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Kein Meer zu weit - kein Grund zu tief
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Der Frachter MEWA der "BaltShip Lines" in Danzig tastete sich mit Kurs Nord in Langsamfahrt durch den Nebel im Gelben Meer. In der Bucht von Tschinnampho in Nordkorea wurden sie bereits erwartet. Äußerste Vorsicht war geboten, da sich in diesem Gebiet die Weltmächte schon seit vielen Jahren gegenseitig belauerten. Es war der Herbst des Jahres 1969 und sie waren an der südkoreanischen Küste entlanggefahren, dort, wo die US-Amerikaner die Gegend beherrschten. Vor ihnen lag Nordkorea, für die westliche Welt "der" kommunistische Feindstaat. An Backbord lag das kommunistische China, die komme...
Der Frachter MEWA der "BaltShip Lines" in Danzig tastete sich mit Kurs Nord in Langsamfahrt durch den Nebel im Gelben Meer. In der Bucht von Tschinnampho in Nordkorea wurden sie bereits erwartet. Äußerste Vorsicht war geboten, da sich in diesem Gebiet die Weltmächte schon seit vielen Jahren gegenseitig belauerten. Es war der Herbst des Jahres 1969 und sie waren an der südkoreanischen Küste entlanggefahren, dort, wo die US-Amerikaner die Gegend beherrschten. Vor ihnen lag Nordkorea, für die westliche Welt "der" kommunistische Feindstaat. An Backbord lag das kommunistische China, die kommende Weltmacht. Was hatten sie überhaupt in dieser verfluchten Gegend zu suchen? Über ihre Ladung und den Zweck der Reise war von Anfang an ein geheimnisvolles Stillschweigen angeordnet worden. Das Nebelhorn der MEWA heulte und die Ausgucke waren doppelt besetzt. Auf einmal tauchte vor ihnen ein seegängiges schweres Motorboot mit einer mächtigen Bugwelle, der Aufschrift "Pilot" und einigen koreanischen Schriftzeichen aus dem Nebel auf. Dem bereitstehenden "Empfangskomitee" der MEWA stockte das Blut in den Adern.