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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
"Joggingrunden, Zigaretten und die kalte Wut", fasst Richard Chaim Schneider die Autobiografie des Rockmusikers Andre Herzberg zusammen. Es sind die drei Dinge, die Herzbergs Leben zusammenhalten, das Leben eines Künstlers, der in der DDR mit seiner Band "Pankow" ein Star war, und den heute keiner mehr kennt. Die Geschichte eines Menschen, der sich um keinen Preis anpassen möchte, nicht dem sozialistischen Staat, auch nicht dem westdeutschen Musikgeschmack und erst recht nicht den 16 Millionen "Antifaschisten" von einst. Es ist die Geschichte einer ständigen Verweigerung und eines Lebens "ohne Trost und doppelten Boden". Da verliert einer erst die Ideologie, dann den Staat, dann die Karriere. Was sich anfangs sehr amüsant lese, sei am Ende deprimierend, findet Schneider, aber dennoch lesenswert. Denn die etwas chaotisch und in ständigen Zeitsprüngen erzählte Autobiografie sei eine brutal genaue Beobachtung seiner Umwelt wie seines Innenlebens, ein äußerst bewegendes und gerade für den westlichen Leser interessantes Tagebuch.