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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensent Sebastian Schoepp fühlt sich von Walther L. Berneckers Buch über den spanischen König Juan Carlos I. gut, wenn auch nicht unbedingt tiefgehend informiert. Bernecker zeichnet, analog zu in der Öffentlichkeit kursierenden Meinungen, ein janusköpfiges Bild des Regenten, lesen wir. In jungen Jahren war Carlos maßgeblich am Umbau Spaniens von einer Diktatur in eine parlamentarische Demokratie verantwortlich, und widerstand auch der Versuchung, für sich selbst Macht zu beanspruchen, erklärt Schoepp. Später jedoch machte er vor allem mit Affären und Verschwendungssucht von sich reden, floh schließlich in Schimpf und Schande nach Abu Dhabi. Erhellend findet Schoepp Berneckers These, dass beides etwas miteinander zu tun hat, insofern Carlos, nachdem er Spanien die Demokratie gebracht hatte, den Eindruck hatte, nun könne er auch selbst einmal Spaß haben - und dabei leider in einer Art über die Strenge schlug, die die Öffentlichkeit nicht verzeihen konnte. Solide wissenschaftlich erarbeitet ist das Buch, schließt der Rezensent, weitergehende Einordnungen und Wertungen sucht man allerdings meist vergebens.