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In einem schwarzen Suzuki Samurai fahren sie durch ein weißes, vom Winter erfasstes Land. Es ist das Land, das man kennt, und doch ist es anders. Das Schweigen der Häuser, die verschlossenen Fensterläden erzählen von tiefen Träumen, und kaum ein Mensch zeigt sich auf den Straßen. Die drei Reisenden kennen sich nicht gut. Der Zufall hat sie zusammengeführt - jeder mit seiner Geschichte und seinen Geheimnissen -, und ihre Fahrt durch den Schnee in Richtung Süden wird zu einer Reise dorthin, wo nicht nur der Winter zu Ende geht. Benjamin Lebert hat einen poetischen Roman über Freundschaf...
In einem schwarzen Suzuki Samurai fahren sie durch ein weißes, vom Winter erfasstes Land. Es ist das Land, das man kennt, und doch ist es anders. Das Schweigen der Häuser, die verschlossenen Fensterläden erzählen von tiefen Träumen, und kaum ein Mensch zeigt sich auf den Straßen. Die drei Reisenden kennen sich nicht gut. Der Zufall hat sie zusammengeführt - jeder mit seiner Geschichte und seinen Geheimnissen -, und ihre Fahrt durch den Schnee in Richtung Süden wird zu einer Reise dorthin, wo nicht nur der Winter zu Ende geht. Benjamin Lebert hat einen poetischen Roman über Freundschaft und die Wege, der Kälte zu trotzen, geschrieben.
Lebert, BenjaminBenjamin Lebert lebt in Hamburg. Er hat mit zwölf Jahren angefangen zu schreiben. 1999 erschien sein erster Roman Crazy, der in 33 Sprachen übersetzt und von Hans-Christian Schmid fürs Kino verfilmt wurde. Sein zweiter Roman, Der Vogel ist ein Rabe, erschien 2003, danach Kannst du (2006), Flug der Pelikane (2009) und zuletzt Im Winter dein Herz (2012).
Produktdetails
- Verlag: Hoffmann und Campe
- Artikelnr. des Verlages: 0040360
- Seitenzahl: 160
- Erscheinungstermin: 21. Februar 2012
- Deutsch
- Abmessung: 18mm x 132mm x 210mm
- Gewicht: 274g
- ISBN-13: 9783455403602
- ISBN-10: 3455403603
- Artikelnr.: 34560050
Herstellerkennzeichnung
Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
Winterherzen
Die Helden aus Benjamin Leberts neuem Roman scheinen ein traumhaftes Leben zu führen. Doch sie sind psychisch krank. Während eines Klinikaufenthaltes in der norddeutschen Provinz lernen sie sich kennen: Robert, der Sohn einer kultivierten Hamburger Familie, Annina, die Tochter türkischer Bergbauarbeiter, und Kudowski, der Frauenheld. Tatsächlich oder auch nur in ihrer Phantasie fliehen sie aus der Klinik. Sie feiern und reden. Doch kaum geht es ausgelassen zu, stört ein so fürsorgliches wie betroffenes "Möchtest-du-darüber-Reden?" die Geselligkeit. Gebrochen wird der therapeutische Ton durch nüchterne Berichte aus den eigenen Lebensgeschichten: So kommt heraus, dass Kudowski ein ehemaliger Häftling ist, der sich
Die Helden aus Benjamin Leberts neuem Roman scheinen ein traumhaftes Leben zu führen. Doch sie sind psychisch krank. Während eines Klinikaufenthaltes in der norddeutschen Provinz lernen sie sich kennen: Robert, der Sohn einer kultivierten Hamburger Familie, Annina, die Tochter türkischer Bergbauarbeiter, und Kudowski, der Frauenheld. Tatsächlich oder auch nur in ihrer Phantasie fliehen sie aus der Klinik. Sie feiern und reden. Doch kaum geht es ausgelassen zu, stört ein so fürsorgliches wie betroffenes "Möchtest-du-darüber-Reden?" die Geselligkeit. Gebrochen wird der therapeutische Ton durch nüchterne Berichte aus den eigenen Lebensgeschichten: So kommt heraus, dass Kudowski ein ehemaliger Häftling ist, der sich
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nach Ende seines Gefängnisaufenthalts nicht mehr in die Außenwelt traute, und dass Annina seinen Annäherungsversuchen widerstand, weil sie lesbisch ist. Benjamin Leberts Helden bauen eine melodramatische Gegenwelt aus Selbstüberschätzung und depressiver Verstimmung auf. Sie feiern die morbiden Schönheiten ihrer Krankheit. "Im Winter dein Herz" erprobt eine Mischung aus Popliteratur und psychologischem Roman. Doch die Gegenwelt von Robert, Kudowski und Annina wirkt erstaunlich intakt. Konsequenterweise verlässt der hypersensible Robert die Anstalt, offenkundig geheilt. Überhaupt fragt sich, was Leberts Helden hinter Klinikmauern suchen. Die literarische Therapie verfängt nicht, weil ihre Figuren keiner bedürfen. (Benjamin Lebert: "Im Winter dein Herz". Roman. Verlag Hoffmann und Campe, Hamburg 2012. 160 S., geb., 18,99 [Euro].) sari
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Das literarische Wunderkind Benjamin Lebert ist mit seinen Figuren erwachsen geworden, konstatiert Alexandra von Arx, auch wenn die Themen die gleichen sind wie zu Zeiten von Lieberts im Alter von 17 Jahren vorgelegten Debütroman "Crazy": Frauen, Freundschaft, Liebe, die "Sehnsucht nach Geborgenheit und die Hoffnung auf Erfüllung" im Spiegel eigener biografischer Erfahrungen. Am besten gefallen der Rezensentin dann auch jene Passagen, in denen Lebert im sprachlich schlichten und offenen Stil es seiner Hauptfigur Robert gestattet, ihr Innenleben offen zu legen. Nicht ganz ausgereift findet von Arx hingegen die zwar prinzipiell interessante szenarische Idee, dass sich Deutschland im Winter zur Ressourcenersparnis in den Winterschlaf begibt, eine Maßnahme, der sich Robert mit einigen Freunden entzieht, um zu seinem zu Vater zu reisen. Sehr gern hätte die Rezensentin dabei die Stille einer "Autofahrt durch ein schlafendes verschneites und magisch stilles Deutschland" genossen, allein die etwas simpel gestrickten, Lieberts Sprache in die Banalität rückenden Äußerungen der weiteren Fahrgäste stören den schönen Ausblick.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Mit diesem geradezu poetischen Roman erreicht Benjamin Lebert ein neues Level. Allein diese Idee, aus der heraus so großartig erzählt, ist unvorstellbar. Unvorstellbar gut!« Aachener Zeitung, 10.03.2012
Wenn der erste Schnee fällt und der Winter Einzug in Deutschland hält, dann ziehen sich die Menschen zurück in ihre Häuser und halten Winterschlaf.
Robert, der in Waldesruh in einer Klinik für Psychatrie gelandet ist, hat diesen Winter jedoch andere Pläne. Er will nach …
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Wenn der erste Schnee fällt und der Winter Einzug in Deutschland hält, dann ziehen sich die Menschen zurück in ihre Häuser und halten Winterschlaf.
Robert, der in Waldesruh in einer Klinik für Psychatrie gelandet ist, hat diesen Winter jedoch andere Pläne. Er will nach München, zu seinem kranken Vater und ihm noch einmal sehen. Noch einmal mit ihm reden und ihm zeigen, das er da ist. Zusammen mit Kudwoski, ebenfalls Patient in Waldesruh und der Tankestellenkassiererin Annina, die in der Nähe arbeitet, machen sie sich in einem schwarzen Suzuki Samurai auf den Weg Richtung Süden.
Ihre Reise führt sie durch ein Land, das man kennt, dass aber dennoch anders ist. Die scheinbar verlassenen Dörfer, verriegelten Fensterläden und einsamen Straßen erzählen von tiefen Träumen und fast kein Mensch zeigt sich auf den Straßen.
Die drei kennen sich nicht gut, der Zufall hat sie jedoch zusammen geführt. Alle drei mit ihren Geschichten und Geheimnissen werden Freunde. Und ihre Fahrt in den Süden führt sie zu einer Reise dorthin, wo nicht nur der Winter zu Ende geht.
Mit seinen 156 Seiten ist man angeregt, dieses Buch in einem Rutsch durch zu lesen. Man kommt leicht in Versuchung zu denken das es für 'Zwischendurch' genau richtig ist, aber das ist es ganz und gar nicht.
In diesem Buch stecken viele Botschaften zwischen den Zeilen, die ganz leise und melancholisch daherkommen, dass man sich Zeit nehmen muss um es zu lesen und zu verstehen. Fast schon poetisch kann man die Schreibweise von Benjamin Lebert bezeichnen. Wie er dir Welt im Winterschlaf beschreibt, die Stille, das Knirschen des Schnees unter den Schuhen. So fühlbar und spürbar, als wäre man mittendrin.
Das Buch ist jedoch keine leichte Kost. Alle drei Protagonisten haben ihre Geschichte zu erzählen, ihr Säckchen zu tragen. Annina, die eigentlich Türkin ist, viele Pläne im Leben hatte und am Schluss an einer Tankstelle als Kassiererin gelandet ist. Kudowski, der im Knast saß und Robert, der sich mit dem Essen ziemlich schwer tut und irgendwie immer das Gefühl hat, er sei nicht gut genug.
Als Leser bleibt am Ende die Frage, was hat es mit dem Winterschlaf eigentlich auf sich? Eine Tatsache, auf die ich in diesem Buch gut hätte verzichten können, ist auch nie geklärt worden, warum der Winterschlaf scheinbar notwendig sein soll, wenn auch einige Menschen im Buch gut ohne ihn auskommen. Auch die Erzählweise von Lebert hat kleine Schwachpunkte. An besonders interessanten Stellen wird der Erzählfluss manchmal urplötzlich unterbrochen um Kindheitserinnerungen in die Handlung mit einzubauen, was oft das Lesen der Geschichte erschwert, da man völlig rausgerissen wird und besonders emotionle Stellen sich stellenweise nicht wirklich entfalten können.
Das Buch ist, wie gesagt, keinesfalls leichte Kost. Wer hier eine Liebesgeschichte oder einen typischen Roadmovie erwartet, wird sicherlich enttäuscht sein. Wer jedoch ein Buch mit Tiefgang und poetisch/philosophischer Ausdrucksweise bevorzugt könnte damit bestens bedient sein. Man tut sich als Leser schwer dieses Buch einzuorden, es hinterlässt einen jedoch mit vielen Fragen und beschäftigt, zumindest mich, auch nach der Lektüre noch immer.
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Antworten 2 von 3 finden diese Rezension hilfreich
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Benjamin Lebert hat hier ein kleines winterliches "Roadmovie" verfasst. Es geht um 3 junge Leute - Robert, den essgestörten sensiblen jungen Mann, Kudowski, den eher ruppigen, aber dennoch verrückt liebenswerten Typen und Annina die zuverlässige Türkin. Alle Drei …
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Benjamin Lebert hat hier ein kleines winterliches "Roadmovie" verfasst. Es geht um 3 junge Leute - Robert, den essgestörten sensiblen jungen Mann, Kudowski, den eher ruppigen, aber dennoch verrückt liebenswerten Typen und Annina die zuverlässige Türkin. Alle Drei entfliehen in einem schwarzen Suzuki Samurai dem Ort Waldesruh – die 2 Männer einer Klinik und Annina ihrer Arbeitsstelle- einer Tankstelle. Es ist ein eisiger, verschneiter und ruhiger Winter, denn in diesem Roman wird Winterschlaf ersponnen. Der Trupp macht sich auf nach München, weil Robert seinem Vater etwas erzählen möchte, was ihm auf der Seele brennt. So folgt man einer poetischen, bildgewaltigen und fast andächtigen Stimmung dieses Buches. Es werden öfters Gedichte zitiert und man springt mit den Kapiteln "Momente der Geborgenheit" in die innersten Welten und die Vergangenheit der Protagonisten am Ende eines jeden Heftes (werden hier so die Kapitel genannt). Kein leichtes Buch - irgendwie wirklich ein ruhiges Winterbuch - etwas zum Träumen, Nachdenken und Auseinandersetzen... Etwas zum zur Ruhe kommen und nicht mal schnell Zwischendurch lesen und etwas Langsames in einer hektischen Zeit. Ich bin froh, dass ich es in grauen Februartagen gelesen habe…
Wer also manchmal nach dem Sinn des Lebens sucht und sich sehr sensibel mit der Welt und den Menschen darin auseinander setzt, vielleicht sogar das ein oder andere Manko besitzt, wird dieser Roman mehr ansprechen, als Jemanden, der das Leben feiert und nur alles positiv sieht, meiner Meinung nach. Das Buch entlässt einen mit einem vagen Ende und vielleicht Fragen – gut um nochmals genau nachzudenken…
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