
Perpetuating the Politics of Praise
Jeli Singers, Radios, and Political Mediation in Mali (PhD Thesis University of Yale 1996)
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The book describes continuities and changes in the political significance of jeliw (sing. jeli), praise singers, in Mali who performed crucial tasks of reputation management on behalf of wealthy and powerful families in the nineteenth century. Based on extended research in rural areas of southwestern Mali and in the capital Bamako, this study illustrates the effects and limitations of a mode of symbolically constructing rightful rule, and of its transformation in a changing institutional context. The performances of jeli musicians on broadcast media are taken as a starting point to illuminate ...
The book describes continuities and changes in the political significance of jeliw (sing. jeli), praise singers, in Mali who performed crucial tasks of reputation management on behalf of wealthy and powerful families in the nineteenth century. Based on extended research in rural areas of southwestern Mali and in the capital Bamako, this study illustrates the effects and limitations of a mode of symbolically constructing rightful rule, and of its transformation in a changing institutional context. The performances of jeli musicians on broadcast media are taken as a starting point to illuminate two aspects of state formation in Africa: the emergence of a public domain established by broadcast media, and the creation of a national culture.
Sociopolitical change and the commodification of praise performances have undermined the patronage relations between jeliw and patron families which once provided the institutional context for the jeliw's symbolic representations of power. Today praise performances of jeli praise singers do not validate their patrons' claims to positions of influence in national politics. Since the creation of Mali as an independant state in 1962, jeli musicians and traditionists have contributed important elements of a "national" culture while drawing primarily on the music, cultures and traditions of southern Mali. Some of them, mostly women singers of sometimes international renown, have become emblematic figures of Malian popular culture. Because their music is predominantely displayed in the public domain established by the national radio, they sustain the homogenizing effects of the governmental politics of culture. But their music also serves listeners from the south as a medium to assert the particularity of their local traditions in a multicultural nation state.
Das Buch beschreibt Kontinuitäten und Veränderungen in der politischen Bedeutung von jeliw (sing. jeli), die im südlichen Mali des 19. Jahrhundert durch ihre Tätigkeit als Preissängerinnen und -sprecher eine wichtige Rolle bei der öffentlichen Darstellung und Rechtfertigung der Machtposition von mächtigen und wohlhabenden Patronfamilien spielten. Die Studie basiert auf mehreren längeren Feldforschungsaufenthalten im ländlichen Bereich des Südwestens von Mali und in der Hauptstadt Bamako im Zeitraum zwischen 1992 und 1998. Sie illustriert die Auswirkungen und Begrenzungen einer spezifischen Form der symbolischen Konstruktion von rechtmäßiger Herrschaft, und wie sich diese in den vergangenen 80 Jahren, im Zuge der Kolonialherrschaft und im Verlauf der postkolonialen Periode verändert hat. Dabei dienen die musikalischen und performativen Darstellungen der Jeliw als Ausgangspunkt, um zwei Prozesse der Staatsbildung in Afrika näher zu beleuchten: die Herausbildung einer Sphäre der Öffentlichkeit durch den Einsatz von Massenmedien und die Schaffung einer Nationalkultur. Das Buch beschreibt, wie die Transformation von sozialen und politischen Hierarchien und die Kommodifizierung des Preisgesangs der Jeliw zunehmend das Patron-Klienten-Verhältnis unterminierten, welches zuvor den institutionellen Kontext für die symbolische Rechtfertigung von Herrschaft darstellte. In der gegenwärtigen nationalen Politik verleihen die Preisgesänge, die einige Jeliw auf Mitglieder der neuen Elite anstimmen, deren Anspruch auf Herrschaft keine Gültigkeit mehr. Doch haben seit der Unabhängigkeit Malis im Jahre 1960 einige Jeliw, durch ihre Aufführung von musikalischen und oralen Traditionen, die vor allem die Kultur und Geschichte der südlichen Völker widerspiegelten, bedeutsame Elemente einer "nationalen" Kultur formuliert und teilweise neu geschaffen. Viele dieser Jeliw sind Frauen, die zu Emblemen dieser neu geschaffenen malischen Nationalkultur geworden und als Popsängerinnen weit über die Grenzen ihres Landes und Afrikas hinaus bekannt sind. Da ihre Musik lange Jahre in der öffentlichen Sphäre dominierte, die durch das staatliche Radio geschaffen wurde, unterstützten sie die Tendenz der offiziellen Kulturpolitik zu einer Homogenisierung regionaler Kulturen. Gleichzeitig jedoch bietet die Musik dieser Jeli-Popsängerinnen, die über das staatliche Radio ausgestrahlt wird, HörerInnen aus den südlichen Gebieten des Landes eine Gelegenheit, die Besonderheit iher lokalen Traditionen in einem multikulturellen Nationalstaat hervorzuheben.
Sociopolitical change and the commodification of praise performances have undermined the patronage relations between jeliw and patron families which once provided the institutional context for the jeliw's symbolic representations of power. Today praise performances of jeli praise singers do not validate their patrons' claims to positions of influence in national politics. Since the creation of Mali as an independant state in 1962, jeli musicians and traditionists have contributed important elements of a "national" culture while drawing primarily on the music, cultures and traditions of southern Mali. Some of them, mostly women singers of sometimes international renown, have become emblematic figures of Malian popular culture. Because their music is predominantely displayed in the public domain established by the national radio, they sustain the homogenizing effects of the governmental politics of culture. But their music also serves listeners from the south as a medium to assert the particularity of their local traditions in a multicultural nation state.
Das Buch beschreibt Kontinuitäten und Veränderungen in der politischen Bedeutung von jeliw (sing. jeli), die im südlichen Mali des 19. Jahrhundert durch ihre Tätigkeit als Preissängerinnen und -sprecher eine wichtige Rolle bei der öffentlichen Darstellung und Rechtfertigung der Machtposition von mächtigen und wohlhabenden Patronfamilien spielten. Die Studie basiert auf mehreren längeren Feldforschungsaufenthalten im ländlichen Bereich des Südwestens von Mali und in der Hauptstadt Bamako im Zeitraum zwischen 1992 und 1998. Sie illustriert die Auswirkungen und Begrenzungen einer spezifischen Form der symbolischen Konstruktion von rechtmäßiger Herrschaft, und wie sich diese in den vergangenen 80 Jahren, im Zuge der Kolonialherrschaft und im Verlauf der postkolonialen Periode verändert hat. Dabei dienen die musikalischen und performativen Darstellungen der Jeliw als Ausgangspunkt, um zwei Prozesse der Staatsbildung in Afrika näher zu beleuchten: die Herausbildung einer Sphäre der Öffentlichkeit durch den Einsatz von Massenmedien und die Schaffung einer Nationalkultur. Das Buch beschreibt, wie die Transformation von sozialen und politischen Hierarchien und die Kommodifizierung des Preisgesangs der Jeliw zunehmend das Patron-Klienten-Verhältnis unterminierten, welches zuvor den institutionellen Kontext für die symbolische Rechtfertigung von Herrschaft darstellte. In der gegenwärtigen nationalen Politik verleihen die Preisgesänge, die einige Jeliw auf Mitglieder der neuen Elite anstimmen, deren Anspruch auf Herrschaft keine Gültigkeit mehr. Doch haben seit der Unabhängigkeit Malis im Jahre 1960 einige Jeliw, durch ihre Aufführung von musikalischen und oralen Traditionen, die vor allem die Kultur und Geschichte der südlichen Völker widerspiegelten, bedeutsame Elemente einer "nationalen" Kultur formuliert und teilweise neu geschaffen. Viele dieser Jeliw sind Frauen, die zu Emblemen dieser neu geschaffenen malischen Nationalkultur geworden und als Popsängerinnen weit über die Grenzen ihres Landes und Afrikas hinaus bekannt sind. Da ihre Musik lange Jahre in der öffentlichen Sphäre dominierte, die durch das staatliche Radio geschaffen wurde, unterstützten sie die Tendenz der offiziellen Kulturpolitik zu einer Homogenisierung regionaler Kulturen. Gleichzeitig jedoch bietet die Musik dieser Jeli-Popsängerinnen, die über das staatliche Radio ausgestrahlt wird, HörerInnen aus den südlichen Gebieten des Landes eine Gelegenheit, die Besonderheit iher lokalen Traditionen in einem multikulturellen Nationalstaat hervorzuheben.