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Sie will ihm das Eine sagen, er versteht das Andere.
Er versucht die Welt zu verändern und einen Liebesroman zu schreiben. Sie hat den sicheren Job im Theater gekündigt und kümmert sich um das gemeinsame Kind. Er ist berauscht, sie ist besorgt. Beide kreisen sie umeinander, dem Abgrund entgegen. Ivana Sajko ist die aufregendste Stimme der kroatischen Gegenwartsliteratur!
Er versucht die Welt zu verändern und einen Liebesroman zu schreiben. Sie hat den sicheren Job im Theater gekündigt und kümmert sich um das gemeinsame Kind. Er ist berauscht, sie ist besorgt. Beide kreisen sie umeinander, dem Abgrund entgegen. Ivana Sajko ist die aufregendste Stimme der kroatischen Gegenwartsliteratur!
Ivana Sajko, geboren 1975 in Zagreb, Kroatien, ist Autorin, Regisseurin, Performerin, Mitgründerin der Theatergruppe 'BAD co.' und Redaktionsmitglied des Kunstmagazins 'Frakcija'. Sie wurde zum Chevalier de l'ordre des Arts et Lettres ernannt. Für 'Liebesroman' wurde sie mit dem Internationalen Literaturpreis des Hauses der Kulturen der Welt ausgezeichnet.
Produktdetails
- btb 71851
- Verlag: btb
- Originaltitel: Liebesroman
- Seitenzahl: 172
- Erscheinungstermin: 10. Mai 2021
- Deutsch
- Abmessung: 185mm x 118mm x 20mm
- Gewicht: 185g
- ISBN-13: 9783442718511
- ISBN-10: 3442718511
- Artikelnr.: 59136990
Herstellerkennzeichnung
btb Taschenbuch
Neumarkter Straße 28
81673 München
produktsicherheit@penguinrandomhouse.de
Liebesroman ist auf den ersten Blick ein Abgesang auf die Liebe. Auf den zweiten Blick zeigt es uns die Widrigkeiten der kaputten, korrupten kroatischen Nachkriegsgesellschaft.
Fieberhaft landen wir mit Seite eins in einer atemlos-unerbittlichen Auseinandersetzung. Dem Mann entweicht …
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Liebesroman ist auf den ersten Blick ein Abgesang auf die Liebe. Auf den zweiten Blick zeigt es uns die Widrigkeiten der kaputten, korrupten kroatischen Nachkriegsgesellschaft.
Fieberhaft landen wir mit Seite eins in einer atemlos-unerbittlichen Auseinandersetzung. Dem Mann entweicht "heißer Dampf". Er brüllt "mit der Kraft eines verletzten Menschen, als hätte sie ihn verbrüht, und sie (hat) kurz den Eindruck, dass durch sein Brüllen die Wände einstürzen würden, deshalb krümmt sie sich zusammen".
Eine namenlose Schauspielerin mit passablem Talent und ein namenloser Humanist, der einen Liebesroman schreibt, stehen sich gegenüber. Ein Kind ist dazwischen, es fühlt sich unbeachtet, ungeliebt, kann die Ohnmacht und Verzweiflung seiner Eltern nicht sehen.
In einem kammerspielartigen Szenario folgen wir den mit Lautstärke und Tempo spielenden Gedanken und Dialogen. Sie sind leise-ernüchtert, laut-verzweifelt, hauchend-sehnsüchtig, flüsternd-resigniert, dann wieder brüllend-knallend-angreifend.
Der Sajko-Sound begeistert und trifft mich unmittelbar. Er ist pur, intensiv, poetisch, brachial, persönlich und universell. Ich bin verliebt in diesen Text über den Niedergang, über die raumgreifende wütende Ernüchterung.
In den oberen Schichten beobachten wir die Verunmöglichung der Errettung der Liebe in das alltägliche Leben, sobald sich die Liebenden enttäuschen und verletzen.
In den Schichten darunter geht es um die sich immer weiter reduzierenden Möglichkeiten für eine Schauspielerin, die ein Kind bekommt, für einen erwerbslosen Humanisten, der eine Familie bekommt. Die Spielräume werden immer enger für beide in einer postjugoslawischen, postkriegerischen, verarmten, kapitalistischen, korrupten Zagreber Situation, in der für Kunst, für Würde und für Integrität kein Spalt frei bleibt.
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