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Metakommunikation in spanischen autobiographischen Texten
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Das Thema der vorliegenden Dissertation greift verschiedene aktuelle und vernachläs-sigte Problemfelder nicht nur der spanischen Philologie auf: die textlinguistische Aus-wertung der metakommunikativen Ebene von Texten zur Textsortenklassifizierung und -geschichte, die Kriterien der Dialogizität und Literarizität, das Genre Autobio-graphie, sowie das mögliche Zusammenspiel von Linguistik und Literaturwissenschaft bei der Textinterpretation. Dabei werden verschriftete Texte analysiert, um die bisher vorwiegend gesprächsanalytischen Erkenntnisse zur Metakommunikation (der Kom-mentierung des...
Das Thema der vorliegenden Dissertation greift verschiedene aktuelle und vernachläs-sigte Problemfelder nicht nur der spanischen Philologie auf: die textlinguistische Aus-wertung der metakommunikativen Ebene von Texten zur Textsortenklassifizierung und -geschichte, die Kriterien der Dialogizität und Literarizität, das Genre Autobio-graphie, sowie das mögliche Zusammenspiel von Linguistik und Literaturwissenschaft bei der Textinterpretation. Dabei werden verschriftete Texte analysiert, um die bisher vorwiegend gesprächsanalytischen Erkenntnisse zur Metakommunikation (der Kom-mentierung des Kommunikationsvorganges) zu ergänzen. An einem heterogenen auto-biographischen Korpus wird ein im theoretischen Vorspann entwickeltes Äußerungs- und Textfunktionsmodell illustriert, das sich auf den Aussagewert der metakommuni-kativen Textebene konzentriert. Hier offenbaren sich die Absichten des Autors als ent-scheidender Einfluß auf den Text - der Textproduzent beurteilt die Kommunikation. Dem zwischen autobiographietypischen und evtl. abweichenden Textzielen lavieren-den Autobiographen wird das Hilfsmittel der Kommentierung nicht nur des eigenen Lebens, sondern auch des Kommunikationsvorganges an sich (die Metakommunikati-on), unentbehrlich. Entscheidende Informationen zur Interpretation und Kategorisie-rung eines Textes werden geliefert. Die Intentionen des Autors bestimmen auch, wel-chen autobiographischen Subtyp er bevorzugt, etwa unterhaltende Memoiren, die in-formative Chronik, den Reisebericht, die Beichte, den lehrenden Erfahrungsbericht, das Zeugnis. Bezugspunkt bei der Ausrichtung seines Textes ist für den Autor stets das ins Auge gefaßte Publikum oder ein einzelner Adressat. Inhaltliche und formale Modi-fikationen sind der Gestaltung der Beziehung zwischen den Kommunikationspartnern untergeordnet, sie ist die wichtigste Voraussetzung für das Erreichen des Textzieles.
Spanien blieb zwar bisher vom internationalen Autobiographie-Boom ver-gleichsweise verschont, hat aber dennoch einige der spannendsten und schillerndsten Autobiographien hervorgebracht, Wegweiser und Meilensteine des Genres. Repräsen-tativ ausgewählte Texte aus vier Jahrhunderten geben einen Überblick über die Ent-wicklung der Autobiographie in der Neuzeit: zur Illustration herangezogen wurden so populäre wie spezifisch spanische Texte wie die Vita der Heiligen Teresa von Avila, Cervantes' Zwiegespräch der Hunde aus seiner Novellensammlung, Delibes' Toten-wache "Fünf Stunden mit Mario", sowie das Zeugnis einer Bürgerrechtlerin. Intime Briefe der Dichterin Gómez de Avellaneda und der elitäre Reisebericht des Philologen Manuel Alvar runden das Spektrum ab. Textsortenspezifische Gemeinsamkeiten und funktionsbedingte Abweichungen werden durch Auswertung der Metakommunikation herausgearbeitet. Die Individualität der Texte entspricht der des geschilderten Lebens, Gemeinsamkeiten verweisen auf die Verankerung des Einzelnen in der Gesellschaft und der conditio humana.
Spanien blieb zwar bisher vom internationalen Autobiographie-Boom ver-gleichsweise verschont, hat aber dennoch einige der spannendsten und schillerndsten Autobiographien hervorgebracht, Wegweiser und Meilensteine des Genres. Repräsen-tativ ausgewählte Texte aus vier Jahrhunderten geben einen Überblick über die Ent-wicklung der Autobiographie in der Neuzeit: zur Illustration herangezogen wurden so populäre wie spezifisch spanische Texte wie die Vita der Heiligen Teresa von Avila, Cervantes' Zwiegespräch der Hunde aus seiner Novellensammlung, Delibes' Toten-wache "Fünf Stunden mit Mario", sowie das Zeugnis einer Bürgerrechtlerin. Intime Briefe der Dichterin Gómez de Avellaneda und der elitäre Reisebericht des Philologen Manuel Alvar runden das Spektrum ab. Textsortenspezifische Gemeinsamkeiten und funktionsbedingte Abweichungen werden durch Auswertung der Metakommunikation herausgearbeitet. Die Individualität der Texte entspricht der des geschilderten Lebens, Gemeinsamkeiten verweisen auf die Verankerung des Einzelnen in der Gesellschaft und der conditio humana.