
Monument für John Kaltenbrunner
Vom Schlachten des gemästeten Kalbs und vom Aufrüsten der Aufrechten. Roman. Aus d. Amerikan. v. Frank Heibert
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Tristan Egolfs Erstlingsroman ist eine grotesk-komische und berührend zornige Abrechnung mit Konformismus und Borniertheit der Provinz. Und da hat es John Kaltenbrunner schlecht erwischt. Wer in Baker, dem hinterwäldlerischen Industriekaff aufwächst, hat es vorzugsweise mit "Fabrikratten, Trolls, Schmalzköppen und Methodistenvetteln" zu tun. Und die Letztgenannten wollen John um sein Erbe bringen, versuchen seiner todkranken Mutter das von ihm aufgebaute florierende Gefügel- und Schafzuchtunternehmen abzuschwatzen. John Kaltenbrunner ist zwar erst fünfzehn, aber er ist nicht dumm; er kämpft um sein Erbe, bis kein Stein mehr auf dem anderen steht.
Dies ist die Lebensgeschichte des John Kaltenbrunner. Wilde Spekulationen umranken die Legende vom genialischen, zähen "Ziegenjungen", der, allein mit seiner verwitweten, lethargischen Mutter lebend, eigenhändig aus der heruntergekommenen Farm der Familie in wenigen Jahren ein florierendes Geflügel- und Schafzuchtunternehmen macht. So einer kann nur anecken, in der Schule, im ganzen Leben. Schon gar, wenn er in Baker aufwächst, einem hinterwäldlerischen Industriekaff im Corn Belt, bewohnt von "Fabrikratten, Trolls, Schmalzköppen und Methodistenvetteln". Letztere bringen ihn um die Früchte seiner Arbeit; als Johns Mutter unheilbar erkrankt, sorgen die frommen Bettkantenhockerinnen routiniert dafür, dass die Sterbende ihnen rechtzeitig alles überschreibt. Klar, dass John sich wehrt. Auch wenn kein Stein auf dem andern bleibt und Bakers geballte Ordnungsmacht anrücken muss. Da ist unser Held gerade mal fünfzehn. Auch die weiteren Stationen dieser modernen Outlaw-Ballade verlaufen d rastisch. Nach jahrelanger Achterbahnfahrt führt ihn sein Leben schließlich zur Müllabfuhr, wo der schweigsame, unheimliche junge Mann seine geduckten Kollegen in einen Müllstreik führt, der die Stadt einen heißen Sommer lang in apokalyptische Zustände stürzt. Tristan Egolfs international erfolgreicher Erstlingsroman ist eine grotesk-komische und berührend zornige Abrechnung mit Konformismus und Borniertheit der Provinz. Und eine grimmige Ermunterung, sich niemals unterkriegen zu lassen.