Helmut Burisch

Gebundenes Buch

Kailash

Pilger am heiligsten Berg der Welt. Dtsch.-Engl.

Mitwirkender: Stauber, Hans-Peter

Beschreibung

Der Pilgerreisende, der sich in eines der unwegsamsten Gebiete der Erde wagt, in eine entlegene Gegend Tibets, in die dünne Luft von fünftausend Metern Meereshöhe, steht vor einem Kegel aus Fels und Eis: dem Berg Kailash. Stätte übernatürlicher Kräfte, magische Heimat der Götter, Ort spiritueller Erkenntnis. Für die Hindus ist der Kailash der Thron Shivas, für die Buddhisten ein großartiges natürliches Mandala, der Mittelpunkt tantrischer Kräfte, für den Ungläubigen ein gewaltiges, spektakuläres Schauspiel aus Licht und Farben in einer bizarren, ehrfurchtgebietenden Landschaft. Der westlichen Welt war dieser Ort lange Zeit überhaupt nicht zugänglich, und auch in Zukunft wird er nur schwer erreichbar bleiben. Helmut Burisch, der über zehn Monate in Tibet verbracht hat, erschließt dem Betrachter die tiefe Gläubigkeit der Tibeter in beeindruckenden Schwarweiß-Fotografien: Eine spirituelle Reise.

Produktdetails

• Verlag: Brandstätter
• Seitenzahl: 111
• Deutsch, Englisch
• Abmessung: 275mm x 246mm x 16mm
• Gewicht: 962g
• ISBN-13: 9783854981152
• ISBN-10: 3854981155
• Artikelnr.: 10469153

Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 24.01.2002

Berge

"Kailash - Pilger am heiligsten Berg der Welt", von Helmut Burisch. Mit einem Vorwort von Hans-Peter Stauber. Verlag Christian Brandstätter, Wien 2001. 112 Seiten, 108 Schwarzweißfotografien. Gebunden, 29 Euro. ISBN 3-85498-115-5.

Hundertacht Steine, so steht es im Vorwort, hat der tibetische Rosenkranz, hundertacht Bände die Niederschrift von Buddhas Reden und hundertacht Fotografien dieser Bildband über den Kailash und seine Pilger. Der Berg selbst ist allerdings gerade einmal auf einem Dutzend Aufnahmen zu sehen, und meistens noch nicht einmal als Hauptdarsteller. Das ist mutig, denn der Fotograf Helmut Burisch hätte es auch einfacher haben und sich ganz auf die grandiose Schönheit des Kailash verlassen

können. Er will aber nicht seinen ästhetischen Reizen huldigen, sondern seine Seele zeigen. Deswegen hat er vor allem deren Spiegelbilder fotografiert: die Menschen, die zu der 6714 Meter hohen Felspyramide im Westen Tibets pilgern. Sie werden beim Beten, Opfern, Meditieren, Butterteetrinken und immer wieder bei der Kora gezeigt, der rituellen Umrundung des Bergs, die manche Gläubige nicht gehend, sondern sich Körperlänge für Körperlänge hinwerfend absolvieren. Sie brauchen viele Wochen für diese Form der Sündenreinigung, die jede westliche Vorstellungskraft sprengt und die zu sehen jeden Betrachter erschaudern lassen müßte. Doch was man sieht, sind Menschen in einer kargen Gebirgslandschaft, nichts weiter - liegend oder gehend oder verstohlen in die Kamera lächelnd, und oft hat man den Eindruck, sie fühlten sich gestört, von einem vorwitzigen Außenstehenden bei ihren religiösen Handlungen unterbrochen. Kaum etwas ist zu spüren von der spirituellen Intensität der Wallfahrten, die bisher noch so gut wie jeden Besucher, der sie erlebte, in den Bann geschlagen haben, kaum etwas von der mystischen Kraft eines Berges, der von vier Religionen verehrt wird als Gottesthron und Weltenmittelpunkt. Diese Aura will man fühlen, Ehrfurcht vor dem Kailash und seinen Pilgern haben - und kann es mit diesen Fotografien nicht so recht. (str.)

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Rezensentin "str." kann sich mit diesem Bildband nicht so recht anfreunden. Zwar versucht das Buch offensichtlich, alles richtig zu machen und nicht "den ästhetischen Reizen" des Berges zu huldigen, sondern dessen "Seele zu zeigen". Deswegen gebe es vor allem die Spiegelbilder des Berges zu sehen: die Menschen, die zu der 6714 Meter hohen "Felsenpyramide" im Westen Tibets pilgern würden. Die nun würden bei Beten, Opfern, Meditieren oder der "rituellen Umrundung des Berges" gezeigt. Doch oft hat "str." den Eindruck, dass die Abgebildeten sich durch den fotografierenden Außenstehenden bei ihren religiösen Handlungen gestört fühlten. Weshalb sie von der mystischen Kraft des Berges in diesem Buch dann auch nichts wiederfinden kann.

© Perlentaucher Medien GmbH