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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Am Anfang seiner Besprechung gibt Karl Otmar Freiherr von Aretin einen kurzen Überblick über den historischen Kontext, in dem der jüngere Sohn Maximilians II für sieben Jahre Kaiser wurde: nach dem Tod seines Bruders Rudolfs II nämlich kam er mit Hilfe des Wiener Bischofs Kardinal Melchior Klesl 1612 an die Macht. In der komplexen Welt der sich militarisierenden religiösen Auseinandersetzung zwischen Protestanten und Katholiken in Europa geriet er jedoch schnell unter die Räder und verfiel, wie zuvor sein Bruder, in Depressionen; er starb "aller Macht entkleidet" 1619. Zeit muss man sich nehmen für die Lektüre dieses Buches, meint von Aretin, denn der Autor breite über die nur siebenjährige Kaiserzeit des habsburgischen Matthias eine sehr dichte Decke von Einzelheiten und Exkursen, durch die man sich mühsam hindurchliese. Immerhin kommt er nach vielen Abschweifungen immer wieder auf das Thema zurück, schreibt von Aretin, aber man merkt der Besprechung an, dass die Biografie dieses "entschlusslosen" und ewig von Gläubigern gejagten Bruders Rudolf II dem Rezensenten Mühe gemacht hat. Immerhin lobt von Aretin den Autor, der als wissenschaftlicher Referent der Hanns-Seidel-Stiftung fungiert, dafür, dass er an Hand einer eher glanzlosen Figur viel Wissenswertes von der Vorgeschichte des Dreißigjährigen Krieges aufgearbeitet hat.