Caleb, der sonst mit modernster Technik hantiert, ein Gericht in alten Kupfertöpfen zubereiten: gegrillte Austern, dazu Prosecco, anschließend in der Pfanne sautierte Jakobsmuscheln mit Wildpilzen, danach Trüffelrisotto und zum Nachtisch gekühlte Himbeeren mit dunkler Schokolade. Obwohl bekannt ist, dass jeder Krimiplot Gefahr läuft, sich selbst zu verdauen, sobald die Kulinarik als Indikator kultureller Verfeinerungsstufen herhalten muss, lässt uns Moore sogar noch beim Schnippeln von Möhren und Sellerie zuschauen.
Das große Fressen und die Referenz "Noir" sind deswegen problematisch, weil sie über weite Strecken vor allem der Form des Thrillers eine Oberflächenpolitur verpassen, ohne sich mit dem Inhalt zu verbinden. Bei Emmeline handelt es sich gerade nicht um eine fein modellierte Figur, sondern um ein Abziehbild: blasse Haut, dunkle Haare, Satinkleid, hingehauchtes Gerede. Jonathan Moore, der übrigens Anwalt ist, als Englischlehrer und Wildwasser-Rafting-Führer gearbeitet hat und Taiwans erstes mexikanisches Restaurant besaß, will eine packende Stimmung heraufbeschwören, indem er Klischees und Regenwolken in den Text streut. Je länger die Lektüre dauert, desto deutlicher wird jedoch, dass die Geschichte unter den damit evozierten, oft unfreiwillig komischen Bildern ziemlich ächzt. Hätte Moore sein Faible für die "Schwarze Serie" hintangestellt, ihm wäre ein lesenswerter Krimi gelungen. KAI SPANKE
Jonathan Moore: "Poison Artist". Thriller.
Aus dem Englischen von Stefan Lux. Suhrkamp Verlag, Berlin 2022. 352 S., br., 16,95 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Das ist auch in dem Moment noch korrekt, da sich der Plot verdichtet: In der Bucht von San Francisco werden immer wieder die Leichen gut situierter Männer gefunden, deren entscheidende Gemeinsamkeit der Leidensweg ist. Caleb, von Beruf Toxikologe und Schmerzforscher, ermittelt für seinen Kumpel Henry, der als Gerichtsmediziner arbeitet, dass die Toten nicht nur vollkommen betrunken waren, sondern auch mit dem Muskelrelaxans Vecuronium und dem Nervengift Thujon vollgepumpt wurden. "Ich habe alles analysiert, was sein Hormonsystem in den letzten drei Stunden seines Lebens ausgestoßen hat", sagt Caleb, "die Werte sind völlig außer Rand und Band. Vor seinem Tod hat er das Maximum an Schmerzen durchgemacht, die ein Mensch ertragen kann. Drei Stunden lang, mindestens. Totales, unerträgliches Leiden."
Seltsam an der Sache ist, dass eines der Opfer zuletzt in jener Bar gesehen wurde, in der sich Caleb den Drink nach der Eskalation mit seiner Freundin genehmigte. Noch seltsamer ist, dass sein Institut um Zuschüsse kämpft, damit er die Forschung darüber, wie sich Schmerz messen lässt, zu Ende bringen kann. Am seltsamsten allerdings ist diese Femme fatale, die plötzlich auftaucht, sich fortan bei den unpassendsten Gelegenheiten ans und ins Geschehen schmiegt, nach einem "dunklen Parfüm" duftet, am liebsten Absinth trinkt, auf den Namen Emmeline hört, den Eindruck macht, "als wäre sie aus einem Stummfilm herausgetreten" - und Caleb um den Verstand bringt. Damit auch die langsamen Leser verstehen, dass die Story immer dann, wenn sie die Szene betritt, Richtung Noir abbiegt, hat der Autor das Wort "Schatten" fast fünfzigmal im Roman untergebracht.
Emmeline ist das Kraftzentrum des zweiten Handlungsstrangs, der laufend die realistisch erzählten und insgesamt gelungenen Passagen auskontert. Die phantasmagorischen Episoden mit ihr markieren zugleich eine Umkehr des Zeitflusses. Sie fährt einen Invicta, hat eine rückwärts laufende Uhr in ihrer Kemenate und lässt sich von Caleb, der sonst mit modernster Technik hantiert, ein Gericht in alten Kupfertöpfen zubereiten: gegrillte Austern, dazu Prosecco, anschließend in der Pfanne sautierte Jakobsmuscheln mit Wildpilzen, danach Trüffelrisotto und zum Nachtisch gekühlte Himbeeren mit dunkler Schokolade. Obwohl bekannt ist, dass jeder Krimiplot Gefahr läuft, sich selbst zu verdauen, sobald die Kulinarik als Indikator kultureller Verfeinerungsstufen herhalten muss, lässt uns Moore sogar noch beim Schnippeln von Möhren und Sellerie zuschauen.
Das große Fressen und die Referenz "Noir" sind deswegen problematisch, weil sie über weite Strecken vor allem der Form des Thrillers eine Oberflächenpolitur verpassen, ohne sich mit dem Inhalt zu verbinden. Bei Emmeline handelt es sich gerade nicht um eine fein modellierte Figur, sondern um ein Abziehbild: blasse Haut, dunkle Haare, Satinkleid, hingehauchtes Gerede. Jonathan Moore, der übrigens Anwalt ist, als Englischlehrer und Wildwasser-Rafting-Führer gearbeitet hat und Taiwans erstes mexikanisches Restaurant besaß, will eine packende Stimmung heraufbeschwören, indem er Klischees und Regenwolken in den Text streut. Je länger die Lektüre dauert, desto deutlicher wird jedoch, dass die Geschichte unter den damit evozierten, oft unfreiwillig komischen Bildern ziemlich ächzt. Hätte Moore sein Faible für die "Schwarze Serie" hintangestellt, ihm wäre ein lesenswerter Krimi gelungen. KAI SPANKE
Jonathan Moore: "Poison Artist". Thriller.
Aus dem Englischen von Stefan Lux. Suhrkamp Verlag, Berlin 2022. 352 S., br., 16,95 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Historisch anmutende Atmosphäre statt "Gewaltpornografie": Das ist für Katharina Granzin zentral bei der Lektüre von Jonathan Moores "Poison Artist." Ein Serienkiller flößt seinen Opfern kurz vor ihrem Exitus schmerzerzeugende Mittel ein, wie der Chemiker Caleb, selbst nicht frei von problematischem Substanz-Konsum, feststellt. Der Protagonist wisse bei diesen Fällen nicht so recht, woran er ist, erfahren wir von der Rezensentin, die zudem die Frage stellt, ob Calebs geheimnisvolle Affäre Emmeline nicht auch in dieses Rätsel verwickelt sein könnte. Was der Roman an übermäßiger Konstruiertheit aufweise, werde durch die Atmosphäre wettgemacht, verrät Granzin und empfiehlt die neblige San Francisco-Geschichte.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
»Ein Kriminalroman von seltener atmosphärischer Dichte und mysteriöser Geschehnisse.« Gerhard Moser ORF 20230116
Jonathan Moore: Poison Artist
„House of Shields“, „Pied Piper“, „Spondulix“: Schon die Namen der Bars, in denen Caleb Maddox am liebsten verkehrt, scheinen ganze Geschichten in sich zu tragen. Der renommierte Schmerzforscher und Toxikologe ist Protagonist in einem Thriller und Liebesdrama, wie man sie aus dem stilvollen Film-Noir-Kino der 1940er Jahre kennt. Weniger stilvoll sind das Whiskyglas, das ihm seine Freundin Bridget an den Kopf wirft, und der Liebeskummer, den er nach dem Ende seiner langen, toxischen Beziehung erlebt. Hart ist auch die Mordserie, mit der es die Polizei von San Francisco zu tun hat. Immer wieder werden hier Leichen wohlhabender Männer aus dem Wasser gezogen und erst Maddox deckt auf, was sie sonst noch gemeinsam haben: Man hat ihnen vor ihrem Tod bewusst und über Stunden extreme Schmerzen zugefügt. Ein Rätsel bleibt Maddox dagegen Emmeline, die geheimnisvolle Frau mit der sanften Stimme, die er an einer Bar traf und nach der er seitdem vergeblich sucht.
Für seinen neuen Roman „Poison Artist“ hat der Jurist und Autor Jonathan Moore mit Caleb Maddox einen schillernden Helden geschaffen. Seine fachliche Brillanz lässt ihn strahlen, als wäre er unbesiegbar. Zugleich wirkt er einsam und verletzlich, immer auf der Suche, ohne wirkliche Hoffnung, irgendwann anzukommen. Das Nachtleben hat entsprechend eine magnetische Wirkung auf ihn. In eleganten Bars kommt er zur Ruhe, wo Cocktails elegant gemixt werden und Absinth auf französische Art serviert wird. Gleichzeitig sind es Orte verführerischer Begegnungen, die Maddox' Neugier anstacheln und von denen er sich Erlösung verspricht. Instinkt und Erfahrung mögen ihn noch so warnen. Es ist ein Spiel, auf das er sich dennoch immer wieder einlässt – weil er es mag und wohl nicht anders kann.
Einerseits beschreibt Jonathan Moore San Francisco sehr atmosphärisch, als nebelverhangene Welt, in der die Grenzen zwischen Traum und Wirklichkeit zu verwischen scheinen. Andererseits erzählt er von Caleb Maddox' Lebens- und Genusswelt so plastisch und detailliert, dass man Lust bekommt, selbst eine Pfanne sautierter Jakobsmuscheln mit Wildpilzen und Trüffelrisotto zuzubereiten. Und auch einem Pathologen bei seinem Tagwerk über die Schulter schauen, erscheint nach diesem Thriller sehr vorstellbar. So führt die Lektüre von „Poison Artist“ nicht nur in die Schattenwelt menschlicher Abgründe, sondern wird vor allem zu einem sinnlichen Erlebnis. Alles zum Krimi des Monats
„House of Shields“, „Pied Piper“, „Spondulix“: Schon die Namen der Bars, in denen Caleb Maddox am liebsten verkehrt, scheinen ganze Geschichten in sich zu tragen. Der renommierte Schmerzforscher und Toxikologe ist Protagonist in einem Thriller und Liebesdrama, wie man sie aus dem stilvollen Film-Noir-Kino der 1940er Jahre kennt. Weniger stilvoll sind das Whiskyglas, das ihm seine Freundin Bridget an den Kopf wirft, und der Liebeskummer, den er nach dem Ende seiner langen, toxischen Beziehung erlebt. Hart ist auch die Mordserie, mit der es die Polizei von San Francisco zu tun hat. Immer wieder werden hier Leichen wohlhabender Männer aus dem Wasser gezogen und erst Maddox deckt auf, was sie sonst noch gemeinsam haben: Man hat ihnen vor ihrem Tod bewusst und über Stunden extreme Schmerzen zugefügt. Ein Rätsel bleibt Maddox dagegen Emmeline, die geheimnisvolle Frau mit der sanften Stimme, die er an einer Bar traf und nach der er seitdem vergeblich sucht.
Für seinen neuen Roman „Poison Artist“ hat der Jurist und Autor Jonathan Moore mit Caleb Maddox einen schillernden Helden geschaffen. Seine fachliche Brillanz lässt ihn strahlen, als wäre er unbesiegbar. Zugleich wirkt er einsam und verletzlich, immer auf der Suche, ohne wirkliche Hoffnung, irgendwann anzukommen. Das Nachtleben hat entsprechend eine magnetische Wirkung auf ihn. In eleganten Bars kommt er zur Ruhe, wo Cocktails elegant gemixt werden und Absinth auf französische Art serviert wird. Gleichzeitig sind es Orte verführerischer Begegnungen, die Maddox' Neugier anstacheln und von denen er sich Erlösung verspricht. Instinkt und Erfahrung mögen ihn noch so warnen. Es ist ein Spiel, auf das er sich dennoch immer wieder einlässt – weil er es mag und wohl nicht anders kann.
Einerseits beschreibt Jonathan Moore San Francisco sehr atmosphärisch, als nebelverhangene Welt, in der die Grenzen zwischen Traum und Wirklichkeit zu verwischen scheinen. Andererseits erzählt er von Caleb Maddox' Lebens- und Genusswelt so plastisch und detailliert, dass man Lust bekommt, selbst eine Pfanne sautierter Jakobsmuscheln mit Wildpilzen und Trüffelrisotto zuzubereiten. Und auch einem Pathologen bei seinem Tagwerk über die Schulter schauen, erscheint nach diesem Thriller sehr vorstellbar. So führt die Lektüre von „Poison Artist“ nicht nur in die Schattenwelt menschlicher Abgründe, sondern wird vor allem zu einem sinnlichen Erlebnis. Alles zum Krimi des Monats
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