Das Schöne an Linux ist, dass im Prinzip alles geht. Das System liegt offen und wartet nur darauf bis zum Kernel an die eigenen Ansprüche angepasst zu werden. Der kleine Haken dabei: Man muss wissen, wie es geht. Dort hin zu kommen ist gerade für drag-and-drop-verwöhnte Windows-Umsteiger oft ein harter Lernprozess.
Überlebensregeln für SuSE, Red Hat und Mandrake
"Linux" von Michael Kofler ist eine der bekanntesten und umfangreichsten Hilfestellungen für diese Zielgruppe, nun schon in 6. Auflage. Für die bekanntesten Linux-Distributionen, Mandrake, Red Hat und SuSE erläutert er von der Installation bis zum DSL-Anschluss, alles, was einem Linux-Jünger auf seinem steinigen Weg begegnen kann. Und, was noch wichtiger ist, er gibt
Empfehlungen, wie Probleme vermieden werden können. Da sind zum Beispiel die sechs Überlebensregeln für die Basiskonfiguration des Systems. Der Autor legt nahe, das Konfigurationsverzeichnis komplett zu sichern, erklärt für jede Distribution, in welcher Datei lokale Anpassungen vorgenommen werden sollten und was zu tun ist, wenn eine Konfigurationsdatei nicht gefunden wird. Zahlreiche Tipps und Hinweise begleiten die Erklärungen und selbst einfachste Shell-Befehle, wie z.B. zum Anzeigen und Kopieren von Dateien, werden nicht vorausgesetzt, sondern, wo nötig, dargestellt.
System, Netzwerk und Programme
Auf diese Art widmet sich Kofler zunächst der Systemkonfiguration, der Programm- und Prozessverwaltung, dem Einrichten von Druckern und Scannern und Ähnlichem. Der zweite Teil behandelt dann in aller Ausführlichkeit den Aufbau eines Netzwerkes, den Internetzugang und die E-Mail-Verwaltung. Teil drei schließlich stößt weiter vor in den Bereich der Anwendung. Von einer umfangreichen Referenz der bash-Kommandos bis zum Brennen von mp3-CDs, von der Textverarbeitung mit Emacs und Latex bis zur Grafikbearbeitung mit Gimp, werden hier die wichtigsten Programme und ihre Verwendung exemplarisch vorgestellt.
Häufigem Nachschlagen auch rein physikalisch gewachsen
Damit hat dieser Titel auch in der 6. Auflage die besten Karten, für Linux-Einsteiger mit Startschwierigkeiten die erste Adresse zu werden. Dabei verspricht das gebundene Hardcover-Buch verspricht auch rein physikalisch häufigem Nachschlagen ohne weiteres gewachsen zu sein.
(Peter Starke)