spüren, das besonders deutlich wird, wenn sich das Autorenteam - zwei Frauen und ein Mann - selbst porträtiert. Dabei wäre es gar nicht notwendig, den Leser mit weltverbessernden Gedanken zu bedrängen, denn dieses Buch ist ein außerordentlich kundiges Lehrwerk über die fünfzehn in Deutschland am weitesten verbreiteten Bäume, das auch so reichlich Stoff zum Nachdenken bietet. Behandelt werden deren mythische Bedeutung, wie man deren Holz nutzen kann, wie Blüten, Blätter, Früchte oder die Rinde samt einschlägigen Rezepten auf vielfältige Weise wohltun und wie sie das Bild der deutschen Landschaft prägen. Kurzum, es ist alles gesagt, was man über Bäume wissen soll, um zu begreifen, wie bedeutend sie für das menschliche Dasein sind. So gesehen, liegt hier ein wichtiges Buch vor. Sagte man früher den Deutschen eine besonders innige Beziehung zum Wald und den Bäumen nach, so ist heute festzustellen, dass die Menschen der Natur mit ihren Geheimnissen und Wundern zunehmend entfremdet sind. Gleich mehrere Bücher geben sich dieser Tage alle Mühe, das zu ändern. Dieses ist eine davon.
tg.
"Mythische Bäume" von Ursula Stumpf, Vera Zingsem und Andreas Hase. Franckh-Kosmos Verlag, Stuttgart 2017. 237 Seiten, 267 Farbfotos. Gebunden, 29,99 Euro.
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