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Richard Pietraß 1946 in Lichtenstein/Sachsen als viertes Kind einer ostpreußischen Aussiedlerfamilie geboren, nach dem Abitur einjährige Tätigkeit als Hilfspfleger und anderthalb Jahre Grundwehrdienst, Studium der Klinischen Psychologie an der Berliner Humboldt-Universität, 1975 - 1979 Verlagslektor im Ostberliner Verlag Neues Leben und Lyrikredakteur der Zeitschrift "Temperamente", seit 1979 freiberuflicher Schriftsteller, Nachdichter und Herausgeber. Pietraß lebt in Berlin.
Produktbeschreibung
- Verlag: Faber & Faber, Leipzig
- Seitenzahl: 179
- Erscheinungstermin: September 2007
- Deutsch
- Abmessung: 13mm x 124mm x 190mm
- Gewicht: 316g
- ISBN-13: 9783867300353
- ISBN-10: 3867300356
- Artikelnr.: 22843976
Herstellerkennzeichnung
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.12.2007Liechtenstein-Dichter
Vom Eigenen in die Fremde führt manchmal nur ein Buchstabe: In Lichtenstein in Sachsen wurde Richard Pietraß 1946 geboren, und in Liechtenstein darf der Dichter das Amt des Landesschreibers antreten. Anfang September 2004 richtet er sich häuslich in Triesenberg bei Vaduz ein: "Zwar fahren die Autos, Bauschwerlastwagen und Busse, auf der Sennwis genannten Hauptstraße mitten durchs holzgemütliche Zimmer, doch entschädigt atemberaubende Postkartenaussicht, für die ich noch keine Worte habe." Die werden sich finden im Verlauf des Tagebuchs, das die Geschichte eines Kennenlernens erzählt. Zu entdecken sind Land, Leute, Literatur - und Lagen. Letzteres, die bedeutende Weinkultur nämlich, ist beim
Vom Eigenen in die Fremde führt manchmal nur ein Buchstabe: In Lichtenstein in Sachsen wurde Richard Pietraß 1946 geboren, und in Liechtenstein darf der Dichter das Amt des Landesschreibers antreten. Anfang September 2004 richtet er sich häuslich in Triesenberg bei Vaduz ein: "Zwar fahren die Autos, Bauschwerlastwagen und Busse, auf der Sennwis genannten Hauptstraße mitten durchs holzgemütliche Zimmer, doch entschädigt atemberaubende Postkartenaussicht, für die ich noch keine Worte habe." Die werden sich finden im Verlauf des Tagebuchs, das die Geschichte eines Kennenlernens erzählt. Zu entdecken sind Land, Leute, Literatur - und Lagen. Letzteres, die bedeutende Weinkultur nämlich, ist beim
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Genussmenschen Pietraß ein wichtiges Leitmotiv; für sein persönliches "Museum der gehabten Genüsse" finden sich bald reichlich Exponate in Form von geleerten Flaschen ein. Die zahlreichen Veranstaltungen, die der Gast über sich ergehen lassen muss, bieten einen recht vollständigen Einblick in den Miniaturkulturbetrieb des Fürstentums. Rückschläge bleiben da nicht aus; im November notiert er: "Liechtensteinkoller. Ab der Lack erster Neugier. Das Interesse an mir hält sich in Grenzen. Muss mich selber tummeln, will ich nicht versanden und stranden." Interessant der komparatistische Blick des Ostdeutschen: "Der Staat zelebrierende Sprengel immer wieder pittoresk. Wie in der DDR Hypertrophie des Sports und des Parteigebarens ... Wirsucht, die mir noch im Ohr rumort." Doch solche scharfen Töne bleiben die Ausnahme; es überwiegt wohlwollend-amüsierte Neugier. Ein leichtes, aber doch konzentriertes Stück Heimatkunde in der Fremde, zugleich ein selbstironisches und unverblümtes Porträt des Künstlers als älterer Mann. (Richard Pietraß: "Mit einem Bein in Liechtenstein". Ein Tagebuch. Faber & Faber, Leipzig 2007. 180 S., geb., 16,90 [Euro].) rik
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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