Land" veröffentlicht, das nun unter dem Titel "Machu Picchu" bei Frederking & Thaler erschienen ist, in der Reihe National Geographic. Die National Geographic Society war es auch, die Bingham 1913 eine ganze Ausgabe ihrer Zeitschrift widmete: Der Abenteurer und Entdecker Bingham trat von da an hinter dem Archäologen zurück, der die Inkastadt Machu Picchu entdeckt hatte. Bingham beschreibt ohne Rücksicht auf die Chronologie mehrere Reisen: Anregend und auch in der Verve seiner Irrtümer bis heute glaubhaft, manchmal hölzern, dann wieder witzig und brillant in den Beobachtungen, ob es um Kartoffelanbau oder traditionelles Handwerk geht. Machu Picchu kommt erst ganz zum Schluss. Dass er die Stadt nicht wirklich "entdeckt", sondern freigelegt und zum ersten Mal beschrieben hat, hat Bingham selbst noblerweise so angegeben. Sein Peru-Bericht lebt von einer Mischung aus rationalistischer Entdeckerfreude und Hingabe an die rätselhaften Erscheinungen von Natur und Kultur. Dabei kann der ehrgeizige Abenteurer überschwenglich werden, wenn er etwa von dem geheimnisvollen Licht berichtet, das den Horizont in der nächtlichen Wüste erhellt. Vor geradezu religiöser Begeisterung jubeln er und seine Begleiter, als sie entdecken, dass die "pure Schönheit" des Strahlens nichts anderes ist als der Morgenstern. Nicht nur dank solcher Passagen ist Binghams Bericht auch in Zeiten des Bustourismus nach Machu Picchu eine wunderbare Einstimmung auf Peru.
emm.
"Machu Picchu. Die legendäre Entdeckungsreise im Land der Inka" von Hiram Bingham, Frederking & Thaler Verlag, München 2007. 342 Seiten. Broschiert, 13 Euro.
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