Indischer Himalaya

ohnehin nicht auf die Idee käme, mehr als zwei oder gar drei von ihnen in eine Reise zu packen. Die Autoren haben sie sämtlich mit viel Aufwand abgelaufen und schildern nun ihre Bergerlebnisse. Sie sind besonnene Wanderer, die ihre Himalaya-Trecks nicht unternehmen, um Leistungsrekorde aufzustellen, sondern sich in die örtlichen Gegebenheiten einfügen und dabei dem Leser eine überzeugende Langsamkeit vorleben. Diese Beschreibungen sind daher nett zu lesen; leider sind sie aber nicht immer konkret genug, um die Touren selbst detailliert planen zu können. So werden durchgängig weder örtliche Unterkünfte noch Führer empfohlen; nicht einmal über die Kosten wird geredet. Hier, in seinem Wanderteil, ist das Buch zu knapp an praktischen Hinweisen, während es im übrigen viel Platz mit Wiederholungen verschenkt, die mit einer sinnvollen Verweisungstechnik vermeidbar gewesen wären. So werden bestimmte Orte oder Touristenattraktionen mehrfach mit den gleichen Formulierungen vorgestellt. Auch die Ausführungen allgemein-landeskundlicher Art befriedigen nicht ganz; das Bild von den indischen Verhältnissen ist ziemlich lyrisch ausgefallen. Die Tatsache, daß die von den Autoren geschilderten Regionen politische Besonderheiten aufweisen, gerät demgegenüber zu kurz. Der ständig schwelende und gegenwärtig wieder verschärft zutage getretene Konflikt mit Pakistan (besonders für das Wandern in den nordwestlichen Himalaya-Gebieten Indiens relevant) scheint dann für einen uninformierten Leser gleichsam aus dem Nichts zu kommen. Dennoch schließt das Werk auf dem deutschen Buchmarkt eine Lücke. (mve.)

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