theorieferne Historische Schule an Einfluss verlor und junge Wissenschaftler im Einklang mit der internationalen Entwicklung sich stärker theoretischen Arbeiten zuwandten. Hiervon profitierten vor allem die Geldlehre und, mit ihr verbunden, die Konjunkturforschung. Nicht wenige dieser jungen Forscher waren jüdischer Herkunft, und der mit ihrer Emigration verbundene Verlust an Kompetenz hat die deutsche Volkswirtschaftslehre für Jahrzehnte geschwächt.
Anschließend behandelt Janssen die "Gleichschaltung" der Ökonomik im Jahre 1933 und den nachfolgenden Versuch, eine dem Nationalsozialismus genehme Wirtschaftslehre zu schaffen. Es ist eine Geschichte voll mit braunen Überzeugungstätern und Karrieristen, ein paar Altmeistern, die sich anbiederten, aber zurückgewiesen wurden, vielen Opportunisten, ebenso vielen Schweigsamen und ein paar Aufrechten. Heraus kam eine Lehre, die historisches, romantisches und nationalsozialistisches Denken mit etwas Keynesianismus und planwirtschaftlichem Denken verband. 1945 war der Spuk vorbei.
gb.
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