Serge Ramelli

Gebundenes Buch

Paris

Text in Deutsch, Englisch und Französisch

Beschreibung

Text in Deutsch, Englisch und Französisch. Die Metropole Paris präsentiert in der dramatischen Vision von Serge Ramelli Ein fabelhaft-faszinierender Stadtrundgang in unvergleichlichem Licht Film und Fotografie verschmelzen zu einem schwarz-weißen Gesamtkunstwerk Paris ist die Stadt der Liebe, der Lichter und des Savoir-vivre. Und die Weltstadt ist mit Sicherheit einer der am häufigsten im Bild festgehaltenen Orte auf der ganzen Welt. Egal, ob diese Fotos von Touristen gemacht wurden, die schnell ein Erinnerungsfoto schießen, oder durch die Hand eines Fotografen mit professioneller Kameraausru stung entstanden sind. Dass dieses Fotobuch jedoch etwas ganz Besonderes ist, zeigt der kleine Einblick, den man hier gewinnen kann. Noch nie wurde Paris so eindrucksvoll, bedeutungsschwer und so dramatisch in Szene gesetzt wie von dem Franzosen Serge Ramelli. Seine Vision der Stadt ist wie sein fotografisches Werk u berhaupt unverkennbar filmisch inspiriert. So bekennt er sich auch klar zu seiner zweiten Leidenschaft, dem Filmemachen (dem er sich neben dem Fotografieren ebenfalls widmet) und zu seiner Faszination fu r Filme von Jean-Pierre Jeunet oder Ridley Scott. Beeindruckend und fabelhaft erscheint seine Interpretation der Großstadt Paris, die, sonst Tag und Nacht pulsierend, hier beinahe menschenleer als symbolträchtiger Ort in vielen Facetten offenbart wird und in ein unnachahmliches Licht getaucht ist.

Autor

Ramelli, Serge
Der französische Fotograf Serge Ramelli hat sich auf Landschaften und Städteaufnahmen spezialisiert. Seine Kunstfotografien sind bei den Galeriekette YellowKorner weltweit vertreten. Über YouTube bietet er, der selbst als Autodidakt zu fotografieren begann, aktuell für ca. 550 000 Abonnenten Foto-Onlinekurse an. Ramelli ist bereits Autor der Bildbände Paris, New York, Venice und Los Angeles. Im Frühjahrsprogramm 2019 erschienen bei teNeues New York und Paris in Farbe, 2020 bringt er einen neuen Band über Barcelona heraus. Der Fotograf, der inzwischen weltweiten Ruf genießt, begann seine Karriere als Autodidakt. Ursprünglich aus Frankreich stammend, lebt Ramelli mittlerweile seit einigen Jahren in Los Angeles. Serge Ramelli, der bereits in jungen Jahren von Bildern fasziniert war, ist seit 2005 professioneller Fotograf und Kinoproduzent.

Produktdetails

• Verlag: YellowKorner Editions / teNeues Verlag ein Imprint des Gestalten Verlags
• Seitenzahl: 176
• Erscheinungstermin: 23. März 2015
• Deutsch, Englisch, Französisch
• Abmessung: 350mm x 285mm x 20mm
• Gewicht: 1g
• ISBN-13: 9783832732523
• ISBN-10: 3832732527
• Artikelnr.: 41856717

Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 18.11.2015

Leere Straßen gab es in Paris schon immer, nie aber waren sie so unheimlich

Es muss laut gewesen sein, als Louis Jacques Mandé Daguerre im Frühjahr 1838 aus einem Haus herunter den Boulevard du Temple fotografiert hat. Das Hufgetrappel der Pferde hallte zwischen den Fassaden, das Schreien der Kutscher wird zu ihm hinaufgedrungen sein, und vielleicht hörte er sogar ein Murmeln der Passanten. Die Straße zählte zu den belebtesten von ganz Paris - doch auf seinem Bild, einer der ersten Fotografien der Geschichte, ist die Straße leer. Nur ein einziger Mensch steht an einer Straßenecke, vermutlich hat er sich die Schuhe putzen lassen und verharrte deshalb in starrer Pose. Der restliche Verkehr hat sich während der minutenlangen

Belichtungszeit buchstäblich aus dem Bild bewegt.

Bis heute geht ein eigentümlicher Reiz von den Aufnahmen des 19. Jahrhunderts aus, die den Moment nicht fassen konnten, sondern die Zeit gleichsam sammelten und nur wiedergaben, was von Dauer war. Deshalb erscheinen die Straßen menschenleer, und es egalisierten sich etwa die Flüsse durch ihre Bewegung zu einer glatten Fläche - ein Effekt, den sich der japanische Fotokünstler Sugimoto heute wieder in den Langzeitbelichtungen seiner Seascapes zunutze macht, um eine Stimmung meditativer Unaufgeregtheit zu erzeugen.

"Paris" heißt nun ein Bildband, für den Serge Ramelli seine Heimatstadt im Dämmer des späten Nachmittags fotografiert hat. Die Straßenlaternen brennen schon, während am Himmel noch letzte Fetzen von Licht durch die gebrochenen Wolkendecken aufblitzen. Dass manches Haus wie von innen heraus strahlt, ist zweifelsfrei der Nachbearbeitung am Computer geschuldet - und wer weiß, ob Ramelli nicht mit Retusche nachgeholfen hat, um Straßen und Plätze frei von Menschen zu bekommen. Aber es gibt ja diesen einen Moment am Tag, da man eine Stadt für sich zu besitzen glaubt. Da niemand unterwegs ist und die Häuser, Brücken und Türme ein Eigenleben entwickeln. Dann ist es, als lausche man der Architektur ihre Gedanken ab. Der deutsche Fotograf Christopher Thomas hat diese Augenblicke für seine Bücher in vielen Städten festgehalten, auch in Paris, und mit seiner verklärenden Sicht eine eigene Bildsprache entwickelt. Serge Ramelli hat sie mit seiner Arbeit um einen neuen Zungenschlag erweitert. Und vermutlich hätte man die Bilder noch vor wenigen Tagen als ebenso romantisch empfunden wie jene von Christopher Thomas. Aber nach den Ereignissen vom 13. November meint man eine gewisse Schockstarre zu erkennen. Was anheimelnd hätte sein können, ist mit einem Mal zutiefst irritierend. Die Vorhängeschlösser, die Liebespaare am Pont des Arts aufgehängt haben, addieren sich zu Balustraden. Ketten vor dem Panthéon, die das Parken von Autos verhindern sollen, erinnern plötzlich an ausgerollte Polizeiabsperrungen. Und die alleingelassene Place de la Concorde lässt einen glauben, die Menschen hätten die Flucht ergriffen. Etwas Bedrohliches strahlen die Bilder jetzt aus, obwohl sie vermutlich mit der entgegengesetzten Absicht gemacht worden sind. Der Terror hat der Leere ihr Moment des Friedens geraubt.

FREDDY LANGER

Serge Ramelli: "Paris".

Mit einem Vorwort von Harold Hinsinger.

Edition YelloKorner im Verlag te Neues,

Kempen 2015. 176 S., Abb., geb., 59,90 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Freddy Langer trauert um den Verlust des Friedens in den stillen Fotografien, die Serge Ramelli von Paris angefertigt hat. Dass die eigentlich von einer Stimmung der Unaufgeregtheit und des Innenhaltens geprägten Bilder nach den Ereignissen vom 13. November 2015 nun auf den Rezensenten den Eindruck erwecken, als gehe etwas Bedrohliches von ihnen aus und alle Menschen hätten die Flucht ergriffen, hat sich Ramelli sicherlich auch nicht so vorgestellt. Langers Vergleich des Bildbandes mit den Fotografien von Daguerre 1838 oder mit dem japanischen Fotokünstler Sugimoto sagt Ramelli sicher mehr zu. Dass der Künstler seine Bilder womöglich nachbearbeitet und die Menschen von den Pariser Straßen und Plätzen einfach wegretuschiert hat, ist die nüchterne Erklärung für den Effekt, die der Rezensent allerdings auch einräumt.

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