Jan-Michael Rost. Auf nur 170 Seiten beleuchten die beiden Autoren die wichtigsten Grundideen der Komplexitätsforschung, die sich aus den unterschiedlichsten Zweigen wie der Chaos-Forschung oder der Zellbiologie entwickelt hat. Recht ausführlich gehen sie auf die sogenannten zellulären Automaten als Paradebeispiel für komplexe Systeme ein. Dabei handelt es sich um simple mathematische Modelle, in denen das Wechselspiel zwischen den Einzelelementen durch einfache Regeln bestimmt wird. Abhängig von den Randbedingungen bilden die zellulären Automaten ganz unterschiedliche, äußerst vielschichtige Strukturen, die sich zum Teil auf die Natur übertragen lassen. Es schließen sich viele weitere Beispiele aus der Physik, Chemie, Evolution oder der Zellbiologie an. So zeigen die Atome in einem Gas, die Tropfen in einer turbulenten Flüssigkeit oder wandernde Sanddünen und selbst die morgendlichen Müslivariationen äußerst komplexes Verhalten. Ihnen allen ist ein Prinzip gemeinsam: Das Ganze ist mehr als seine Teile. Das Buch enthält zahlreiche Abbildungen, die das nicht ganz einfache Thema verständlich machen.
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Klaus Richter, Jan Michael Rost: "Komplexe Systeme", Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 2002, 128 S., 8,90 Euro.
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