Yuko Kuhn
Gebundenes Buch
Onigiri
Versandkostenfrei!
Sofort lieferbar
Weitere Ausgaben:
PAYBACK Punkte
0 °P sammeln!
Eine deutsch-japanische Familiengeschichte, wie man sie noch nicht gelesen hat. »Zum Heulen schön.« (Doris Dörrie)Als Aki erfährt, dass ihre Großmutter gestorben ist, bucht sie zwei Flüge. Ein letztes Mal will sie ihre Mutter zu ihrer Familie in Japan bringen, auch wenn sie weiß, wie riskant es ist, einen dementen Menschen aus der gewohnten Umgebung zu reißen. Und wirklich hat sie Keiko noch nie so verloren erlebt wie in der ersten Nacht im Hotel. Doch dann sitzen sie beim Essen im alten Elternhaus, und plötzlich spricht sie, die so still geworden ist, fröhlich und klar für sich se...
Eine deutsch-japanische Familiengeschichte, wie man sie noch nicht gelesen hat. »Zum Heulen schön.« (Doris Dörrie)Als Aki erfährt, dass ihre Großmutter gestorben ist, bucht sie zwei Flüge. Ein letztes Mal will sie ihre Mutter zu ihrer Familie in Japan bringen, auch wenn sie weiß, wie riskant es ist, einen dementen Menschen aus der gewohnten Umgebung zu reißen. Und wirklich hat sie Keiko noch nie so verloren erlebt wie in der ersten Nacht im Hotel. Doch dann sitzen sie beim Essen im alten Elternhaus, und plötzlich spricht sie, die so still geworden ist, fröhlich und klar für sich selbst. Erst auf dieser Reise erkennt Aki in ihrer Mutter die mutige und lebenshungrige Frau, die sie einmal war, bevor sich in Deutschland diese große, für Aki so bedrohliche Müdigkeit über sie legte. Mit sanfter Klarheit lässt Yuko Kuhn die faszinierende Geschichte einer deutsch-japanischen Familie entstehen, die zwischen den Kulturen verloren geht und sich neu findet.
Yuko Kuhn wurde 1983 in München geboren. Sie studierte Kulturwirtschaft in Passau und Aix-en-Provence. 2019 fand sie über ihre Tätigkeit an der HFF / Hochschule für Fernsehen und Film München zum Schreiben. Mit ihrem Mann und ihren drei Kindern lebt sie in München.
Produktdetails
- Verlag: Hanser Berlin
- Artikelnr. des Verlages: 516/28311
- Seitenzahl: 208
- Erscheinungstermin: 22. Juli 2025
- Deutsch
- Abmessung: 206mm x 127mm x 23mm
- Gewicht: 320g
- ISBN-13: 9783446283114
- ISBN-10: 3446283110
- Artikelnr.: 73679728
Herstellerkennzeichnung
Hanser Berlin
Lehrter Straße 57 Haus 4
10557 Berlin
info@hanser.de
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Auf wundersame Weiße hat es die deutsche Autorin Yuko Kuhn genau auf den Punkt getroffen, findet Rezensentin Elke Schlinsog: "Leise Töne und klare, nüchterne Formulierungen" erzählen von einer Mutter-Tochter-Reise in die Vergangenheit und kulturellen Missverständnissen zwischen deutscher Strenge und japanischer Zurückhaltung - ganz ohne Klischees. Der autobiographisch inspirierte Debütroman skizziert bewegend die deutsch-japanische Familie der Erzählerin Aki und ihrer demenzkranken Mutter Keiko, die in Deutschland nie richtig angekommen ist, erklärt Schlinsog. Im Mittelpunkt steht eine letzte Reise nach Japan, die Erinnerungen weckt und Einblicke in die kulturellen Konflikte und das Gefühl des Fremdseins gibt, das sich durch das Aufwachsen zwischen zwei Welten zieht. Der Roman schafft eindrückliche Bilder, wie das der Mutter, die sich mit angezogenen Beinen und Händen vor dem Gesicht vor der Welt verstecken will, lobt die Kritikerin. Bei ihr hinterlässt er in jedem Fall lebendige Sinneseindrücke und berührt mit seiner sensiblen Darstellung von Abschied, Alter und der Kraft der Erinnerung.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
»Ein ganz feiner, unaufgeregter Schreibstil, immer genau beobachtend... Sehr berührend erzählt.« Elke Schlinsog, Deutschlandfunk Kultur, 28.7.25 »Eine literarische Liebeserklärung, die sanfte Suche nach einem verlorenen Stück Paradies.« Gallus Frei-Tomic, literaturblatt.ch, 24.7.25 »Yuko Kuhns Beschreibungen sind intensiv und fesselnd. Und überraschend wie die Füllung des zum Dreieck geformten Reissnacks Onigiri.« Simone Bauer, Missy Magazin, Juli 2025 »Yuko Kuhn erzählt unglaublich berührend von all dem, was Familien zusammenhält - und entzweit. Ein Buch, das wärmt wie eine große Tasse Tee.« Okka Rohd, Freundin, Juli 2025
Emotionale Herausforderungen;
In diesem interessanten und bewegenden Buch erzählt die Aki ihre deutsch-japanische Familiengeschichte bestehend aus der interessanten Geschichte ihrer Mutter und ihrer eigenen Lebensgeschichte. Die Erzählzeit springt immer wieder hin und her. Mal begleitet …
Mehr
Emotionale Herausforderungen;
In diesem interessanten und bewegenden Buch erzählt die Aki ihre deutsch-japanische Familiengeschichte bestehend aus der interessanten Geschichte ihrer Mutter und ihrer eigenen Lebensgeschichte. Die Erzählzeit springt immer wieder hin und her. Mal begleitet man beide Frauen auf ihrer Reise nach Japan, die aufgrund der Demenz der Mutter eine Herausforderung ist, aber auch alte Erinnerungen und Emotionen weckt. Mal kommen Rückblenden und Erinnerungen ohne große Ankündigung, man muss sie selbst einordnen und sich erschließen. Ich fand das Buch sehr interessant, da es einen anderen Blick auf viele Dinge und Lebensbereiche gewährt, was aufschlussreich und erhellend ist. Trotzdem hätte ich mir zu jedem Sprung in der Erzählzeit und Perspektive eine zeitliche Einordnung gewünscht, um einen großen Überblick zu haben. Und trotz des neutralen Erzähltons sind bei mir viele Emotionen angekommen, das war gut gemacht. Da es noch etwas Luft nach oben gibt, vergebe ich vier Sterne für dieses ungewöhnliche Buch.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Aki fliegt mit ihrer dementen Mutter Keiko nach Japan, um sie noch ein letztes Mal ihre dort lebende Familie sehen zu lassen, bevor ihre Erinnerungen an sie komplett verloren gehen werden.
Die Geschichte ist eine Mischung aus Gegenwart und zahlreichen Sprüngen in die Vergangenheit der …
Mehr
Aki fliegt mit ihrer dementen Mutter Keiko nach Japan, um sie noch ein letztes Mal ihre dort lebende Familie sehen zu lassen, bevor ihre Erinnerungen an sie komplett verloren gehen werden.
Die Geschichte ist eine Mischung aus Gegenwart und zahlreichen Sprüngen in die Vergangenheit der Familie: die Zeit, in der Keiko nach Deutschland auswanderte, wie sie Akis Vater kennenlernte, welche Schwierigkeiten sie mit den Gepflogenheiten der Schwiegereltern hatte und so weiter.
Leider liegt genau hier der Knackpunkt, warum mir das Buch nicht gefallen hat. Es handelt sich nicht um eine zusammenhängende Geschichte, in der beispielsweise einzelne Kapitel die Vergangenheit erzählen. Nein. Hier wird in zahlreichen Abschnitten hin und her gesprungen. Es liest sich eher wie ungeordnete Gedanken.
Ich konnte nur schwer folgen, leider hat es den Lesefluss dadurch extrem gehemmt. Ich glaube, dass ich noch nie so lange an einem 200 Seiten-Buch gelesen habe… das spricht wohl für sich.
Mein zweiter großer Kritikpunkt ist die Emotionslosigkeit mit der über die Krankheit der Mutter berichtet wird. Demenz ist so ein wichtiges Thema - so eine schwere Krankheit. Und das nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für die Angehörigen. Irgendwie hätte ich erwartet, dass es unsere Protagonistin mehr mitnimmt ihre Mutter so zu erleben. Vielleicht hat sie das auch - für mich waren diese Gefühle aber weder spürbar noch greifbar.
Wichtig zu erwähnen ist noch, dass sich am Ende des Buches ein Glossar befindet. Eigentlich top, da es zahlreiche japanische Wörter gibt, die einer Erklärung/ Übersetzung bedürfen. Für Leute, die die Geschichte als Ebook lesen, könnte das unpraktisch sein, da das „Blättern“ schwerfällt.
Alles in allem für mich leider eher eine Enttäuschung, da weder die Kultur Japans noch die zwischenmenschlichen Beziehungen oder die Krankheit Demenz ausreichend beleuchtet wurden. Schade.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
eine Reise
Ein wenig hatte mit der klappentext und auch das Cover an das Buch und den Film Kirschblüten hanami erinnert Punkt aber natürlich ist es ganz anders in der Geschichte und ebenso lesenswert Punkt denn in dieser Geschichte geht es um meine Reise die eine Mutter mit ihrer …
Mehr
eine Reise
Ein wenig hatte mit der klappentext und auch das Cover an das Buch und den Film Kirschblüten hanami erinnert Punkt aber natürlich ist es ganz anders in der Geschichte und ebenso lesenswert Punkt denn in dieser Geschichte geht es um meine Reise die eine Mutter mit ihrer Tochter antritt, mit ihrer erwachsenen Tochter. Denn die Oma ist gestorben und nun wollen beide Frauen nach Japan reisen und der Oma ihre letzte Ehre zu erweisen. Jedoch ist es keine einfache Reise, da die Mutter bereits demenzartiger Episoden hat und die natürlich nicht einfach für ihre Tochter zu händeln ist. Dennoch bewirkt diese Reise ganz viel für beide und ist eher eine Bereicherung in ihrem Leben. Das Buch ist ergreifen geschrieben und die Geschichte ist sehr tiefgründig. Man erfährt auch sehr viel aus der Vergangenheit der beiden Frauen und kann sich so einen allumfassendes Bild machen. Für mich war das Buch sehr lesenswert.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Keiko kam vor vielen Jahren aus Japan nach Deutschland. An verschiedenen Goetheinstituten lernte sie die Sprache, zog von Stadt zu Stadt. Sie heiratete reich, was in den Augen ihrer japanischen Familie als großes Glück gilt. Die Ehe, aus der zwei Kinder hervorgingen, ist mittlerweile …
Mehr
Keiko kam vor vielen Jahren aus Japan nach Deutschland. An verschiedenen Goetheinstituten lernte sie die Sprache, zog von Stadt zu Stadt. Sie heiratete reich, was in den Augen ihrer japanischen Familie als großes Glück gilt. Die Ehe, aus der zwei Kinder hervorgingen, ist mittlerweile geschieden. Keiko ist inzwischen dement, schafft es bei diversen Terminen mit Therapeuten etc. jedoch immer, völlig normal zu wirken. Als Keikos Mutter stirbt, zögert Keikos Tochter Aki zunächst, ob sie mit ihr nach Japan fliegen soll, um sie nicht aus der gewohnten Umgebung zu reißen. Sie wagt den Schritt schließlich doch und lernt auf der Reise noch einiges über ihre Mutter.
Onigiri ist das Debüt der deutsch-japanischen Autorin Yuko Kuhn. Dieser Hintergrund, das selbst erlebte Aufeinandertreffen der beiden Kulturen, macht den Roman besonders authentisch. Es sind die vielen Details, die deutlich machen, dass die Autorin weiß wovon sie spricht. Daneben sind es aber ihr Erzählstil und vor allem ihre Sprache, die das Buch besonders machen. Immer wieder musste ich beim Lesen innehalten, um mir Sätze auf der Zunge zergehen zu lassen.
Besonders Keiko hat mich fasziniert, wie sie sich in einem fremden Land zurechtfindet, die Schwierigkeiten, mit denen sie in ihrer deutschen Familie zurechtkommen muss, dieses ständige Leben zwischen zwei Kulturen: sie ist noch keine richtige Deutsche, eine richtige Japanerin ist sie aber auch nicht mehr.
Ein sehr lesenswertes Debüt.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Im Buch geht es um Aki, deren Mutter dement ist. Als sie erfährt, dass ihre Großmutter gestorben ist, nimmt sie ihre Mutter noch ein letztes Mal mit nach Japan, damit sie noch einmal ihre frühere Heimat und ihre Familie sehen kann.
Ich mochte das Buch anfangs gerne. Es hatte so …
Mehr
Im Buch geht es um Aki, deren Mutter dement ist. Als sie erfährt, dass ihre Großmutter gestorben ist, nimmt sie ihre Mutter noch ein letztes Mal mit nach Japan, damit sie noch einmal ihre frühere Heimat und ihre Familie sehen kann.
Ich mochte das Buch anfangs gerne. Es hatte so ein präzises, realistisches und trotzdem sachtes Bild von einer Person mit Demenz. Das hat mich berührt, weil eines meiner Familienmitglieder an Demenz erkrankt war und es vor allem für die, die ihr am nächsten standen, manchmal schwierig war, sich diese Sanftheit zu bewahren. Das Buch zeigt auch ganz klar, was für eine schwierige Situation es ist, wenn die eigene Mutter an Demenz erkrankt und wie das Aki und ihren Bruder belastet hat.
Die kulturellen Differenzen zwischen der deutschen und japanischen Kultur waren aus Akis Kindersicht sehr eindrücklich.
Leider war das auch schon der letzte positive Punkt meinerseits. Die Erzählung war insgesamt sehr wirr. Wir sind in der Zeit viel herumgesprungen, sodass oft nicht klar war, ob die letzte Szene in der Gegenwart, vor oder nach der danach spielt.
Ich habe sehr, sehr lange an dieser Novelle gelesen, was bezeichnend ist, wenn man bedenkt, wie kurz sie ist.
Es gab einige sehr gelungene Aspekte, die aber durch das Wirrwarr des Textes unheimlich untergegangen sind. Ich kann das Buch leider nicht empfehlen, werde die Autorin aber auf jeden Fall im Auge behalten.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Onigiri, der Debütroman von Yuko Kuhn, ist die Geschichte einer deutsch-japanischen Familie, in deren Mittelpunkt Tochter Aki und Mutter Keiko stehen.
Die über achtzigjährige Keiko kam als junge Frau nach Deutschland, sie hat den zehn Jahre jüngeren Karl geheiratet, der aus …
Mehr
Onigiri, der Debütroman von Yuko Kuhn, ist die Geschichte einer deutsch-japanischen Familie, in deren Mittelpunkt Tochter Aki und Mutter Keiko stehen.
Die über achtzigjährige Keiko kam als junge Frau nach Deutschland, sie hat den zehn Jahre jüngeren Karl geheiratet, der aus einer wohlhabenden Familie stammte. Karls Eltern Gesine und Ludwig waren von seiner Wahl nicht sehr angetan, ihr Verhältnis zu Keiko blieb bis zu ihrem Lebensende distanziert.
Keiko und Karl bekommen zwei Kinder: Aki und Kenta. Karl ist psychisch instabil, er kämpft mit Depressionen, die Ehe scheitert, doch Karl hält den Kontakt zu seinen Kindern.
Keiko bleibt auch nach ihrer Scheidung in Deutschland, doch ihr Herz hängt an Japan. Seit sie in Deutschland lebt, war sie nur wenige Male dort. Als ihr Gedächtnis immer mehr schlechter wird, beschließt Aki, ihr mit einer Reise nach Japan eine Freude zu machen. Und tatsächlich lebt Keiko in ihrer alten Heimat auf, auch wenn sich nicht leugnen lässt, dass ihre Demenz voranschreitet.
In dem Buch lernen wir die ganze Familie gut kennen, sowohl die deutsche als auch die japanische Seite. Mir haben am besten die Geschichten über Keikos Schwiegereltern gefallen. Auch nachdem sich Karl von Keiko getrennt hatte, haben sich seine Eltern um ein gutes Verhältnis zu seinen Kindern bemüht, was nur bedingt geklappt hatte. Aki hat sich im Haus ihrer deutschen Großeltern nie richtig wohl gefühlt, vielleicht weil sie wusste, dass diese ihre Mutter ablehnen.
Ich mochte die Beziehung von Kenta zu seiner Nichte und seinem Neffen. Selbst kinderlos, stand er seiner Schwester stets hilfreich zur Seite, wenn die Kinder abgeholt oder beschäftigt werden sollten.
Am wenigsten erfahren wir über Akis Mann Felix und ihre beiden Kinder. Dafür lernen wir ihren Onkel Masayuki gut kennen, den Mutter und Tochter in Kobe besuchen.
Ich habe das Buch gern gelesen, hätte mir allerdings mehr Informationen über Japan gewünscht. Es werden viele japanische Gerichte und Spezialitäten vorgestellt, nicht nur die titelgebenden Reisbällchen Onigiri. Im Glossar am Ende des Buches werden alle im Buch genannten japanischen Lebensmittel und Gerichte kurz umrissen. Eine große Rolle spielt das Thema Demenz, genau wie die Beziehung zwischen Mutter und Tochter. Da ein Nachwort fehlt, erfahren wir nicht, ob das Buch autobiographisch oder fiktional ist.
Der Roman ist wie ein langer, ruhiger Fluss, mir fehlte Spannung, die vielleicht mittels eines Familiengeheimnisses aufgekommen wäre. Mich konnte es nicht ganz überzeugen, ich würde es Leser*innen empfehlen, die gern Familiengeschichten lesen.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Sehr schnell kam mir das berühmte Zitat von Tolstoi in Erinnerung als ich den Roman Onigiri von Yuko Kuhn las: Alle glücklichen Familien sind einander ähnlich, jede unglückliche Familie jedoch ist auf ihre besondere Weise unglücklich. Die Autorin erzählt aus der …
Mehr
Sehr schnell kam mir das berühmte Zitat von Tolstoi in Erinnerung als ich den Roman Onigiri von Yuko Kuhn las: Alle glücklichen Familien sind einander ähnlich, jede unglückliche Familie jedoch ist auf ihre besondere Weise unglücklich. Die Autorin erzählt aus der Ich-Perspektive im Hauptstrang von einer gemeinsamen und vermutlich letzten Reise mit ihrer dementen Mutter nach Japan in deren Geburtsstadt Kobe.
Jeder, der bereits länger mit dementen Menschen zu tun hatte, weiß, wie schwierig dies ist. Keiko erkennt vieles von früher wieder, aber alles, was vor einer Minute und in den letzten Jahren war, ist weg. Doch dies ist nicht alles, parallel dazu wird die schwierige Beziehung zum Exmann und dessen Eltern erzählt.
Mich hat das Buch sehr berührt, manches erlebe ich gerade selbst und anderes lässt mich nur staunen.
Ich kann jedem, der auch nur eine kleine Schwäche für Japan hat, dieses Buch ans Herz legen.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Aki ist die Tochter einer Japanerin und eines Deutschen, in Deutschland geboren und aufgewachsen. Der Kontakt zu ihren japanischen Verwandten ist seit einigen Jahren eingeschlafen, sodass Aki erst spät vom Tod ihrer Großmutter erfährt. Für Akis Mutter, die mittlerweile an Demenz …
Mehr
Aki ist die Tochter einer Japanerin und eines Deutschen, in Deutschland geboren und aufgewachsen. Der Kontakt zu ihren japanischen Verwandten ist seit einigen Jahren eingeschlafen, sodass Aki erst spät vom Tod ihrer Großmutter erfährt. Für Akis Mutter, die mittlerweile an Demenz erkrankt ist, ist diese Neuigkeit immer nur für wenige Minuten greifbar. Darum beschließt Aki, ihre Mutter ein letztes Mal in ihre alte Heimat zu bringen.
„Onigiri“ von Yuko Kuhn war für mich eine Zufallsentdeckung. Wären in der Inhaltsbeschreibung nicht die Wörter „Japan“ und „dement“ gefallen, wäre dieses von mir gar nicht in Erwägung gezogen worden, denn Nahrungsmittel als Titel überzeugen mich überhaupt nicht, und auch Cover-Gestaltung und -Text fand ich weniger ansprechend. Aber wie froh bin ich, mich dann doch darauf eingelassen zu haben, denn dieser Roman ist so viel mehr, als das Cover verspricht und sehr schnell zu einem meiner Lese-Highlights des Jahres geworden.
Das liegt zum einen an Kuhns fast schon nüchternem Stil. Beinahe könnte man sich fragen, wie es zu den so tief einschneidenden Ereignissen passen soll, so emotionsfrei erzählt zu werden. Wenn da nicht dieser Unterton mitschwingen würde, der einem die Fragilität erahnen lässt, die jeden Moment das „Funktionieren“ im Alltag kippen lassen kann. Ich weiß nicht, wie sie das macht, aber sie macht es großartig.
Was Kuhn auch kann, ist viele große Themen überzeugend anzugehen. Ich habe oft das Gefühl, dass sich Autoren zu viel aufladen, ehrgeizig viele Themen einbringen wollen, sich dann aber verzetteln. „Onigiri“ beschäftigt sich mit einer Natürlichkeit mit Krankheit, Ver- und Entwurzelung, kulturellen und sozialen Unterschieden, langsamen und plötzlichen Abschieden, die einfach das Leben spiegelt.
Ein weiteres Plus ist die Echtheit der Personen. Mir ist nicht bekannt, ob Kuhn Autobiografisches in ihren Roman hat einfließen lassen, und wenn ja, wie viel, aber so oder so sind ihre Charaktere zum Greifen nah. Nach der Lektüre hat man ein paar Bekannte mehr, einige davon in Japan.
Lesen ist für mich eine sehr private Sache, nur selten habe ich das Bedürfnis, andere von den Büchern, die mir gut gefallen haben, zu überzeugen. Bei „Onigiri“ ist das anders. Für dieses wunderbare Debüt wünsche ich mir viele Leser, für Yoko Kuhn mindestens eine Nominierung für den nächsten Deutschen Buchpreis und für mich noch weitere Romane von dieser Autorin, die mich genauso begeistern. Eine sehr große Leseempfehlung!
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Eine berührende Familiengeschichte zwischen Deutschland und Japan
Das Cover hat mich in diesem Falle nicht abgeholt und mir nicht gefallen. Es wäre für das Buch wohl förderlicher gewesen, ein anderes Cover zu haben, um in den Buchhandlungen mehr Menschen anzusprechen. Dafür …
Mehr
Eine berührende Familiengeschichte zwischen Deutschland und Japan
Das Cover hat mich in diesem Falle nicht abgeholt und mir nicht gefallen. Es wäre für das Buch wohl förderlicher gewesen, ein anderes Cover zu haben, um in den Buchhandlungen mehr Menschen anzusprechen. Dafür bin ich von dem interkulturellen Aspekt der Geschichte sehr angezogen worden. Ich bin seit einigen Jahren von Japan und seiner Kultur fasziniert. Das hat auch in diesem Falle dazu geführt, dass ich das Buch gerne zur Hand genommen habe. Und – soviel kann man jetzt schon verraten – nicht enttäuscht worden bin.
Abseits des interkulturellen Aspekts des Romans hält eine Kernkomponente dieses Buch zusammen: der Umgang einer erwachsenen Tochter mit ihrer alten, dementen Mutter in dem Bewusstsein, dass diese nicht mehr allzu lange zu leben hat. Die Tochter beleuchtet aus unterschiedlichen Perspektiven ihr Leben an der Seite ihrer Mutter und geht dabei auch die Erinnerungen aus ihrer Vergangenheit durch. Das Buch folgt dabei keiner geradlinigen Erzählstruktur, was zur Abwechslung beiträgt. Ich habe im Verlauf des Romans sowohl Tochter als auch Mutter ins Herz geschlossen. Ich kann mich zudem total mit dem Nähe/Distanz-Problem der Tochter identifizieren, dass fundamental für das Thema dieses Buchs ist.
Insgesamt möchte ich dem Buch den Stempel „Gute Literatur“ aufdrücken. Es lässt mich über meine eigenen Erfahrungen aus neuen Perspektiven nachdenken. Ich kann den Finger nicht genau darauf packen, warum es für mich nicht perfekt war, aber ich habe es in jedem Falle sehr gerne gelesen.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Der Roman ONIGIRI von Yuko Kuhn handelt von einer Mutter-Tochter-Beziehung zwischen Japan und Deutschland.
Die Halbjapanerin Aki erfährt vom Tod ihrer Oma Yasuko in Japan. Traurig über diese Nachricht plant sie mit ihrer an Demenz erkrankten Mutter Keiko eine letzte Reise nach Japan, um …
Mehr
Der Roman ONIGIRI von Yuko Kuhn handelt von einer Mutter-Tochter-Beziehung zwischen Japan und Deutschland.
Die Halbjapanerin Aki erfährt vom Tod ihrer Oma Yasuko in Japan. Traurig über diese Nachricht plant sie mit ihrer an Demenz erkrankten Mutter Keiko eine letzte Reise nach Japan, um dort alle Verwandten und Bekannten noch einmal zu besuchen. Die Reise wird für die ganze Familie sehr aufwühlend.
Aber auch in Deutschland ist die Situation schwierig, da Keiko sich immer wieder hin- und hergerissen fühlt zwischen zwei Ländern - ihrem Geburtsland Japan und ihrer Wahlheimat Deutschland, wo sie seit Studentenzeiten lebt, geheiratet hat und ihre zwei Kinder Aki und Kenta bekommen hat.
Es handelt sich hier um eine intensive Familiengeschichte, die Aki erzählt – behandelt wird sowohl ihre eigene Kindheit und Gegenwart, aber auch die Lebenswege ihrer getrennten Eltern und anderer Familienmitglieder.
Eine interessante Kulturreise, die manchmal jedoch etwas umständlich zu lesen war, da man die einzelnen japanischen Begriffe nachschlagen musste (kleines Wörterverzeichnis ist am Ende des Buches) oder nur den groben Sinn verstand. Trotzdem lesenswert.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Andere Kunden interessierten sich für